Burnout bei pflegenden Angehörigen

11. Mai 2023 Promedica24-Redaktion
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    Pflegende Angehörige sind besonders von Burnout gefährdet. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie sich ein Burnout andeutet, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie Sie den Betroffenen helfen können.

    Frau sitzt traurig am Fenster mit der Hand vorm Gesicht.

    Das Wichtigste im Überblick

    • Die Pflege eines hilfsbedürftigen Familienmitgliedes zu Hause kann zum Burnout bei pflegenden Angehörigen führen.
    • Körperliche Anstrengung, emotionale Belastung, Zeitmangel und finanzielle Einschränkungen können Ursachen für Burnout bei pflegenden Angehörigen sein.
    • Anzeichen von Burnout bei pflegenden Angehörigen sind Erschöpfung, Schlafstörungen, Gereiztheit und Vernachlässigung der eigenen Gesundheit.
    • Behandlungsmöglichkeiten für Burnout bei pflegenden Angehörigen sind etwa eine Therapie, Medikamente, Arbeitsteilung der Pflege und Stressreduktion.
    • Es gibt viele Hilfsangebote für pflegende Angehörige, wie Pflegeberatungsstellen, Selbsthilfegruppen und Online-Plattformen.

    Pflegende Angehörige mit Burnout: Das steckt dahinter

    Bei pflegenden Angehörigen kann Burnout dazu führen, dass sie sich ausgelaugt, verwirrt und überfordert fühlen. Burnout ist ein Zustand körperlicher und emotionaler Erschöpfung, der durch anhaltenden und übermäßigen Stress verursacht wird. In der Pflege tritt Burnout häufig bei Menschen auf, die zusätzlich einen Beruf ausüben oder in der Familie eine Aufgabe übernehmen, die einen hohen Grad an Verantwortung, emotionalem Druck und hoher Arbeitsbelastung erfordert.

    Burnout kann auch das Selbstwertgefühl, das Vertrauen und die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Bei pflegenden Angehörigen tritt Burnout aufgrund der dauerhaften, übermäßigen Anforderungen und Belastungen in der Pflege zu Hause auf.

    Ursachen von Burnout bei Pflegenden Angehörigen

    Die individuelle Pflege durch Angehörige kann zu einer Vielzahl von Belastungen führen, die einen Burnout auslösen können. Hier sind einige der häufigsten Ursachen:

    1. Körperliche Belastung: Die Pflege ist körperlich anstrengend. Pflegende Angehörige können unter Schlafmangel, Müdigkeit und körperlichen Schmerzen leiden.
    2. Emotionale Belastung: Die Pflege zu Hause kann auch emotional sehr belastend sein. Pflegende Angehörige können sich gestresst, verängstigt, traurig oder sogar wütend fühlen.
    3. Zeitmangel: Manche Pflegebedürftige benötigen rund um die Uhr Betreuung, was dazu führen kann, dass pflegende Angehörige wenig oder keine Freizeit haben.
    4. Finanzielle Belastung: Die Pflege kann sehr teuer sein, was für pflegende Angehörige eine finanzielle Strapaze darstellen kann.

    Symptome eines Burnouts bei pflegenden Angehörigen

    Zu erkennen, wann Sie auf dem Weg zum Burnout sind, ist nicht immer offensichtlich. Die folgende Auflistung hilft pflegenden Angehörigen ihre Symptome richtig einzuordnen:

    1. Psychische Gesundheit:  Betroffene fühlen sich distanziert oder taub gegenüber Dingen, die sie normalerweise beschäftigen würden. Sie stören kleinere Probleme, die ihnen das Weiterkommen erschweren. Burnout-Geplagte haben das Gefühl, dass ihr Verstand ständig auf Hochtouren ist. Sie haben ein negatives Denken bezüglicher voller To-Do-Listen und sie halten Ausschau nach Anzeichen für kommende Probleme.
    2. Körperliche Gesundheit: Patienten mit Burnout haben ihre Essgewohnheiten nicht mehr im Griff. Viele naschen, wenn Sie können oder lassen Mahlzeiten ganz aus, anstatt sich gesund zu ernähren. Stattdessen greifen sie nach einem schnellen Snack oder die Zigarette. All dies trägt zu einem Gefühl der körperlichen Erschöpfung bei und erhöht die Wahrscheinlichkeit, krank zu werden.
    3. Selbstpflege: Pflegende Angehörige mit Burnout stellen die Bedürfnisse der betreuten Person über Ihre eigenen. Sie vergessen sich zu duschen oder ausreichend an die frische Luft zu gehen. Wer die Bedürfnisse anderer ständig den Vorrang lässt, gerät in einen Stresskreislauf, der zu einem geringen Selbstwertgefühl führen kann. Wenn Sie darüber hinaus Ihre sozialen Kontakte meiden und Ihre Freizeitaktivitäten sausen lassen, leiden Sie möglicherweise unter „Betreuerschuld“, weil Sie glauben, dass Sie Ihre Pflichten vernachlässigen.
    4. Schlafstörungen: Ein Burnout bei pflegenden Angehörigen zeigt sich nicht selten oft durch Schlafstörungen. Wenn Sie nachts lange wachliegen, immer wieder aufwachen und nur unruhig schlafen, kann es an einem Burnout in der Pflege liegen.

    So können pflegende Angehörige Burnout vermeiden

    Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um einen Burnout zu vermeiden. Hier sind einige der effektivsten Präventionsmaßnahmen:

    1. Selbstpflege: Es ist wichtig, dass pflegende Angehörige auf ihre eigene Gesundheit achten und sich Zeit für sich selbst nehmen. Regelmäßige Pausen, Entspannungsübungen, ausreichender Schlaf, gesunde Ernährung und körperliche Aktivität können helfen, Stress zu reduzieren und Burnout vorzubeugen.
    2. Prioritäten setzen: Pflegende Angehörige sollten lernen, Prioritäten und sich realistische Ziele zu setzen. Es kann hilfreich sein, einen Zeitplan zu erstellen und zu entscheiden, welche Aufgaben am wichtigsten sind.
    3. Unterstützung suchen: Pflegende Angehörige sollten sich nicht scheuen, Unterstützung von Freunden, Familie oder 24h Betreuungskräften in Anspruch zu nehmen. Es gibt viele Organisationen und Gruppen, die speziell auf die Unterstützung von pflegenden Angehörigen ausgerichtet sind.
    4. Entspannungstechniken erlernen: Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung können helfen, Stress abzubauen und Entspannung zu fördern.
    5. Grenzen setzen: Pflegende Angehörige sollten lernen, ihre eigenen Grenzen zu setzen und Nein zu sagen, wenn sie überfordert sind.
    6. Sich Zeit für Hobbys und Freizeitaktivitäten nehmen: Pflegende Angehörige sollten sich Zeit für Hobbys und Freizeitaktivitäten nehmen, die ihnen Freude bereiten. Dies kann dazu beitragen, Stress abzubauen und das Wohlbefinden zu fördern.

    Insgesamt ist es wichtig, dass pflegende Angehörige auf ihre eigene Gesundheit achten und sich selbst pflegen, um Burnout vorzubeugen. Durch die Umsetzung einiger der oben genannten Tipps können pflegende Angehörige den Stress reduzieren und eine gesunde Balance finden, um ihren Angehörigen bestmöglich zu helfen.

    Behandlungsmöglichkeiten von Burnout bei pflegenden Angehörigen

    Die Behandlung von Burnout bei pflegenden Angehörigen ist eine Kombination aus psychotherapeutischen Maßnahmen, Stressreduzierung, Selbstfürsorge und Unterstützung durch Dritte. Es ist wichtig, dass pflegende Angehörige frühzeitig Hilfe suchen, um die Symptome zu lindern und ein Fortschreiten des Burnouts zu vermeiden.

    1. Therapie: Eine Therapie kann helfen, die stressbedingten Symptome von Burnout bei pflegenden Angehörigen zu behandeln. Eine Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) oder eine Familientherapie können dabei helfen, stressreduzierende Techniken zu erlernen und gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
    2. Medikamente: In einigen Fällen ist die Einnahme von Antidepressiva oder anderen Medikamenten zur Linderung von Burnout-Symptomen empfehlenswert. Dies sollte jedoch immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen.
    3. Rückzug aus der Vollzeit-Betreuung: Nutzen Sie die staatlichen Hilfsangebote der Pflegeversicherung für von Burnout betroffene pflegende Angehörige.

    Burnout: Hilfe für pflegende Angehörige

    Es gibt viele Organisationen, die speziell auf die Unterstützung von pflegenden Angehörigen ausgerichtet sind. Hier sind einige der Hilfsangebote:

    1. Pflegeberatungsstellen: Pflegeberatungsstellen bieten Unterstützung, Beratung und Informationen zu Themen wie Pflege, Finanzierung und Entlastungsmöglichkeiten.
    2. Selbsthilfegruppen: Selbsthilfegruppen können eine Möglichkeit bieten, sich mit anderen pflegenden Angehörigen zu vernetzen und Erfahrungen auszutauschen.
    3. Online-Plattformen: Es gibt viele Online-Plattformen, auf denen pflegende Angehörige Unterstützung und Informationen finden können.

    Entlastungsangebote für pflegende Angehörige nach Burnout

    Durch die Inanspruchnahme einer 24-Stunden-Pflege können pflegende Angehörige eine geschulte Betreuungskraft engagieren, die sich um ihre kranken oder pflegebedürftigen Angehörigen kümmert. Dadurch können Sie als pflegende Angehörige eine Pause einlegen und sich erholen, um ein Burnout zu vermeiden oder sich davon zu erholen.

    Die 24-Stunden-Pflege bietet pflegenden Angehörige mit Burnout Unterstützung, indem die Betreuungskraft die zeitaufwendigen und körperlich anstrengenden Aufgaben übernimmt. So bleibt für die pflegenden Angehörigen Zeit für die persönliche Betreuung, die nicht von einer dritten Person übernommen werden darf.

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    Autor: Promedica24-Redaktion

    Datum: 11. Mai 2023

    Der Beitrag wurde mit besonderer redaktioneller Sorgfalt von der Promedica24-Redaktion verfasst und geprüft.

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