Der Wachstumsmarkt Seniorenbetreuung verändert sich
Unser ehemaliger Geschäftsführer Daniel Haberkorn im Gespräch mit Jens Spahn im Jahr 2018 verdeutlicht den Trend in der Pflegebranche. Private Anbieter wie PROMEDICA PLUS schaffen Rahmenbedingungen für eine legale und faire Betreuungslösung. Verbraucher, Betreuungskräfte und Gründer profitieren von den Entwicklungen.

Das Wichtigste im Überblick
- Die Pflege zu Hause wird dem Pflegeheim vorgezogen.
- Die Nachfrage nach individuellen Betreuungslösungen steigt.
- Legale Angebote sind selten. Der Betreuungsmarkt ist nicht reglementiert.
- Familien und Pflegebedürftige wünschen sich lokale Begleitung statt anonymer Beratung.
- Der Pflegenotstand zwingt die Politik allmählich zum Umdenken.
- Private Anbieter wie PROMEDICA PLUS setzen sich für eine Marktregulierung ein.
- Laut eigener Studien wird die Branche positiv wahrgenommen, unter bestimmten Voraussetzungen.
- Die häusliche Rundum-Betreuung ist ein wichtiger Baustein in der Pflege geworden.
- Zukünftige Franchisepartner profitieren von dem aufstrebenden Markt.
Was wünschen sich Pflegebedürftige und Angehörige von der Politik?
Pflegebedürftige Menschen wollen so lange wie möglich zu Hause versorgt werden. Damit das klappt, ist meist eine Betreuung und Pflege rund um die Uhr vonnöten. An diesem Punkt beanspruchen Familien die Dienste einer Betreuungskraft aus Osteuropa. Die meisten Betreuungskräfte stammen aus Polen und bieten ihre Dienste als Selbständige an oder werden durch Agenturen an Privathaushalte in Deutschland vermittelt.
Um den Familien einen wettbewerbsfähigen Preis anbieten zu können, werden Steuerzahlungen und Sozialabgaben vermieden. Auch eine Begleitung der Familien während der Vertragslaufzeit vor Ort findet aus Kostengründen nicht statt. Angehörige und Pflegebedürftige wünschen sich jedoch regionale Ansprechpartner in der Vermittlung von Betreuungskräften. Auch Betreuungskräfte profitieren von einem Direktanbieter.
Osteuropäische Betreuungskräfte können ein Puzzleteil bei der Lösung des aktuellen Pflegenotstandes sein. Sie entlasten die häusliche Pflegesituation und sorgen dafür, dass ein Umzug in ein Pflegeheim oder Hospiz verzögert oder ganz vermieden wird. Die Branche hat ein Imageproblem. Etwa 90 % des Marktes wird durch Schwarzarbeit abgedeckt. Viele Anbieter umgehen gesetzliche Vorgaben, damit ihre Kunden sparen. Die Bundesregierung feilt seit Jahren an einer Regulierung, die allen Beteiligten zugutekommt.
Personalnotstand in der Pflege und alternde Bevölkerung
Am 22. August 2018 traf sich Daniel Haberkorn, einstiger Geschäftsführer von PROMEDICA PLUS, mit dem damaligen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn im Bundesministerium für Gesundheit. Dort stellte er dem mittlerweile abgelösten Gesundheitsminister gemeinsam mit Vertretern der INSA Consulere sowie dem Bundesverband Initiative 50Plus die eigens durchgeführte Studie zur Akzeptanz osteuropäischer Betreuungskräfte in Deutschland vor. Der Minister nahm sich ausgiebig Zeit für ein Gespräch über das Modell der häuslichen Seniorenbetreuung und zeigte sich überaus interessiert an der Thematik.
Anlass der Studie war, dass Deutschland vor dem Problem einer überalternden Gesellschaft steht: Die Menschen leben immer länger, gleichzeitig sinkt die Anzahl der geborenen Kinder – der relative Anteil der älteren Einwohner an der Gesamtbevölkerung steigt. Dieser Geburtenrückgang setzte in Deutschland Ende der 1960er Jahre ein. Laut dem Berlin-Institut lag die Fertilitätsrate im Jahr 1950 noch bei 2,2 Kindern. Inzwischen sank sie bis heute auf nur 1,36 Kinder. Diese Entwicklung hängt gleichzeitig mit der Pflegesituation in Deutschland zusammen, deren Herausforderungen immer größer werden. Das Personal aus den Jahrgängen der Babyboomer geht selbst in Rente. Der Pflegeberuf ist unattraktiv geworden. Die Personalzahlen sinken, sodass mittlerweile auch immer häufiger Pflegeeinrichtungen schließen müssen. Gleichzeitig nimmt der Bedarf an Pflege in der alternden Bevölkerung stetig zu.
Bereits 2015 lag die Gesamtzahl bei ca. 2,9 Mio. pflegebedürftigen Menschen, 2030 wird sie Prognosen zufolge bei etwa 3,6 Millionen liegen. Das waren die zu erwartenden Zahlen aus dem Jahr 2018. Doch die 3,6 Millionen Pflegebedürftige sind bereits im Jahr 2021 überschritten worden.
Frühere Prognosen sagten aus: Allein von 2015 bis 2030 wird die Anzahl pflegebedürftiger Menschen im Alter von 90 Jahren und älter um 94 Prozent steigen. Für die gleiche Altersgruppe wird ein weiterer Anstieg bis 2045 von 22 Prozent prognostiziert. Und auch die Altersgruppe der 80 bis unter 90-jährigen wird in diesen Zeiträumen größer werden. Bis 2030 werden es 20 Prozent sein, bis 2045 über 50 Prozent, so das Demografie-Portal damals zu den erwartenden Bevölkerungszahlen.
Als Marktexperte machen wir uns für die ganze Branche stark
Diese Prognose nahmen wir als Marktexperte mit der längsten Branchenerfahrung und unser Kooperationspartner, der Bundesverband Initiative 50Plus gemeinsam zum Anlass, eine Umfrage zum Thema Akzeptanz und Nutzung Rundum-Betreuung bei Pflegebedürftigkeit im eigenen Haushalt durchzuführen. Repräsentativ befragt wurden Personen, die in besagten Zeiträumen der Gruppe der pflegebedürftigen Personen angehören (könnten). Die Ergebnisse waren mehr als erfreulich für uns und bestätigen uns in unserer Arbeit und unserem Dienstleistungsangebot.

Häusliche Seniorenbetreuung ist ein Baustein der Lösung
Die Vorteile einer Rundum-Betreuung werden sowohl von pflegenden Angehörigen als auch Personen, die (noch) nicht mit Pflege aktiv zu tun hatten, erkannt. So bevorzugt die Mehrheit der Befragten eine häusliche Betreuung zu Hause beziehungsweise würde sie im Falle der Pflegebedürftigkeit bevorzugen. Für 59 Prozent ist das traute Heim die erste Wahl beim Älterwerden. Etwa 61 Prozent der befragten Frauen und 56 Prozent der Männer geben dies gegenüber der stationären Pflege im Heim als bevorzugter Ort der pflegerischen Versorgung an. In der Gruppe der selbst Pflegebedürftigen bevorzugen hingegen 55 Prozent eine Rundum-Betreuung oder.
Mehr als drei Viertel der Befragten ist zudem eine regional zugängliche und persönliche Beratung und Kundenbetreuung vor Ort wichtig. Der lokale Ansprechpartner steht bei Fragen sowohl vor als auch nach Vertragsabschluss den Angehörigen und Pflegebedürftigen zur Seite. Er koordiniert die pflegerische Versorgung und stellt sicher, dass die betreute Person nach dem eigenen Bedarf versorgt wird. PROMEDICA PLUS bietet genau das in Person seiner Berater vor Ort an.
In persönlichen Gesprächen bewerten sie gemeinsam mit Angehörigen und der pflegebedürftigen Person die individuelle Situation vor Ort. „Die Nachfrage nach Angeboten für eine Betreuung daheim ist hoch wie nie. Wir haben über 120 Berater in ganz Deutschland, die dieser Nachfrage gerne nachkommen. Damit bieten wir pflegebedürftigen Menschen bundesweit eine Alternative zum Heim“, sagte Daniel Haberkorn, Geschäftsführer bei PROMEDICA PLUS damals in einem Interview.
Der damalige Geschäftsführer Haberkorn schätzte den Markt so ein: Insgesamt gibt es 401 Kreise in Deutschland, PROMEDICA PLUS deckt mit seinem Beraternetzwerk gut ein Drittel davon ab.
Seit dem Gespräch mit Jens Spahn hat sich die Pflegesituation in Deutschland weiter verschärft. Der Personalmangel bestimmt den Alltag der berufstätigen Pflegerinnen und Pfleger. Die häusliche Seniorenbetreuung ist unter Experten eine der wesentlichen Lösungen in der aktuell prekären Situation. Jedoch braucht es dafür eine umfassende Marktregulierung. Damit jeder von legalen Betreuungslösungen profitieren kann.