Umsetzhilfe in der Pflege zur Entlastung pflegender Angehöriger zu Hause

16. September 2024 Promedica24-Redaktion
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    Das Pflegen eines bewegungseingeschränkten Familienmitglieds stellt pflegende Angehörige oft vor große Herausforderungen. Eine der häufigsten Aufgaben ist der Transfer, also das Umsetzen und Heben der pflegebedürftigen Person. Hier können Umsetzhilfen eine wertvolle Unterstützung bieten.

    Das Wichtigste im Überblick

    • Umsetzhilfen erleichtern den Transfer: Sie helfen pflegenden Angehörigen, bewegungseingeschränkte Personen sicher und mit weniger körperlicher Belastung umzusetzen.
    • Vielfältige Auswahl: Es gibt verschiedene Arten von Umsetzhilfen, wie Rutschbretter, Drehscheiben, Patientenlifter und Steh- und Aufrichthilfen, die je nach Mobilität der Pflegebedürftigen eingesetzt werden können.
    • Sinnvoll bei eingeschränkter Mobilität: Bei eingeschränkter Mobilität sind Umsetzhilfen besonders wichtig. Sie unterstützen die Pflegeperson, wenn sie den Pflegebedürftigen nicht sicher alleine bewegen kann.
    • Unterschiede und Einsatzgebiete: Die Wahl der Umsetzhilfe hängt von den individuellen Bedürfnissen ab – Rutschbretter für mobile Patienten, Lifter für komplett immobile Personen.
    • Erhältlichkeit und Beratung: Umsetzhilfen sind über Sanitätshäuser und Fachgeschäfte erhältlich. Eine fachkundige Beratung ist wichtig, um das passende Hilfsmittel zu finden.
    • Kostenübernahme durch Krankenkasse: Bei ärztlicher Verordnung übernehmen die Krankenkassen die Kosten für Umsetzhilfen.

    Welche Möglichkeiten zum Umsetzen und Heben eines Menschen gibt es?

    Manuelles Heben ist die einfachste, aber körperlich anstrengendste Methode. Hierbei hebt die Pflegeperson den Patienten direkt aus dem Bett oder Rollstuhl. Der Transfer eines bewegungseingeschränkten Menschen kann unterschiedlich erfolgen. Dabei spielen sowohl die Mobilität der Person als auch die körperlichen Fähigkeiten der Pflegekraft eine entscheidende Rolle. Beim Heben eines pflegebedürftigen Menschen ist es wichtig, eine gute Technik zu verwenden, um Verletzungen zu vermeiden. Hier ist eine Anleitung für ein Rücken-schonendes Umsetzen:

    Stehen Sie mit gespreizten Beinen dicht am Pflegebedürftigen. Halten Sie den Rücken gerade. Beugen Sie die Knie, um die Hauptlast mit den Beinen zu tragen. Platzieren Sie Ihre Hände unter den Schultern und Hüften des Pflegebedürftigen. Heben Sie ihn langsam und gleichmäßig an. Halten Sie dabei seinen Körper nah an sich. Vermeiden Sie Drehbewegungen des Oberkörpers und nutzen Sie stattdessen Ihre Füße, um sich zu drehen. Nach dem Transfer sollten Sie den Pflegebedürftigen sanft absetzen und sicherstellen, dass er bequem und stabil sitzt oder liegt.

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    Was ist eine Umsetzhilfe?

    Eine Umsetzhilfe ist ein Hilfsmittel, das den Transfer von pflegebedürftigen Personen erleichtert. Sie kommt zum Einsatz, wenn der Patient sich nicht selbstständig bewegen kann. Auch bei eingeschränkter Mobilität wird sie genutzt. Umsetzhilfen können mechanisch oder elektrisch betrieben werden. Sie reduzieren die körperliche Belastung der pflegenden Person. Gleichzeitig gewährleisten sie die Sicherheit des Pflegebedürftigen.

    Eine Umsetzhilfe ist sinnvoll, wenn die pflegende Person nicht genug Kraft hat. Sie ermöglicht es, den Pflegebedürftigen sicher und schonend zu bewegen. Besonders bei schwereren Patienten oder wenn Transfers regelmäßig durchgeführt werden müssen, ist der Einsatz einer Umsetzhilfe zu empfehlen. Auch zur Vermeidung von Verletzungen wie Rückenproblemen bei den Pflegepersonen sind diese Hilfsmittel sehr nützlich.

    Welche Umsetzhilfen gibt es?

    Es gibt eine Vielzahl von Umsetzhilfen, die je nach Bedarf und Situation ausgewählt werden können. Rutschbretter kommen zum Einsatz, wenn ein Transfer zwischen zwei gleich hohen Oberflächen nötig ist. Sie helfen zum Beispiel beim Wechsel vom Bett in den Rollstuhl oder vom Stuhl in den Autositz. Besonders nützlich sind sie im häuslichen Umfeld, in Pflegeheimen oder unterwegs. Sie erleichtern auch das Ein- und Aussteigen aus dem Auto. Drehscheiben eignen sich für Pflegebedürftige mit gewisser Standfestigkeit. Sie bieten Unterstützung beim Drehen oder Wenden. Diese werden häufig zwischen Bett und Rollstuhl oder Rollstuhl und Toilette verwendet, sowohl in häuslichen als auch in klinischen Umgebungen.

    Hebehilfen und Patientenlifter werden genutzt, wenn der Pflegebedürftige sich nicht mehr selbst bewegen kann. Sie ermöglichen ein sicheres Anheben und Bewegen. Ein Einsatz erfolgt beispielsweise beim Transfer vom Bett in den Rollstuhl oder in den Sessel. Vor allem in Pflegeheimen und Krankenhäusern kommen diese Geräte häufig vor. Auch im häuslichen Umfeld werden sie bei schwereren oder pflegeintensiven Patienten verwendet. Steh- und Aufrichthilfen unterstützen Pflegebedürftige beim Aufstehen und Hinsetzen, wenn sie noch selbstständig stehen können, aber Schwierigkeiten beim Aufrichten haben. Diese Hilfsmittel kommen oft in häuslichen Umgebungen und Pflegeheimen zum Einsatz. Sie unterstützen zum Beispiel beim Aufstehen aus dem Bett oder einem Sessel.

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    Wo erhält man eine Umsetzhilfe als Hilfsmittel?

    Umsetzhilfen sind in Sanitätshäusern, Fachgeschäften für Pflegebedarf und online erhältlich. Vor dem Kauf ist eine Beratung durch einen Experten sinnvoll. So lässt sich die passende Lösung finden.

    Die Benutzerfreundlichkeit spielt eine große Rolle. Nur wenn die Umsetzhilfe leicht zu bedienen ist, wird sie regelmäßig genutzt. Das gilt besonders für pflegende Personen ohne professionelle Ausbildung. Das Hilfsmittel sollte einfach und intuitiv funktionieren.

    Auch die Sicherheit ist entscheidend. Umsetzhilfen müssen rutschfeste Oberflächen und stabile Griffe haben. Sicherheitsgurte können zusätzlich das Verletzungsrisiko verringern.

    Werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen?

    Ja, in vielen Fällen übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Umsetzhilfe, wenn diese ärztlich verordnet wurde. Hierbei handelt es sich um ein Hilfsmittel, das im Hilfsmittelverzeichnis der Krankenkassen gelistet ist. Es ist wichtig, die Verordnung beim Arzt zu beantragen und diese dann bei der Krankenkasse einzureichen. Bei Genehmigung wird das Hilfsmittel entweder kostenfrei zur Verfügung gestellt oder die Kosten werden vollständig oder teilweise erstattet.

    Autor: Promedica24-Redaktion

    Datum: 16. September 2024

    Der Beitrag wurde mit besonderer redaktioneller Sorgfalt von der Promedica24-Redaktion verfasst und geprüft.

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