Umsetzhilfe in der Pflege zur Entlastung pflegender Angehöriger zu Hause
Das Pflegen eines bewegungseingeschränkten Familienmitglieds stellt pflegende Angehörige oft vor große Herausforderungen. Eine der häufigsten Aufgaben ist der Transfer, also das Umsetzen und Heben der pflegebedürftigen Person. Hier können Umsetzhilfen eine wertvolle Unterstützung bieten.
Das Wichtigste im Überblick
- Umsetzhilfen erleichtern den Transfer: Sie helfen pflegenden Angehörigen, bewegungseingeschränkte Personen sicher und mit weniger körperlicher Belastung umzusetzen.
- Vielfältige Auswahl: Es gibt verschiedene Arten von Umsetzhilfen, wie Rutschbretter, Drehscheiben, Patientenlifter und Steh- und Aufrichthilfen, die je nach Mobilität der Pflegebedürftigen eingesetzt werden können.
- Sinnvoll bei eingeschränkter Mobilität: Umsetzhilfen sind besonders wichtig, wenn die Pflegeperson körperlich nicht in der Lage ist, den Pflegebedürftigen sicher zu bewegen.
- Unterschiede und Einsatzgebiete: Die Wahl der Umsetzhilfe hängt von den individuellen Bedürfnissen ab – Rutschbretter für mobile Patienten, Lifter für komplett immobile Personen.
- Erhältlichkeit und Beratung: Umsetzhilfen sind über Sanitätshäuser und Fachgeschäfte erhältlich. Eine fachkundige Beratung ist wichtig, um das passende Hilfsmittel zu finden.
- Kostenübernahme durch Krankenkasse: Bei ärztlicher Verordnung übernehmen die Krankenkassen die Kosten für Umsetzhilfen.
Welche Möglichkeiten zum Umsetzen und Heben eines Menschen gibt es?
Manuelles Heben ist die einfachste, aber körperlich anstrengendste Methode. Hierbei hebt die Pflegeperson den Patienten direkt aus dem Bett oder Rollstuhl. Der Transfer eines bewegungseingeschränkten Menschen kann auf verschiedene Weisen erfolgen, abhängig von der Mobilität der Person und den körperlichen Fähigkeiten der pflegenden Person. Beim Heben eines pflegebedürftigen Menschen ist es wichtig, eine gute Technik zu verwenden, um Verletzungen zu vermeiden. Hier ist eine Anleitung für ein Rücken-schonendes Umsetzen:
Stehen Sie mit gespreizten Beinen nah am Pflegebedürftigen, halten Sie den Rücken gerade und beugen Sie die Knie, um die Hauptlast mit den Beinen zu tragen. Achten Sie darauf, dass Ihre Hände unter den Schultern und Hüften des Pflegebedürftigen platziert sind, und heben Sie ihn langsam und gleichmäßig, während Sie den Körper nah an sich halten. Vermeiden Sie Drehbewegungen des Oberkörpers und nutzen Sie stattdessen Ihre Füße, um sich zu drehen. Nach dem Transfer sollten Sie den Pflegebedürftigen sanft absetzen und sicherstellen, dass er bequem und stabil sitzt oder liegt.
Was ist eine Umsetzhilfe?
Eine Umsetzhilfe ist ein Hilfsmittel, das den Transfer von pflegebedürftigen Personen erleichtert. Sie kommt zum Einsatz, wenn der Patient nicht in der Lage ist, sich selbstständig zu bewegen oder nur eingeschränkt mobil ist. Umsetzhilfen können mechanisch oder elektrisch betrieben werden und dienen dazu, die körperliche Belastung der pflegenden Person zu reduzieren und gleichzeitig die Sicherheit des Pflegebedürftigen zu gewährleisten.
Eine Umsetzhilfe ist immer dann sinnvoll, wenn die körperliche Kraft der pflegenden Person nicht ausreicht, um den Pflegebedürftigen sicher und schonend zu bewegen. Besonders bei schwereren Patienten oder wenn Transfers regelmäßig durchgeführt werden müssen, ist der Einsatz einer Umsetzhilfe zu empfehlen. Auch zur Vermeidung von Verletzungen wie Rückenproblemen bei den Pflegepersonen sind diese Hilfsmittel sehr nützlich.
Welche Umsetzhilfen gibt es?
Es gibt eine Vielzahl von Umsetzhilfen, die je nach Bedarf und Situation ausgewählt werden können. Rutschbretter werden in Situationen eingesetzt, in denen ein Transfer zwischen zwei gleich hohen Oberflächen erforderlich ist, wie zum Beispiel vom Bett in einen Rollstuhl oder von einem Stuhl in einen Autositz. Sie sind besonders nützlich im häuslichen Umfeld, in Pflegeheimen oder auch bei Besuchen außer Haus, wie etwa beim Ein- und Aussteigen aus dem Auto. Drehscheiben eignen sich hervorragend für Transfers, bei denen der Pflegebedürftige noch eine gewisse Standfestigkeit hat, jedoch Unterstützung beim Drehen oder Wenden benötigt. Diese werden häufig zwischen Bett und Rollstuhl oder Rollstuhl und Toilette verwendet, sowohl in häuslichen als auch in klinischen Umgebungen.
Hebehilfen und Patientenlifter kommen zum Einsatz, wenn der Pflegebedürftige vollständig immobil ist und sicher angehoben und bewegt werden muss, beispielsweise vom Bett in den Rollstuhl oder in den Sessel. Diese Geräte werden vor allem in Pflegeheimen, Krankenhäusern und auch im häuslichen Umfeld genutzt, wenn es um schwerere oder pflegeintensivere Patienten geht. Steh- und Aufrichthilfen unterstützen Pflegebedürftige beim Aufstehen und Hinsetzen, wenn sie noch selbstständig stehen können, aber Schwierigkeiten beim Aufrichten haben. Diese Hilfsmittel werden häufig in häuslichen Umgebungen und in Pflegeheimen verwendet, zum Beispiel beim Aufstehen aus dem Bett oder einem Sessel.
Wo erhält man eine Umsetzhilfe als Hilfsmittel?
Umsetzhilfen können über Sanitätshäuser, Fachgeschäfte für Pflegebedarf oder online erworben werden. Es ist jedoch ratsam, sich vor dem Kauf von einem Experten beraten zu lassen, um die passende Lösung für sich zu finden.
Die Benutzerfreundlichkeit der Umsetzhilfe ist entscheidend, damit sie auch wirklich zum Einsatz kommt, insbesondere wenn die pflegende Person keine professionelle Pflegeausbildung hat. Das Hilfsmittel sollte einfach und intuitiv zu bedienen sein. Sicherheit ist ein weiterer kritischer Punkt – Umsetzhilfen sollten über rutschfeste Oberflächen, stabile Griffe und gegebenenfalls Sicherheitsgurte verfügen, um das Verletzungsrisiko zu minimieren.
Werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen?
Ja, in vielen Fällen übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Umsetzhilfe, wenn diese ärztlich verordnet wurde. Hierbei handelt es sich um ein Hilfsmittel, das im Hilfsmittelverzeichnis der Krankenkassen gelistet ist. Es ist wichtig, die Verordnung beim Arzt zu beantragen und diese dann bei der Krankenkasse einzureichen. Bei Genehmigung wird das Hilfsmittel entweder kostenfrei zur Verfügung gestellt oder die Kosten werden vollständig oder teilweise erstattet.