Umfrage: Ärzte würden eigenen Eltern häusliche Betreuung empfehlen
Mediziner sehen Vorteile für Gesundheit und Lebenserwartung; positive Sicht auf Betreuungskräfte aus Osteuropa
84 Prozent der deutschen Allgemeinmediziner gehen davon aus, dass Pflegebedürftige, die zu Hause betreut werden, gesünder leben und damit seltener krank sind. 77 Prozent halten zudem die Lebenserwartung zu Hause für höher als in einem Pflegeheim. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Ärztenachrichtendienstes (ÄND)
im Auftrag von Promedica Plus. An ihr nahmen 377 Mediziner teil. „Die Herausforderungen des täglichen Lebens zu Hause sind deutlich besser für die körperliche und geistige Gesundheit“, fasst ein Arzt seine Beobachtungen zusammen. Bei Pflegeheimen bemängeln die Mediziner häufig überfordertes oder zu wenig Personal sowie die zu geringe Zeit, die Pflegerinnen und Pflegern bleibt, um auf die Pflegebedürftigen eingehen zu können.
Daheim selbstbestimmter und individueller leben
Weit mehr als jeder zweite befragte Allgemeinmediziner sieht das bekannte Lebens- und das gewohnte soziale Umfeld als wesentlichen Vorteil der Betreuung zu Hause. Sie ist für die Ärzte auch das Wunschmodell von Betroffenen und Angehörigen. 93 Prozent der Befragungsteilnehmer sind sicher, ihre Patienten würden lieber daheim als im Heim betreut, um selbstbestimmter und individueller leben zu können. Zudem äußern sich 96 Prozent überzeugt, ihre Patienten fühlten sich insgesamt zu Hause wohler als in einem Pflegeheim. 80 Prozent der Ärzte würden daher auch den eigenen Eltern eine Betreuung zu Hause empfehlen.
Nach den Beobachtungen der Allgemeinmediziner tendieren Angehörige zu 55 Prozent zu einer Unterbringung im Heim. Stünden jedoch Mittel für eine Rund-um-Betreuung zu Hause zur Verfügung, würden nach Ärztemeinung nur noch 18 Prozent eine Heimunterbringung vorziehen.
Rund-um-Betreuung etabliertes Modell, osteuropäische Betreuungskräfte leisten wichtige Arbeit
Das Modell der Rund-um-Betreuung begegnet den Ärzten häufig: 90 Prozent gaben an, Patienten zu behandeln, bei denen Betreuungskräfte im Haushalt leben. Einen wesentlichen Teil dieser Leistung erbringen in Deutschland Betreuerinnen und Betreuer aus Osteuropa. Ihre Arbeit schätzen die deutschen Ärzte: So stehen 81 Prozent der Umfrageteilnehmer dem Modell positiv oder grundsätzlich positiv gegenüber, wenn die Betreuungs- und Pflegekräfte gesetzeskonform eingesetzt werden. 54 Prozent bestätigen die Aussage, Pflegekräfte aus Osteuropa leisten einen wichtigen Beitrag – nur ein Prozent der Befragten lehnt das Modell grundsätzlich ab.
Demenzkranke: Betreuung stark vom Krankheitsstadium abhängig
Ein differenziertes Bild ergibt sich bei der Betreuung von Demenzkranken. Zwar sieht auch hier die Mehrheit der Ärzte die Vorteile einer Rund-um-Betreuung in den eigenen vier Wänden, und ein Mediziner sagt: „Demenz wird durch die Veränderung des Umfeldes eher noch gravierender“. Doch die Antworten der Ärzte zeigen auch: Je fortgeschrittener die Erkrankung, desto eher befürworten sie einen Heimaufenthalt.
„Jeder pflegebedürftige Mensch braucht eine besondere, individuelle Lösung, die seinen Bedürfnissen gerecht wird. Ziel sollte jedoch immer sein, dass Betroffene so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben können. Das unterstreichen auch die Erfahrungen der von uns befragten Ärzte“, sagt Daniel Haberkorn, Geschäftsführer von Promedica Plus. „Unser Modell der Rund-um-Betreuung durch geschulte und erfahrene Kräfte, die je nach Bedarf mit medizinischen Pflegediensten kooperieren, wird dabei den Wünschen von Pflegebedürftigen, Angehörigen und Medizinern besonders gut gerecht.“ Betreuerinnen von Promedica Plus sind in mehreren Tausend deutschen Haushalten tätig – auch in dem eines 109-Jährigen, der aktuell als ältester deutscher Mann gilt.