Was ist Verhinderungspflege?

12. Juni 2023 Promedica24-Redaktion
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    Pflegende Angehörige sind oft großen Belastungen ausgesetzt. Schließlich haben sie meist zusätzlich zur Pflege eine eigene Familie, einen Job sowie Hobbys und Freunde, die nicht zu kurz kommen sollen. Daher ist es wichtig, dass sie sich im Rahmen einer Verhinderungspflege regelmäßig eine Auszeit nehmen.

    Verhinderungspflege

    Das Wichtigste in Kürze

    • Wenn pflegende Angehörige eine Auszeit benötigen, können sie eine sogenannte Verhinderungspflege bzw. Ersatzpflege in Anspruch nehmen.
    • Es gibt einige Voraussetzungen, beispielsweise muss die zu pflegende Person mindestens Pflegegrad 2 haben und ein halbes Jahr im Haushalt der Hauptpflegeperson gepflegt worden sein.
    • Für die Verhinderungspflege gibt es ein Verhinderungspflegegeld, das je nach Pflegegrad bis zu 1.612 Euro pro Kalenderjahr beträgt.
    • Wenn Sie eine Verhinderungspflege in Anspruch nehmen möchten, sollten Sie Ihre Liebsten frühzeitig vorbereiten, um mögliche Ängste zu nehmen.
    • Eine gute und langfristige Alternative kann eine liebevolle 24-Stunden-Betreuung darstellen.

    Was ist Verhinderungspflege?

    Bei der Verhinderungspflege handelt sich um eine Leistung der Pflegeversicherung, die speziell dafür vorgesehen ist, pflegende Angehörige zu unterstützen, wenn sie eine Auszeit oder eine Vertretung benötigen. Die Verhinderungspflege ermöglicht es, die Betreuung und Pflege pflegebedürftiger Angehöriger für einen bestimmten Zeitraum abzugeben.

    Wenn Sie Angehörige pflegen und eine Auszeit benötigen, können Sie sich also im Rahmen einer Verhinderungspflege erholen, neue Energie tanken oder dringende persönliche Angelegenheiten regeln, ohne sich Sorgen um die Versorgung Ihrer Liebsten machen zu müssen.

    Gründe für Verhinderungspflege

    Es kann viele verschiedene Gründe dafür geben, eine Verhinderungspflege bzw. Ersatzpflege in Anspruch zu nehmen. Häufig entscheiden sich pflegende Angehörige aus folgenden Gründen für eine zeitweise Verhinderungspflege:

    • Eigene Krankheit oder Genesung: Wenn Sie als pflegende Angehörige selbst erkrankt sind oder eine Operation hatten, kann es notwendig sein, dass Sie sich ausruhen und Ihre Kräfte wiedergewinnen.
    • Urlaub oder Auszeit: Jeder braucht mal eine Pause, um neue Energie zu tanken und sich zu erholen. Die Verhinderungspflege ermöglicht es Ihnen, eine Auszeit zu nehmen, sei es für einen kurzen Urlaub oder einfach nur für einige Tage zur Entspannung.
    • Termine oder Verpflichtungen: Manchmal können dringende Termine oder Verpflichtungen auftreten, die es Ihnen unmöglich machen, die Pflege zu übernehmen. Das können zum Beispiel wichtige Arztbesuche, Behördengänge oder andere persönliche Verpflichtungen sein.
    • Überlastung und Erschöpfung: Die Pflege eines Angehörigen kann physisch und emotional sehr anspruchsvoll sein. Wenn Sie sich überlastet oder erschöpft fühlen, ist es wichtig, rechtzeitig Unterstützung anzunehmen.
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    Welche Leistungen beinhaltet die Ersatzpflege?

    Die Ersatzpflege umfasst verschiedene Leistungen, die sicherstellen sollen, dass die pflegebedürftige Person während der Abwesenheit oder Verhinderung der Hauptpflegeperson weiterhin gut versorgt ist. Diese Leistungen können je nach Bedarf und individueller Situation angepasst werden.

    So kann die Verhinderungspflege beispielsweise die täglichen pflegerischen Aufgaben wie Körperpflege, Hilfe bei der Nahrungsaufnahme, Medikamentengabe oder das Wechseln von Verbänden übernehmen. Auch Unterstützung beim An- und Ausziehen, dem Toilettengang oder der Mobilisation ist selbstverständlich möglich.

    Zusätzlich kann eine Verhinderungspflege organisatorische Unterstützung und hauswirtschaftliche Hilfen beinhalten. Bei all dem darf natürlich der zwischenmenschliche Aspekt nicht außer Acht gelassen werden: Eine Verhinderungspflege ist bei allen notwendigen Aufgaben auch dafür da, der zu pflegenden Person Gesellschaft zu leisten und im Rahmen ihrer Möglichkeiten gemeinsame Aktivitäten anzubieten.

    Verhinderungspflege: Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen

    Um Verhinderungspflege in Anspruch nehmen zu können, müssen Sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen:

    1. Ihr pflegebedürftiger Angehöriger muss über einen Pflegegrad verfügen. Die genaue Einstufung erfolgt durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung oder eine andere entsprechende Einrichtung. Verhinderungspflege kann in der Regel ab Pflegegrad 2 beantragt werden.
    2. Sie müssen die pflegebedürftige Person vor der Inanspruchnahme der Verhinderungspflege für mindestens sechs Monate in Ihrem eigenen Haushalt gepflegt haben.
    3. Sie als Hauptpflegeperson müssen tatsächlich verhindert sein, ihre Pflegeaufgaben zu erfüllen. Dies kann durch eigene Krankheit, Urlaub, Termine oder andere wichtige Gründe der Fall sein. Es ist wichtig, dass die Verhinderung glaubhaft nachgewiesen werden kann.
    4. Es gibt eine finanzielle Begrenzung für die Verhinderungspflege, das sogenannte Verhinderungs-Pflegegeld. Die Höhe des Verhinderungs-Pflegegelds richtet sich nach dem jeweiligen Pflegegrad des Pflegebedürftigen und beträgt in der Regel bis zu 1.612 Euro pro Kalenderjahr. Diese Summe kann üblicherweise für bis zu sechs Wochen im Jahr genutzt werden. Zusätzlich kann das Kurzzeitpflegebudget von 806 Euro genutzt werden, sodass pro Jahr insgesamt 2.418 Euro zur Verfügung stehen.

    Welche Pflegekosten werden bei der Verhinderungspflege übernommen?

    Die Pflegekasse erstattet die Kosten für die Ersatzpflegekraft, die während der Verhinderungspflege die Betreuung und Pflege der pflegebedürftigen Person übernimmt. Die Höhe der Kostenübernahme richtet sich nach dem jeweiligen Pflegegrad der pflegebedürftigen Person.

    Wenn Ihre Ersatzpflegekraft eine Privatperson ist, kann das Pflegegeld an diese Person weitergezahlt werden. Das Pflegegeld entspricht dem Betrag, den die pflegebedürftige Person bei häuslicher Pflege normalerweise erhalten würde.

    Vor- und Nachteile von Verhinderungspflege auf einen Blick

    Eine Verhinderungspflege bietet Ihnen als pflegender Angehöriger die Möglichkeit, eine Auszeit zu nehmen und die Versorgung Ihrer Liebsten trotzdem sicherzustellen. Trotz zahlreicher Vorteile einer Ersatzpflege gibt es allerdings auch einige Nachteile zu bedenken. Im Folgenden stellen wir die Vor- und Nachteile der Verhinderungspflege kurz gegenüber:

    VorteileNachteile
    · Entlastung der Hauptpflegeperson· Ihre Angehörigen müssen sich erst an die Ersatzpflege gewöhnen
    · Sicherstellung der Versorgung Ihrer Liebsten· Sorge, ob der Angehörige gut aufgehoben ist und alles bekommt, was er benötigt
    · Mehr Flexibilität und Freiraum für Sie· Organisation und Planung
    · Schnelle Hilfe im Notfall· Kosten, die über das Verhinderungs-Pflegegeld hinausgehen

    Liebevolle 24-Stunden-Betreuung statt Verhinderungspflege

    Die Verhinderungspflege ist eine wichtige Unterstützung für pflegende Angehörige, die temporär auf eine Ersatzpflegekraft angewiesen sind, weil sie eine Auszeit brauchen und die bestmögliche Versorgung Ihrer Liebsten sicherstellen möchten.

    Doch was ist, wenn eine Verhinderungspflege eines Tages nicht mehr ausreicht, um den Pflegebedarf Ihrer Angehörigen zu gewährleisten? Wenn Sie Interesse an einer langfristigen Betreuungsoption wie einer 24-Stunden-Betreuung haben, sind wir von Promedica24 für Sie da. Wir bieten eine kontinuierliche und einfühlsame Betreuung für Ihre Liebsten und unterstützen bei allen alltäglichen Betreuungsaufgaben – einschließlich Kochen, Waschen, Anziehen und Arztbesuche.

    Bei Fragen zu unserem Betreuungsangebot stehen Ihnen unsere Berater mit einem persönlichen Gespräch vor Ort zur Verfügung. Die Beratung ist für Sie kostenfrei und findet im besten Fall am Wohnort des pflegebedürftigen Angehörigen statt.

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    Autor: Promedica24-Redaktion

    Datum: 12. Juni 2023

    Der Beitrag wurde mit besonderer redaktioneller Sorgfalt von der Promedica24-Redaktion verfasst und geprüft.

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