Rheumatoide Arthritis im Alter: Ursachen, Symptome und Behandlung

18. Juni 2021 Promedica24-Redaktion
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    Rheumatoide Arthritis führt zu schmerzhaften Entzündungen und Schäden an Gelenken. Je nach Form der Erkrankung können auch innere Organe und das Immunsystem betroffen sein. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über die Ursachen und Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von rheumatoider Arthritis im Alter.

    Das Wichtigste in Kürze

    • Eine rheumatische Arthritis ist eine Autoimmunerkrankung, die sich durch eine rheumatische Gelenkentzündung äußert.
    • Es gibt verschiedene Arten der rheumatischen Arthritis bei Senioren.
    • Die Symptome der rheumatischen Arthritis sind vor allem Schmerzen, Schwellungen, Gelenksteifheit, sowie Gelenkverformungen und Bewegungseinschränkungen.
    • Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und eine individuelle Schmerztherapie sind bei der rheumatoiden Arthritis im Alter wichtig.
    • Eine Betreuungskraft kann Ihre Liebsten dabei unterstützen, trotz Einschränkungen durch die Erkrankung, weiterhin zuhause und möglichst selbstbestimmt zu leben.

    Was ist rheumatische Arthritis?

    Die rheumatoide Arthritis (RA) wird im Volksmund häufig rheumatische Arthritis genannt. Dabei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die hauptsächlich die Gelenke betrifft. Bei dieser Krankheit greift das körpereigene Immunsystem fälschlicherweise gesundes Gewebe an, insbesondere die Gelenkschleimhaut.

    Dadurch kommt es zu einer chronischen Entzündung. Diese rheumatische Gelenkentzündung führt langfristig zu Schäden an den Gelenken und umliegendem Gewebe.

    Was ist der Unterschied von Arthrose und Arthritis?

    Rheumatoide Arthritis (RA) und Arthrose sind beides Erkrankungen, die zu Gelenkschmerzen führen, jedoch handelt es sich dabei um unterschiedliche Erkrankungen mit unterschiedlichen Ursachen.

    Rheumatoide Arthritis im Alter ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das körpereigene Immunsystem fälschlicherweise die Gelenke angreift und eine Entzündung verursacht. Dadurch kann es zu Schmerzen, Schwellungen und Steifheit in den Gelenken kommen, die sich langfristig zu Gelenkschäden und Deformationen entwickeln können. RA kann auch andere Organe beeinträchtigen und zu allgemeiner Erschöpfung führen.

    Arthrose hingegen ist eine degenerative Erkrankung, bei der der Knorpel, der die Gelenke schützt und abfedert, im Laufe der Zeit abgebaut wird. Dadurch können die Knochen im Gelenk aufeinander reiben, was zu Schmerzen, Steifheit und eingeschränkter Beweglichkeit führt.

    Während bei rheumatoider Arthritis das Immunsystem betroffen ist, handelt es sich bei Arthrose also um eine altersbedingte Degeneration des Gelenkknorpels. Mehr zum Unterschied von Arthrose und Arthritis können Sie hier nachlesen.

    Welche unterschiedlichen Arten rheumatoider Arthritis gibt es?

    Es gibt verschiedene Arten von rheumatoider Arthritis:

    • Seropositive rheumatoide Arthritis: Dies ist eine Form von rheumatoider Arthritis, bei der im Blut bestimmte Antikörper gegen körpereigene Proteine namens Rheumafaktoren nachgewiesen werden können. Diese Antikörper greifen die Gelenke des Körpers an und verursachen Entzündungen, Schmerzen und Schwellungen. Seropositive rheumatoide Arthritis ist die häufigste Form der Erkrankung und betrifft vor allem Frauen.
    • Seronegative rheumatoide Arthritis: Dies ist eine Form von rheumatoider Arthritis, bei der im Blut keine spezifischen Antikörper gegen Rheumafaktoren nachgewiesen werden können. Diese Art der Arthritis kann genauso schmerzhaft und entzündlich sein wie die seropositive Form, jedoch kann die Behandlung etwas anders sein. Es ist nicht bekannt, warum einige Menschen mit rheumatoider Arthritis seropositiv sind, während andere seronegativ sind.
    • Juvenile idiopathische Arthritis (JIA): Die Form der rheumatoiden Arthritis tritt bei Kindern unter 16 Jahren auf.
    • Rheumatoide Arthritis mit extraartikulärer Manifestation: Diese Form der rheumatoiden Arthritis betrifft nicht nur die Gelenke, sondern auch andere Organe im Körper, wie z.B. das Herz, die Lunge und die Haut.

    Welche Ursachen hat rheumatoide Arthritis im Alter?

    Die Ursachen der rheumatoiden Arthritis sind noch nicht vollständig geklärt. Als Ursache wird aber eine Kombination aus genetischen Faktoren und Umwelt- bzw. Lebensstilfaktoren angenommen:

    • Dass bestimmte Gene eine Rolle spielen, wird angenommen, weil rheumatoide Arthritis im Alter in manchen Familien gehäuft auftritt.
    • Zudem geht man davon aus, dass Umweltfaktoren und der individuelle Lebensstil die Entstehung der Krankheit begünstigen können.

    In welchem Alter tritt rheumatoide Arthritis am häufigsten auf?

    Rheumatoide Arthritis kann in jedem Alter auftreten. Am häufigsten erkranken jedoch Menschen zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr.

    Frauen sind von der rheumatischen Gelenkentzündung häufiger betroffen als Männer. Juvenile idiopathische Arthritis tritt hauptsächlich im Kindesalter auf.

    Wie wird rheumatoide Arthritis bei Senioren diagnostiziert?

    Die Diagnose von rheumatoider Arthritis basiert auf verschiedenen Faktoren, wie zum Beispiel klinischen Symptomen, Bluttests und bildgebenden Verfahren wie Röntgen oder MRT.

    Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind wichtig, um Schäden an den Gelenken zu begrenzen und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.

    Wenn Sie den Verdacht haben, dass ein Angehöriger an rheumatoider Arthritis im Alter erkrankt ist, sollten Sie dafür Sorge tragen, dass er von einer erfahrenen Ärztin oder einem erfahrenen Arzt untersucht wird. Wenn die Erkrankung frühzeitig erkannt wird, sind die Behandlungschancen für Ihre Liebsten am besten.

    Rheumatoide Arthritis: Symptome

    Die rheumatische Gelenkentzündung bei der rheumatoiden Arthritis ruft verschiedene Symptome hervor, unter denen Ihre Liebsten in verschiedener Ausprägung leiden können.

    Die häufigsten Symptome bei rheumatoider Arthritis sind folgende:

    Schmerzen

    Betroffene erleben oft Schmerzen in den Gelenken, insbesondere in den Fingern, Handgelenken, Knien und Füßen. Diese Schmerzen können sehr intensiv sein und im Verlauf der Erkrankung chronisch werden.

    Schwellungen

    Schwellungen treten auf, wenn sich Flüssigkeit im Gelenk ansammelt. Bei rheumatoider Arthritis können die Gelenke aufgrund von Entzündungen anschwellen, was zu Schmerzen und Steifheit führen kann. Schwellungen können auch dazu führen, dass die betroffenen Gelenke warm und empfindlich auf Berührung reagieren.

    Steifheit

    Steifheit tritt häufig morgens auf, wenn sich der Körper nach einer Ruhephase bewegt. Betroffene können Schwierigkeiten haben, ihre Gelenke zu bewegen, insbesondere wenn sie über einen längeren Zeitraum in einer Position verweilen. Die Steifheit kann dazu führen, dass die betroffenen Gelenke sich unbeweglicher anfühlen.

    Gelenkverformungen

    Bei rheumatoider Arthritis im Alter kann sich das Gelenkgewebe entzünden und im Laufe der Zeit Schäden verursachen. Dies kann dazu führen, dass sich die Gelenke verformen, was zu Deformitäten und Funktionsverlust führen kann. Beispielsweise können sich die Fingerknöchel verbiegen und verdicken, was als „Rheumaknoten“ bezeichnet wird.

    Behandlung und pflegerische Maßnahmen bei rheumatoider Arthritis

    Bei rheumatoider Arthritis sind eine Vielzahl von pflegerischen Maßnahmen wichtig, um die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung bei Ihren Liebsten zu verlangsamen. Dazu gehören:

    1. Die richtige Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung im Alter kann dabei helfen, die Entzündungen im Körper zu reduzieren und die Gesundheit des Bewegungsapparats zu unterstützen. Dazu gehören beispielsweise eine ausreichende Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien.
    2. Bewegungstherapie: Regelmäßige Bewegung kann dabei helfen, die Gelenke beweglich zu halten und den Abbau von Muskelmasse zu verlangsamen. Geeignete Übungen für Ihre Angehörigen sollten Sie individuell mit einem Arzt oder Therapeuten abstimmen.
    3. Schmerzmanagement: Schmerzen können ein großes Problem bei rheumatoider Arthritis darstellen. Daher ist eine auf Ihre Liebsten abgestimmte Schmerzmedikation vonI großer Bedeutung.

    Bei der Schmerzmedikation und weiterer Unterstützung im Alltag kann eine Pflegekraft für Ihre Liebsten eine große Hilfe sein. Neben Hilfe bei der Körperpflege und im Haushalt ist auch der psychosoziale Aspekt einer 24-Stunden-Betreuung enorm, weil die Pflegekraft Ihre Liebsten emotional unterstützen und ihnen dabei helfen kann, mit der rheumatoiden Arthritis im Alter zurechtzukommen.

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    Autor: Promedica24-Redaktion

    Datum: 18. Juni 2021

    Der Beitrag wurde mit besonderer redaktioneller Sorgfalt von der Promedica24-Redaktion verfasst und geprüft.