Unterschied zwischen Arthrose und Arthritis

4. Januar 2021 Promedica24-Redaktion
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    Die Begriffsabgrenzung der Gelenkerkrankungen ist schwer und im Volksmund werden die Begriffe häufig als Synonyme verwendet. Dabei unterscheiden sich die Erkrankungen in Symptomen, Ursachen und Behandlungsweisen. Doch wo liegt der Unterschied zwischen Arthrose, Arthritis und Rheuma? Im folgenden Blogbeitrag erklären wir Ihnen, wie Sie die einzelnen Krankheitsbilder erkennen und behandeln können. Jetzt reinlesen!

    Das Wichtigste im Überblick

    • Arthrose, Arthritis und Rheuma sind Gelenkerkrankungen, die ähnliche Symptome wie Gelenkschmerzen und eingeschränkte Bewegung verursachen.
    • Arthritis ist der Oberbegriff für entzündungsbedingte Gelenkerkrankungen, während Arthrose den Verschleiß des Gelenkknorpels beschreibt.
    • Rheuma kann als Synonym für Polyarthritis verwendet werden, obwohl es viele verschiedene rheumatische Erkrankungen gibt.
    • Arthrose ist die häufigste Gelenkerkrankung in Deutschland und kann durch Faktoren wie falsche Bewegungen, Übergewicht oder einseitige Belastungen verursacht werden.
    • Die Behandlung von Arthrose und Arthritis beinhaltet Schmerzmittel, Kälte- oder Wärmeanwendungen, Physiotherapie, gelenkschonenden Sport und in schweren Fällen auch Operationen oder spezielle Medikamente.
    • Bei akuten Beschwerden sollte man sich an den Hausarzt wenden, während bei Arthritis der Rheumatologe und bei Arthrose der Orthopäde eine wichtige Anlaufstelle sein kann. In fortgeschrittenen Fällen von Arthrose kann die Beantragung eines Pflegegrades in Betracht gezogen werden.

    Was ist der Unterschied zwischen Arthrose, Arthritis und Rheuma?

    Bei allen Formen handelt es sich um Gelenkerkrankungen. Die Symptome sind ähnlich: Schmerzen in den Gelenken und eine eingeschränkte Bewegung. Am häufigsten sind Hüft-, Knie oder Handgelenke betroffen. Auch einzelne Fingergelenke können betroffen sein und schmerzen.

    Kurzum ist Arthritis der Oberbegriff für entzündungsbedingte Gelenkerkrankungen. Arthrose hingegen bezeichnet den Verschließ des Gelenkknorpels. Bei der Arthrose wird zwischen primärer Gelenkarthrose und sekundärer Gelenkarthrose unterschieden. Die beiden unterschiedlichen Krankheiten ähneln sich in ihren Spätsymptomen stark.

    Der Begriff Rheuma wird häufig als ein anderes Wort für eine Polyarthritis, also eine Arthritis, die an mehreren Gelenken auftritt, gebraucht. In der Medizin fallen unter rheumatische Erkrankungen jedoch eine Vielzahl an Gelenkerkrankungen. Hier eine Übersicht über die Hauptmerkmale und Unterschiede zwischen Arthrose, Arthritis und Rheuma:

     Arthrose – primäre GelenkformSekundäre GelenkarthroseInfektiöse ArthritisRheumatoide Arthritis
    SymptomeGelenkschmerzen bei Bewegung des Gelenks (Belastungsschmerz). In Ruhestellung keine Schmerzen.Morgensteife der Gelenke, Reiben oder Knirschen bei Gelenknutzung und vorwiegend Belastungsschmerz. Ruheschmerz bei fortschreitender Arthrose.Die Arthritis ist besonders durch sehr schmerzhafte starke Entzündungsschübe oder chronische Entzündungen gekennzeichnet. Ein Gelenkerguss oder Gelenkverformungen können auftreten.Starke Entzündungsschmerzen an den Gelenken, die die Bewegung erheblich einschränken. Eine Arthritis zeichnet sich durch ein allgemeines Krankheitsgefühl und Abgeschlagenheit aus.
    UrsachenForschern zufolge genetisch bedingt.Verletzungen oder Überbelastung und Fehlbelastung der Gelenke und möglicher Verschleiß und Entzündung des Gelenkknorpels. Auch Folge von Übergewicht.Bei der infektionsbedingten Arthritis gelangen Bakterien ins Gelenk und entzünden sich.Bei einer chronischen rheumatoiden Arthritis entsteht eine Gelenk-zerstörende Entzündung durch eine Autoimmunreaktion des Körpers.
    BehandlungsmöglichkeitenSchmerzmanagement durch Medikamente wie Ibuprofen und Diclofenac oder Kälte- und Wärmetherapie.Medikamentöse Behandlung der Schmerzen durch Ibuprofen oder Diclonfenac. Wärme- oder Kälteauflagen helfen auch gegen akute Schmerzen.Wenn die Arthritis durch bakterielle Infektionen verursacht wurde, wird ein Antibiotikum verabreicht. Schmerzen werden mit Schmerzmitteln behandelt.Die Autoimmunreaktion kann medikamentös abgeschwächt werden. Bei fast vollständiger Gelenkzerstörung oder schwerwiegenden Gelenkschädigungen wird ein Kunstgelenk eingesetzt.

    Sonderfälle und zusammenhängende Krankheiten

    Arthrose ist aufgrund des demografischen Wandels die bei Weitem häufigste Gelenkerkrankung Deutschlands. Falsche Bewegungen, Übergewicht oder einseitige Bewegungen, die zu einer Überlastung führen, sind häufigsten Ursachen. Im Unterschied zur Arthrose ist die Arthritis eine Begleiterscheinung vieler anderer Krankheiten. Ein Sonderfall der Arthritis ist die Psoriasis-Arthritis. Hier wird die Arthritis durch Schuppenflechte ausgelöst.

    Behandlungsmöglichkeiten bei Gelenkschmerzen

    Die Behandlung von Arthrose und Arthritis sieht sehr ähnlich aus:

    • Schmerzen werden mit Schmerzmitteln behandelt.
    • Kälte oder Wärmeanwendungen, in Form von Wärmewickeln oder Kühlpacks, dämmen Schmerzen ebenfalls ein.
    • Bei Arthrose kann Physiotherapie oder gelenkschonender Sport die Muskeln um die Gelenke stabilisieren.
    • Bei starken Schmerzen durch eine Zerstörung des Gelenks oder Gelenkknorpels wird eine Operation empfohlen, bei der ein Kunstgelenk eingesetzt wird.
    • Arthritis, die durch eine Autoimmunreaktion hervorgerufen wird, lässt sich durch spezielle Medikamente abschwächen.

    Welche Lebensmittel helfen bei Arthritis?

    • Vitaminreiche, pflanzliche Lebensmittel wie Obst und Gemüse
    • Fettarme Milchprodukte
    • Leichte Kohlenhydrate wie Reis oder Kartoffeln
    • Fetthaltiger Fisch wie Lachs, Makrele oder Forelle

    Eine exakte Diagnose, um welche Form der Gelenkerkrankung es sich handelt, kann nur der Arzt stellen. Bei akuten Beschwerden wenden Sie sich an Ihren Hausarzt. Bei einer Arthritis kann darüber hinaus ein Rheumatologe ein Ansprechpartner sein. Ein Orthopäde kann helfen, die Arthrose mit bestimmten Maßnahmen unterstützend zu therapieren.

    Bei einer fortgeschrittenen Arthrose im Alter kann die Bewegung stark eingeschränkt sein. Je nach Schwere der Krankheit empfiehlt es sich, einen Pflegegrad zu beantragen. Wenn Sie auf der Suche nach einer geeigneten Unterstützungsleistung sind, beraten wir Sie dahin gehend gerne. Nehmen Sie dafür Kontakt über unser Kontaktformular auf. Wir freuen uns, Sie kostenfrei und unverbindlich zu beraten.

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    Autor: Promedica24-Redaktion

    Datum: 4. Januar 2021

    Der Beitrag wurde mit besonderer redaktioneller Sorgfalt von der Promedica24-Redaktion verfasst und geprüft.