5 Phasen der Bettlägerigkeit: Wenn alte Menschen nicht mehr aufstehen wollen

2. Januar 2024 Promedica24-Redaktion
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    Die Bettlägerigkeit ist ein Zustand, der oft im Alter auftritt und für ältere Menschen sowie ihre Angehörigen eine große Herausforderung darstellen kann. In diesem Blogbeitrag werden wir uns ausführlich mit den 5 Phasen der Bettlägerigkeit, den Risikofaktoren, den Folgen und den Möglichkeiten der Vorbeugung auseinandersetzen.

    Das Wichtigste im Überblick

    • Bettlägerigkeit ist ein Zustand, in dem ältere Menschen aufgrund von gesundheitlichen Problemen nicht mehr aus dem Bett aufstehen können.
    • Die 5 Phasen der Bettlägerigkeit sind: Verweigerung der Bewegung, eingeschränkte Mobilität, Bettlägerigkeit, Komplikationen und Abhängigkeit, sowie vollständige Immobilität.
    • Vorbeugung von Bettlägerigkeit ist durch regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung, Sturzprävention und frühzeitige Gesundheitskontrollen möglich.
    • Gründe für die Verweigerung des Aufstehens können körperliche Schmerzen, Ängste vor Stürzen, Depressionen und Demenz sein.
    • Die Folgen von Bettlägerigkeit im Alter umfassen Muskelabbau, Druckgeschwüre, psychische Probleme und ein erhöhtes Sturzrisiko.
    • Bei Bettlägerigkeit sind Pflegegrade, Rund-um-die-Uhr-Betreuung, Pflegehilfsmittel, die Wahl des richtigen Pflegebettes und geeignete Matratzen und Bettwäsche wichtige Aspekte der Versorgung.

    Was ist Bettlägerigkeit?

    Bettlägerigkeit ist ein Zustand, bei dem eine Person aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage ist, das Bett zu verlassen oder sich eigenständig zu bewegen. Dieser Zustand kann vorübergehend oder dauerhaft sein und ist oft mit erheblichen körperlichen und psychischen Einschränkungen verbunden. Bettlägerige Menschen sind auf die Hilfe anderer angewiesen, um grundlegende tägliche Aktivitäten wie Essen, Trinken, Toilettengänge und Körperpflege zu bewältigen.

    Warum wollen alte Menschen nicht mehr aufstehen?

    Es gibt verschiedene Gründe, warum ältere Menschen möglicherweise nicht mehr aufstehen wollen. Dazu gehören körperliche Schmerzen, Ängste vor Stürzen, Depressionen, Demenz und andere Gesundheitsprobleme. Es ist wichtig, die Ursache zu identifizieren und geeignete Unterstützung anzubieten.

    Bettlägerigkeit bei Demenz ist besonders verbreitet, da sie oft Schwierigkeiten haben, ihre Bedürfnisse zu kommunizieren. Betreuung von bettlägerigen Menschen mit Demenz erfordert daher besondere Sensibilität und Fachwissen.

    Das sind die 5 Phasen der Bettlägerigkeit

    Bettlägerigkeit entwickelt sich oft schrittweise in fünf Phasen:

    1. Verweigerung der Bewegung: In dieser ersten Phase zeigen ältere Menschen oft eine zunehmende Unlust, aus dem Bett aufzustehen. Dies kann auf körperliche Schwäche oder Schmerzen zurückzuführen sein.
    2. Eingeschränkte Mobilität: In dieser Phase können bereits erste körperliche Einschränkungen auftreten, die das Aufstehen erschweren. Dies kann auf altersbedingte Verschleißerscheinungen, wie Gelenkprobleme, zurückgehen.
    3. Bettlägerigkeit: In dieser Phase sind ältere Menschen nicht mehr in der Lage, aus dem Bett aufzustehen. Dies kann durch chronische Erkrankungen, Stürze oder andere Gesundheitsprobleme verursacht werden.
    4. Komplikationen und Abhängigkeit: Bettlägerige Menschen sind anfällig für Komplikationen wie Druckgeschwüre, Muskelabbau und Depressionen. Sie sind in dieser Phase oft vollständig auf Hilfe angewiesen.
    5. Vollständige Immobilität: Die letzte Phase der Bettlägerigkeit ist gekennzeichnet durch vollständige Immobilität. Die Betroffenen können sich nicht mehr bewegen und sind auf intensive Pflege angewiesen.

    Wie lässt sich Bettlägerigkeit vorbeugen?

    Die Risikofaktoren für Bettlägerigkeit umfassen chronische Erkrankungen, Stürze, unzureichende Pflege, Mangelernährung und Dehydration. Daher ist die Vorbeugung von Bettlägerigkeit von großer Bedeutung. Hier sind einige Maßnahmen, die dazu beitragen können:

    Bewegung und Aktivität fördern: Regelmäßige Bewegung im Alter ist entscheidend. Physiotherapie, Spaziergänge und leichte Übungen können die Mobilität erhalten.

    Ernährung und Hydratation: Eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind wichtig, um körperliche Gesundheit und Muskelmasse zu erhalten.

    Sturzprävention: Stürze sind eine häufige Ursache für Bettlägerigkeit. Daher ist es wichtig, Sturzrisiken zu minimieren, indem man das Zuhause sicher gestaltet und auf rutschfestes Schuhwerk achtet.

    Regelmäßige Gesundheitskontrollen: Die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Gesundheitsproblemen können dazu beitragen, Bettlägerigkeit zu verhindern.

    Was sind die Folgen von Bettlägerigkeit im Alter?

    Bettlägerigkeit kann schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben, darunter:

    Muskelabbau: Die Muskulatur kann sich stark zurückbilden, was die Mobilität erheblich einschränkt.

    Druckgeschwüre: Bettlägerige Menschen sind anfällig für Druckgeschwüre, die schmerzhaft und schwer zu behandeln sein können.

    Psychische Probleme: Die soziale Isolation und die Abhängigkeit von anderen können zu Depressionen und Angstzuständen führen.

    Erhöhtes Sturzrisiko nach Wiederaufstehen: Nach längerer Bettlägerigkeit steigt das Risiko von Stürzen und Verletzungen.

    Welche Therapieansätze helfen bettlägerigen Senioren?

    Die Wahl der geeigneten Therapieansätze hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich des Gesundheitszustands der bettlägerigen Person, der Ursache der Bettlägerigkeit und ihrer individuellen Bedürfnisse. Ziel ist es, die Mobilität wiederherzustellen oder zumindest zu verbessern. Hier sind einige wichtige Ansätze und Therapieoptionen:

    Physiotherapie: Die Physiotherapie spielt eine entscheidende Rolle in der Rehabilitation von bettlägerigen Menschen. Ein qualifizierter Physiotherapeut kann spezielle Übungen und Techniken anwenden, um die Muskelstärke und -funktion zu erhalten oder wiederherzustellen. Dies kann auch helfen, Steifheit und Gelenkprobleme zu reduzieren.

    Ergotherapie: Ergotherapeuten arbeiten daran, die Unabhängigkeit und Fähigkeiten der bettlägerigen Person im täglichen Leben zu fördern. Sie können beispielsweise Hilfsmittel und Techniken empfehlen, um Aufgaben wie Essen, Anziehen und Körperpflege zu erleichtern.

    Atemtherapie: Bei langanhaltender Bettlägerigkeit kann es zu Atemproblemen kommen. Atemtherapie kann dazu beitragen, die Lungenfunktion zu verbessern und Atemwegsinfektionen zu verhindern.

    Schmerzmanagement: Schmerzen können ein ernsthaftes Problem für bettlägerige Menschen sein. Eine angemessene Schmerzbehandlung durch Ärzte und Pflegekräfte ist entscheidend, um den Komfort und die Lebensqualität zu verbessern.

    Psychosoziale Unterstützung: Die psychische Gesundheit von bettlägerigen Personen ist ebenso wichtig wie ihre körperliche Gesundheit. Psychologische Unterstützung und Aktivitäten, die die geistige Stimulation fördern, können Depressionen und Angstzustände reduzieren.

    Hilfsmittel und Mobilitätsgeräte: Je nach Bedarf können verschiedene Hilfsmittel wie Rollstühle, Aufstehhilfen und Gehhilfen verwendet werden, um die Mobilität zu unterstützen.

    Ernährung und Hydratation: Eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind entscheidend, um den Körper gesund zu halten und Muskelmasse zu erhalten.

    Kommunikation und Interaktion: Betreuungspersonen sollten bettlägerigen Menschen die Möglichkeit bieten, sich zu äußern und am sozialen Leben teilzunehmen. Das kann durch Gespräche, Vorlesen oder das Anbieten von Aktivitäten erreicht werden.

    Rund-um-die-Uhr-Betreuung bei Bettlägerigkeit im Alter

    In fortgeschrittenen Phasen der Bettlägerigkeit kann eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung erforderlich sein. Die Behandlungspflege wird durch professionelle Pflegekräfte eines Pflegedienstes durchgeführt. Angehörige können sich bei der Betreuung mit einbringen, haben jedoch selten die Möglichkeit 24/7 für den Pflegebedürftigen da zu sein.

    Darum ist eine 24 Stunden Betreuung in solchen Fällen empfehlenswert. Mit einer 24 Stunden Pflege und Betreuung wird im besten Fall der Umzug in ein Pflegeheim oder Hospiz vermieden. Der bettlägerige Patient kann weiterhin in seiner gewohnten Umgebung verbleiben und wird umfangreich versorgt.

    24h Pflege sichern

    Pflegehilfsmittel in den 5 Phasen der Bettlägerigkeit

    Pflegehilfsmittel zum Verbrauch spielen eine wichtige Rolle bei der Versorgung von bettlägerigen Menschen, da sie dazu beitragen, den Komfort und die Hygiene zu verbessern. Pflegehilfsmittel zum Verbrauch, die in den 5 Phasen der Bettlägerigkeit verwendet werden, sind beispielsweise Inkontinenzprodukte. Bei bettlägerigen Personen besteht oft das Risiko von Harn- und Stuhlinkontinenz. Inkontinenzprodukte wie Windeln, Einwegunterlagen und Inkontinenzauflagen können dazu beitragen, Trockenheit und Hygiene aufrechtzuerhalten. Wiederverwendbare oder Einweg-Bettunterlagen schützen das Bett vor Verschmutzungen und erleichtern die Reinigung. Spezielle Schutzmittel wie Schaumstoffauflagen oder Gelkissen können dazu beitragen, Druckgeschwüre zu verhindern, indem sie den Druck auf bestimmte Körperstellen reduzieren. Bei Hautproblemen oder Druckgeschwüren sind Wundversorgungsmaterialien wie sterile Verbände, Wundsalben und  Desinfektionsmittel notwendig. Feuchttücher, Waschlotionen und Einmalwaschlappen sind nützliche Hilfsmittel, um die persönliche Hygiene von bettlägerigen Personen zu unterstützen, wenn ein normaler Gang zur Toilette nicht möglich ist.

    Diese Hilfsmittel ermöglichen es bettlägerigen Personen, ihre Ausscheidungen bequem und hygienisch zu bewältigen, ohne das Bett verlassen zu müssen. Spezielle Dekubitusmatratzen oder -auflagen können dazu beitragen, Druckgeschwüre zu verhindern oder zu behandeln. Angepasstes Geschirr, Besteck und Trinkhilfen können die Nahrungsaufnahme für bettlägerige Menschen erleichtern. Für Menschen, die Schwierigkeiten beim Sprechen haben, können Kommunikationshilfen wie Sprechtasten oder digitale Kommunikationsgeräte verwendet werden, um ihre Bedürfnisse auszudrücken.

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    Autor: Promedica24-Redaktion

    Datum: 2. Januar 2024

    Der Beitrag wurde mit besonderer redaktioneller Sorgfalt von der Promedica24-Redaktion verfasst und geprüft.