Wenn alte Menschen schwierig werden

30. März 2022 Promedica24-Redaktion
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    Manchmal stellen einen alternde Menschen vor Rätsel: Sie zeigen plötzlich ein Verhalten, das man von ihnen so gar nicht kannte. Eigentlich verlief die Beziehung bisher sehr harmonisch, doch dann treten immer mehr Verhaltensweisen auf, die zu Konflikten führen.

    Ältere Frau starrt aus dem Fenster.

    Das Wichtigste in Kürze

    • Den Jüngeren schlägt plötzlich Misstrauen, Aggression und Ablehnung.
    • Ihre gut gemeinten Ratschläge stoßen auf taube Ohren, sie erleben bei den Älteren Altersstarrsinn und Beratungsresistenz.
    • Nie geklärte Konflikte und Streitigkeiten vergangener Tage recken ihre Köpfe und vergiften das Klima.
    • Auch die Schreckgespenster Altersdepression und Demenz schweben immer leise durch den Raum.

    Wie gehen Sie vor, wenn alte Menschen schwierig werden?

    Wenn alte Menschen schwierig werden, können sich gerade pflegende Angehörige schnell verletzt und überfordert fühlen. Für sie ist es deshalb wichtig, zu wissen, was hinter dem Verhalten der Älteren steckt. Denn sind die Gründe bekannt, kann an die Stelle von Irritation und Unverständnis Mitgefühl treten. Krankheiten können frühzeitig erkannt und Probleme im Umgang miteinander aus der Welt geschaffen werden. Mit dem Promedica Pflegeratgeber geben wir Ihnen hilfreiche Tipps an die Hand – für ein gutes Miteinander, wenn alte Menschen schwierig werden:

    • Wir zeigen Ihnen die Gründe für das veränderte Verhalten Ihrer geliebten Menschen auf.
    • Außerdem stellen wir Ihnen verschiedene Lösungsansätze vor, die Ihnen den Umgang mit ihnen erleichtern.
    • Wie führen Sie Gespräche richtig?
    • Wann sollten Sie wichtige Alters-Angelegenheiten regeln?
    • Wie kann Hilfe von außen Sie unterstützen?

    Wenn alte Menschen schwierig werden – die Gründe

    Versetzen Sie sich einmal in die Lage einer älteren Person: Sie haben die ganze Nacht nicht richtig geschlafen, weil Sie von einem Unruhegefühl durch die Wohnung getrieben wurden. Am nächsten Tag fällt Ihnen bereits das Aufstehen schwer, weil Ihre Hüfte schmerzt. Beim Frühstück wollen Sie gerne die Zeitung lesen, aber die Schrift ist zu klein. Und die Brille? Wo hatten Sie die doch gleich abgelegt? Gegen Nachmittag möchten Sie eine gute Freundin besuchen. Nur haben Sie den Führerschein auf Drängen der Kinder bereits abgegeben. Ein Taxi wäre bei Ihrer kleinen Rente zu teuer. Das Gehen fällt Ihnen aber schwer. Also bleiben Sie lieber allein zu Hause. Abends kommt Ihre Tochter vorbei. Sie schimpft mit Ihnen, weil Sie nicht an Ihre Medikamente gedacht haben. Wie würden Sie in diesem Falle reagieren?

    Wenn alte Menschen schwierig werden, hat das oft gute Gründe:

    • Langeweile und mangelnde Sozialkontakte, zum Beispiel aufgrund reduzierter Mobilität
    • Konfrontation mit dem Verlust körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit
    • Krankheiten wie Demenz oder Altersdepression
    • Sorgen um die finanzielle Situation oder die geringe Rente
    • Gefühl, bei anderen auf Unverständnis und Bevormundung zu stoßen sowie Hilflosigkeit
    • für ältere Personen ungeeignete und somit belastende Wohnsituation

    Älterwerden ist mit meist tiefgreifenden Veränderungen im eigenen Leben verbunden. Dazu gehört etwa das Schrumpfen der sozialen Kontakte durch Tod und eingeschränkte Mobilität oder der Verlust einer selbst bestimmten Lebensführung infolge verminderter körperlicher und geistiger Kräfte. Mit den neuen Gegebenheiten zurechtzukommen, erfordert Anpassung und Akzeptanz. Im höheren Alter werden manche Personen aber gerade starrer in ihren Denk- und Verhaltensmustern. Widerstand gegen den Wandel regt sich. Die Folge können Aggression, Unzufriedenheit und Rückzug sein.

    Demenz & Altersdepression

    Wenn alte Menschen schwierig werden, kann dies auch auf Krankheiten wie Altersdepression oder Demenz hindeuten. Von einer Altersdepression sprechen Fachleute bei Patienten ab dem 60. Lebensjahr mit depressiven Symptomen wie Antriebslosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Reizbarkeit und Suizidgedanken. Bei einer Demenz handelt es sich hingegen um eine Beeinträchtigung der Gedächtnis- und Hirnleistung, die sich unter anderem durch Stimmungsschwankungen, Vergesslichkeit, Aggression und Wut äußert. Beobachten Sie das Verhalten Ihrer Angehörigen genau und suchen Sie im Zweifel lieber einmal zu viel gemeinsam einen Spezialisten zur Abklärung auf.

    Lösungsansätze für einen guten Umgang miteinander

    Wenn alte Menschen schwierig werden, müssen Angehörige sich nicht damit abfinden. Sie dürfen sich aktiv dafür einsetzen, dass wieder ein entspanntes Verhältnis zwischen beiden Seiten entsteht. Eine entscheidende Rolle spielt dabei eine achtsame und bewusste Art und Weise zu kommunizieren. Sinnvoll kann es außerdem sein, sich Unterstützung von außen zu holen. Durch die Entlastung von Angehörigen bei Pflege und Betreuung öffnet sich etwa neuer Raum für Gespräche und Empathie. Aber nicht erst, wenn alte Menschen schwierig werden, sollten Lösungswege gesucht und begangen werden. Gerade mit der Planung und Regelung wichtiger Angelegenheiten wie dem Verfassen einer Patientenverfügung empfiehlt es sich, frühzeitig zu beginnen.

    Gespräche richtig führen

    Die richtige Kommunikation kann Konfliktsituationen bestenfalls sogar vermeiden. Ältere Menschen wollen nicht bevormundet werden. Dafür haben Sie einfach zu viel im Leben gesehen und erfahren. Das sollten Sie bei Gesprächen immer berücksichtigen.

    Mit den folgenden Ratschlägen verbessern Sie die zwischenmenschliche Kommunikation und finden mit Ihrem geliebten Menschen eine gemeinsame Ebene:

    • Verzichten Sie auf leere Phrasen, wenn alte Menschen schwierig werden. Mit Sätzen wie „Das wird schon wieder!“ blocken sie die ernsthafte Auseinandersetzung mit einem Thema Gerade diese benötigen ältere Menschen aber, um sich in ihrer Situation verstanden zu fühlen.
    • Wählen Sie möglichst eine gelöste Atmosphäre, um Probleme oder wichtige, aber vielleicht unangenehme Punkte anzusprechen. Sind alle Parteien bereits gestresst, sind Streit und Konflikt viel wahrscheinlicher.
    • Achten Sie darauf, mit Ihren Angehörigen auf Augenhöhe zu kommunizieren. Auch wenn Sie manchmal das Gefühl haben, dass sich das Eltern-Kind- oder Erwachsener-Kind-Verhältnis umgedreht hat – sprechen Sie so mit Ihren geliebten Menschen, wie Sie als mündige Person es auch für sich möchten.
    • Kritisieren Sie nicht, sondern kommunizieren Sie in Ich-Botschaften („Ich habe das Gefühl, dass du …“).
    • Holen Sie die Meinung der älteren Person ein und versuchen Sie gemeinsam Lösungen und Kompromisse für Probleme zu finden.
    • Wenn Emotionen wie Wut hochkochen, legen Sie eine Pause ein und gehen sie kurz an die frische Luft. Mit einem ruhigen Puls lässt es sich wieder viel besser miteinander reden.
    • Und achten Sie nicht zuletzt auch auf sich selbst: Nehmen Sie sich Auszeiten und tun Sie sich etwas Gutes.

    Angelegenheiten frühzeitig regeln

    Es empfiehlt sich, wichtige Angelegenheiten mit Ihren Lieben möglichst frühzeitig anzugehen. So sind alternde Menschen eher noch dazu in der Lage, aktiv ihre letzte Lebensphase zu planen und zu gestalten. Orientieren Sie sich an der 40/70-Regel, wenn es um Ihre Eltern geht.

    Die 40/70-Regel

    Die Regel empfiehlt einen günstigen Zeitpunkt, um über bestimmte Themen im Zusammenhang mit dem Älterwerden zu sprechen. Wenn Sie selbst über 40 Jahre alt sind und die eigenen Eltern das 70. Lebensjahr erreicht haben, sollten Sie sich zusammensetzen und reden.

    Besprechen Sie im engsten Familienkreis die verschiedenen Angelegenheiten, die geregelt werden sollen. Was soll in der Patientenverfügung stehen? Wie möchten Ihre Eltern einmal bestattet werden? Haben Sie im Zweifelsfall Zugriff auf die elterlichen Konten?

    Hilfe von außen holen

    Wenn alte Menschen schwierig werden, müssen Sie diese Situation nicht allein bewältigen. Holen Sie sich Hilfe von außen! Das kann eine dritte Partei sein, die in einem Gespräch als Vermittler wirkt – zum Beispiel ein guter Freund, ein Nachbar oder der Pfarrer. Auch Ärzte, Therapeuten und Beratungsstellen können Sie unterstützen, wenn Ihre geliebten Menschen an ernsthaften Verhaltensstörungen leiden – beispielsweise aufgrund einer Demenz. Denken Sie auch darüber nach, sich von professionellen Fachkräften bei der Betreuung älterer oder pflegebedürftiger Angehöriger helfen zu lassen. Reduziert sich die Belastung bei Ihnen, haben Sie wieder mehr freie Ressourcen, um auf Ihre geliebten Menschen einzugehen und eine schöne, entspannte Zeit mit ihnen zu verbringen.

    Mit dem individuellen Entlastungssystem der Promedica Alltagsbetreuung bieten wir Ihnen:

    • eine qualifizierte Betreuungskraft innerhalb von 5 Werktage für schnelle Hilfe
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    Wir helfen Ihnen gerne und freuen uns, Sie individuell beraten zu dürfen!

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    PROMEDICA PLUS vermittelt Betreuungskräfte für die häusliche Seniorenbetreuung. Die Betreuungskraft übernimmt die täglichen Aufgaben der Pflege und Versorgung, die bis dahin meist durch Familienangehörige und ambulante Pflegedienste übernommen wurde. Dank der Rundum-Betreuung werden pflegende Angehörige entlastet.

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    Autor: Promedica24-Redaktion

    Datum: 30. März 2022

    Der Beitrag wurde mit besonderer redaktioneller Sorgfalt von der Promedica24-Redaktion verfasst und geprüft.