Altersschwerhörigkeit: Symptome des schleichenden Hörverlusts

17. August 2023 Promedica24-Redaktion
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    Eines der häufigsten Probleme, mit denen ältere Menschen konfrontiert sind, ist die Altersschwerhörigkeit. In diesem Blogbeitrag widmen wir uns ausführlich ihren Symptomen, Risikofaktoren, Behandlungsmöglichkeiten und der Unterstützung sowohl für Betroffene und ihre Angehörigen.

    Das Wichtigste im Überblick

    • Altersschwerhörigkeit ist eine natürliche Folge des Alterungsprozesses und betrifft die Haarzellen im Innenohr.
    • Risikofaktoren wie Lärmbelastung, genetische Veranlagung und medizinische Vorerkrankungen können den Hörverlust im Alter beschleunigen.
    • Die Wahrscheinlichkeit für Altersschwerhörigkeit steigt mit dem Alter, jedoch können ein gesunder Lebensstil und ein Gehörschutz das Risiko mindern.
    • Erste Symptome umfassen Schwierigkeiten bei Gesprächen in lauter Umgebung und das Wahrnehmen leiser Geräusche.
    • Die Diagnose erfolgt durch audiologische Tests, während die Behandlung Hörgeräte und Hörhilfen einschließt.

    Warum hört man im Alter schlechter?

    Der natürliche Alterungsprozess betrifft nicht nur äußerlich sichtbare Aspekte, sondern auch die inneren Funktionen des Körpers. Im Falle der Hörorgane führt dieser Prozess zu einer schrittweisen Verschlechterung der Hörleistung. Eine der Hauptursachen für Altersschwerhörigkeit ist die Abnutzung der Haarzellen im Innenohr, die für die Umwandlung von Schallwellen in elektrische Signale verantwortlich sind. Dieser Prozess verlangsamt sich im Laufe der Zeit, was zu einer Verringerung der Fähigkeit führt, hohe Frequenzen wahrzunehmen. Diese Art des Hörverlusts kann nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigen, sondern stellt auch pflegende Angehörige vor neue Herausforderungen.

    Was sind Risikofaktoren für Hörverlust im Alter?

    Obwohl der natürliche Alterungsprozess eine Hauptrolle bei der Entstehung von Altersschwerhörigkeit spielt, gibt es auch andere Faktoren, die das Risiko erhöhen können. Langjährige Lärmbelastung, medizinische Vorerkrankungen wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Probleme sowie genetische Veranlagung können den Prozess beschleunigen. Rauchen und bestimmte Medikamente können ebenfalls einen negativen Einfluss auf das Hörvermögen haben.

    Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit für Altersschwerhörigkeit?

    Die Wahrscheinlichkeit, im Alter von Altersschwerhörigkeit betroffen zu sein, steigt signifikant mit jedem Lebensjahrzehnt. Laut dem RKI leiden mehr als die Hälfte der Menschen über 75 Jahren an einer Form von Hörverlust. Die Wahrscheinlichkeit kann jedoch durch einen gesunden Lebensstil, Gehörschutz und regelmäßige Höruntersuchungen minimiert werden.

    Was sind die ersten Symptome der Altersschwerhörigkeit?

    Die Anzeichen von Altersschwerhörigkeit können schleichend auftreten und von Person zu Person variieren. Die Betroffenen könnten Schwierigkeiten haben, Gesprächen in lauter Umgebung zu folgen, leise Geräusche zu hören oder höhere Frequenzen wie das Zirpen von Vögeln wahrzunehmen. Das Verständnis von Sprache, besonders wenn mehrere Personen sprechen, kann ebenfalls erschwert sein.

    Was ist der Unterschied zwischen Altersschwerhörigkeit und anderen Arten von Schwerhörigkeit?

    Es ist wichtig, zwischen Altersschwerhörigkeit und anderen Arten von Hörverlust zu unterscheiden. Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis) betrifft hauptsächlich die höheren Frequenzen und betrifft beide Ohren gleichmäßig. Im Gegensatz dazu können andere Arten von Hörverlust durch Lärmexposition, Verletzungen oder Krankheiten verursacht werden und können unterschiedliche Bereiche des Hörvermögens beeinflussen.

    Sensorineurale Schwerhörigkeit

    Diese Art der Schwerhörigkeit betrifft das Innenohr oder den Hörnerv. Sie kann angeboren sein oder im Laufe des Lebens durch Faktoren wie Lärmeinwirkung, Alterung, genetische Veranlagung oder bestimmte Krankheiten wie Mumps oder Menière-Krankheit verursacht werden. Sensorineurale Schwerhörigkeit betrifft oft die Fähigkeit, klare Töne wahrzunehmen und kann sowohl hohe als auch tiefe Frequenzen betreffen.

    Leitungs-Schwerhörigkeit

    Diese Art der Schwerhörigkeit tritt auf, wenn der Schall nicht ordnungsgemäß vom Außen- oder Mittelohr zum Innenohr weitergeleitet wird. Sie kann durch Blockaden im Gehörgang, Verletzungen des Trommelfells oder Probleme mit den Gehörknöchelchen verursacht werden. Leitungs-Schwerhörigkeit kann in vielen Fällen medizinisch oder chirurgisch behandelt werden.

    Misch-Schwerhörigkeit

    Diese Art der Schwerhörigkeit ist eine Kombination aus sensorineuraler und leitungsbedingter Schwerhörigkeit. Das bedeutet, dass sowohl das Innenohr als auch der Übertragungsweg des Schalls betroffen sind. Misch-Schwerhörigkeit erfordert oft eine umfassendere Diagnose und kann verschiedene Behandlungsansätze erfordern.

    Zentrale Schwerhörigkeit

    Diese Form der Schwerhörigkeit tritt auf, wenn das Gehirn Schwierigkeiten hat, Schallsignale richtig zu interpretieren oder zu verarbeiten. Obwohl die Ohren in der Lage sind, den Schall richtig zu erfassen, können Probleme im zentralen Hörsystem dazu führen, dass der Betroffene Schwierigkeiten hat, Gesprochenes zu verstehen, obwohl das Gehör normal zu funktionieren scheint.

    Schallschwerhörigkeit

    Diese Art von Schwerhörigkeit wird durch eine übermäßige Lärmeinwirkung verursacht. Lange oder wiederholte Exposition gegenüber lauten Geräuschen, wie sie beispielsweise in lauten Arbeitsumgebungen oder bei langer Nutzung von lauten Musikgeräten auftreten können, kann zu dauerhaftem Hörverlust führen.

    Genetisch bedingte Schwerhörigkeit

    Einige Formen von Schwerhörigkeit sind genetisch bedingt und können von den Eltern auf ihre Kinder übertragen werden. Diese Arten von Schwerhörigkeit können angeboren sein oder sich im Laufe des Lebens entwickeln.

    Wie wird Altersschwerhörigkeit diagnostiziert?

    Die Diagnose von Altersschwerhörigkeit erfordert eine sorgfältige Untersuchung und Bewertung durch medizinische Fachkräfte. Es gibt mehrere Diagnoseverfahren, die verwendet werden können, um das Ausmaß des Hörverlusts zu bestimmen und die zugrunde liegenden Ursachen zu identifizieren. Das sind die bewährtesten Testverfahren zur Diagnose einer Schwerhörigkeit.

    Audiometrie: In einem schallgedämpften Raum werden dem Patienten über Kopfhörer oder Lautsprecher Töne unterschiedlicher Frequenzen und Lautstärken vorgespielt. Der Patient signalisiert, wann er die Töne hört, und anhand dieser Daten kann ein Audiologe ein Audiogramm erstellen, das das Ausmaß des Hörverlusts darstellt.

    Sprachaudiometrie: Dieser Test bewertet die Fähigkeit des Patienten, gesprochene Wörter bei verschiedenen Lautstärken zu erkennen und zu wiederholen. Dies hilft dabei, das Verständnis von gesprochener Sprache und die Effektivität von Hörhilfen zu bewerten.

    Tympanometrie: Bei dem Test misst der HNO-Arzt die Beweglichkeit des Trommelfells und der Gehörknöchelchen im Mittelohr. Er kann Aufschluss über mögliche Ursachen von Hörverlust geben, die auf Blockaden oder Funktionsstörungen im Mittelohr zurückzuführen sind.

    Otoakustische Emissionen (OAEs): Bei diesem Test werden von einem winzigen Mikrofon im Ohr erzeugte Klänge aufgezeichnet, die auftreten, wenn das Innenohr auf Schallsignale reagiert. Dieser Test kann zur Bewertung der Funktionsfähigkeit der äußeren und inneren Haarzellen im Innenohr verwendet werden.

    Bildgebung: In einigen Fällen kann eine Bildgebung wie eine Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) des Kopfes und der Ohren durchgeführt werden, um anatomische Anomalien oder andere Probleme zu identifizieren, die Hörverlust verursachen könnten.

    Auditive Hirnstammaudiometrie (BERA/ABR): Dieser Test misst die elektrische Aktivität des Hörnervs und der Hirnstammregionen, während auf die Ohren Klickgeräusche abgegeben werden. Es kann dazu beitragen, Probleme im Hörnerv oder in den hörverarbeitenden Bereichen des Gehirns zu erkennen.

    Was für Stadien gibt es bei Altersschwerhörigkeit?

    Die Altersschwerhörigkeit kann je nach Grad des Hörverlusts in verschiedene Stadien eingeteilt werden. Diese Einteilung hilft dabei, den Schweregrad des Hörverlusts im Alter zu verstehen und angemessene Behandlungsansätze zu wählen. Die Stadieneinteilung basiert normalerweise auf der Lautstärke, bei der eine Person in der Lage ist, bestimmte Töne zu hören. Hier sind die gängigen Stadien der Schwerhörigkeit:

    1. Stadium Leichter Hörverlust (20 – 40 dB): In diesem Stadium können leise Töne, wie flüsternde Gespräche oder leise Hintergrundgeräusche, schwer zu hören sein. Gespräche in lauten Umgebungen, wie Restaurants oder Versammlungen, können herausfordernd sein. Betroffene könnten bestimmte Wörter oder Laute missverstehen.
    2. Stadium Mäßiger Hörverlust (41 – 70 dB): Personen mit mäßigem Hörverlust können normale Gespräche in lauter Umgebung verpassen. Das Verständnis von Gesprächen, insbesondere wenn mehrere Personen sprechen, kann zunehmend schwierig werden. Das Fernsehen oder Radio wird oft lauter eingestellt.
    3. Stadium Schwerer Hörverlust (71 – 90 dB): In diesem Stadium wird das Verstehen von Gesprochenem erheblich beeinträchtigt. Selbst laute Gespräche können schwer verständlich sein, und die Kommunikation erfordert möglicherweise die Nutzung von Hörhilfen oder Gebärdensprache.
    4. Stadium Sehr schwerer Hörverlust (91+ dB): Personen mit sehr schwerem Hörverlust haben Schwierigkeiten, laute Geräusche oder laute Stimmen wahrzunehmen. Sie sind stark auf visuelle Hinweise wie Lippenbewegungen und Mimik angewiesen. Die Kommunikation kann stark eingeschränkt sein.

    Wie wird Altersschwerhörigkeit behandelt?

    Die Behandlung von Altersschwerhörigkeit hängt vom Grad des Hörverlusts ab. Je nachdem, wie weit die Altersschwerhörigkeit ausgeprägt ist, kommt eine dieser Behandlungsmöglichkeiten infrage.

    Vermeidung von Risikofaktoren: Um den Hörverlust zu verlangsamen, ist es wichtig, Risikofaktoren wie Lärmexposition und bestimmte medizinische Erkrankungen zu minimieren. Ein gesunder Lebensstil und der Schutz der Ohren vor lauten Geräuschen können dazu beitragen, das Hörvermögen zu erhalten.

    Hörtherapie und Training: Hörtherapeuten können Menschen mit Hörverlust dabei unterstützen, ihre Hör- und Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern. Das Training kann das Verstehen von Sprache, die Lippenablesung, das Räumliche Hören und andere Fähigkeiten einschließen.

    Assistive Hörgeräte: Es gibt verschiedene technische Hilfsmittel, die Menschen mit Schwerhörigkeit im Alltag unterstützen können. Dazu gehören Telefonverstärker, Fernsehhörhilfen, drahtlose Kopfhörer und andere Geräte, die den Klang verstärken und verbessern.

    Hörgeräte: Hörgeräte sind eine der häufigsten und effektivsten Behandlungsoptionen für Schwerhörigkeit. Sie verstärken Schallsignale und verbessern das Hörvermögen. Moderne Hörgeräte sind diskret, digital und können an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden. Es gibt verschiedene Modelle für unterschiedliche Arten des Hörverlusts.

    Implantierbare Hörgeräte: Für Personen mit schwerem bis sehr schwerem Hörverlust, bei denen herkömmliche Hörgeräte nicht ausreichend sind, können implantierbare Hörgeräte eine Option sein. Hierzu gehören Cochlea-Implantate und Knochenleitungs-Implantate, die Schallsignale direkt an das Innenohr übertragen.

    Cochlea-Implantate: Cochlea-Implantate sind speziell für Menschen mit schwerem bis tiefem Hörverlust geeignet. Sie umgehen die beschädigten Teile des Innenohrs und stimulieren direkt den Hörnerv. Cochlea-Implantate können die Hörqualität erheblich verbessern, erfordern jedoch einen chirurgischen Eingriff.

    Chirurgische Eingriffe: In einigen Fällen kann eine chirurgische Behandlung erforderlich sein, um strukturelle Probleme im Ohr zu korrigieren. Dazu gehört die Entfernung von Hindernissen im Gehörgang oder Operationen zur Verbesserung der Mittelohrfunktion.

    Wann bekommt man einen Pflegegrad bei Altersschwerhörigkeit?

    Der Erhalt eines Pflegegrads bei Altersschwerhörigkeit hängt von der individuellen Situation ab. Wenn der Hörverlust das tägliche Leben und die Kommunikation erheblich beeinträchtigt, kann ein Pflegegrad beantragt werden. Dieser Grad der Unterstützung kann finanzielle Mittel und Dienstleistungen für die Pflege bereitstellen.

    Finden Sie hier heraus, wie hoch der Pflegegrad Ihres Angehörigen ausfallen könnte. Mithilfe unseres Pflegegradrechners erhalten Sie eine erste Schätzung über das Ausmaß der Hilfsbedürftigkeit.

    Wie kann die 24 Stunden Pflege Angehörigen von Senioren mit Altersschwerhörigkeit helfen?

    Die Rundum-Betreuung von Senioren mit Altersschwerhörigkeit kann eine anspruchsvolle Aufgabe sein, die viel Geduld und Verständnis erfordert. Hier kommt die 24 Stunden Pflege ins Spiel. Durch unsere geschulten Betreuungskräfte entlasten wir Sie von der täglichen Betreuung und Pflege. Unsere Alltagshelfer sind speziell im Umgang mit hilfsbedürftigen Senioren geschult, um auf die individuellen Bedürfnisse älterer Menschen einzugehen, sei es bei der Kommunikation, der Pflege oder der Organisation des Alltags.

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    Autor: Promedica24-Redaktion

    Datum: 17. August 2023

    Der Beitrag wurde mit besonderer redaktioneller Sorgfalt von der Promedica24-Redaktion verfasst und geprüft.

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