Angststörungen im Alter: Pflegemaßnahmen und Therapien für Senioren

17. August 2023 Promedica24-Redaktion
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    Angststörungen im Alter können eine Herausforderung für Betroffene als auch ihre pflegenden Angehörigen darstellen. In diesem Artikel werden wir die verschiedenen Arten von Angststörungen im Alter beleuchten, auf Anzeichen und Symptome hinweisen, Pflegemaßnahmen für Senioren mit Angststörungen erläutern und einige effektive Therapieansätze besprechen.

    Das Wichtigste im Überblick

    • Angststörungen im Alter können vielschichtige Auswirkungen haben und erfordern ein einfühlsames Herangehen von pflegenden Angehörigen.
    • Senioren können unter verschiedenen Angststörungen wie Generalisierter Angststörung, Sozialer Angststörung, Panikstörung und Phobien leiden.
    • Schlafprobleme, erhöhte Reizbarkeit, körperliche Beschwerden und sozialer Rückzug sind Anzeichen, die auf Angststörungen hinweisen können.
    • Pflegende Angehörige können durch Kommunikation, eine strukturierte Routine, soziale Unterstützung und Entspannungstechniken wertvolle Unterstützung bieten.
    • Verhaltenstherapie, kognitive Therapie und Psychoedukation sind effektive Möglichkeiten, um Senioren mit Angststörungen zu helfen.
    • Die Kombination von liebevoller Unterstützung, professioneller Hilfe und adäquaten Pflegemaßnahmen kann Senioren trotz Angststörungen zu einer verbesserten Lebensqualität verhelfen.

    Wie weit verbreitet sind Angststörungen im Alter?

    Angststörungen im Alter sind keine Seltenheit und können eine erhebliche Anzahl von Menschen betreffen. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) hatten im Jahr 2018 etwa 15,9 % der Menschen ab 60 Jahren in Deutschland Angststörungen erlebt.

    In Bezug auf die Geschlechterverteilung zeigt die Statistik, dass Frauen im Allgemeinen etwas häufiger von Angststörungen betroffen sind als Männer. Dieses Muster setzt sich auch im Alter fort. Laut dem RKI-Bericht gaben etwa 19,3 % der Frauen über 60 Jahre an, an Angststörungen gelitten zu haben, im Vergleich zu 12,5 % der Männer in der gleichen Altersgruppe.

    Angststörungen treten verstärkt neben anderen neurologischen Erkrankungen im Alter auf. Am häufigsten leiden Demenzpatienten im fortgeschrittenen Stadium an Angststörungen, da sie sich nicht zurechtfinden und sich zunehmend hilflos, unverstanden oder einsam fühlen.

    Wie verhalten sich Menschen mit Angststörungen im Alter?

    Die Erkennung von Angststörungen bei Senioren erfordert Sensibilität und Aufmerksamkeit. Die Art und Weise, wie sich Angststörungen im Alter äußern, kann leicht variieren und hängt oft von individuellen Faktoren ab.

    Bei Frauen im höheren Alter tendieren Angstsymptome eher dazu, internalisiert zu werden. Das bedeutet, dass sich vermehrt ängstliche Gedanken, Sorgen und körperlichen Empfindungen manifestieren können.

    Bei Männern hingegen können Angstsymptome eher externalisiert auftreten, was bedeutet, dass sie sich in körperlichen Reaktionen, Aggressivität oder impulsivem Verhalten äußern können. Männer könnten eher dazu neigen, physische Beschwerden wie Herzrasen, Schlafstörungen oder Reizbarkeit zu erleben.

    Welche Arten von Angststörungen im Alter gibt es?

    Die Lebenserfahrung kann mit zunehmendem Alter eine Vielzahl von Herausforderungen mit sich bringen, darunter auch die Anfälligkeit für verschiedene Arten von Angststörungen. Hier sind einige der häufigsten Arten von Angststörungen, die im Alter auftreten können:

    Generalisierte Angststörung (GAS): Senioren mit GAS sind von anhaltender und übermäßiger Sorge geplagt, die oft viele Bereiche des Lebens betrifft, oft begleitet von einem Gefühl der Kontrolllosigkeit. Die Ängste sind häufig schwer kontrollierbar und können zu einer allgemeinen Anspannung und Unruhe führen. Beispielsweise könnten sich ältere Menschen ständig Sorgen um ihre Gesundheit, Finanzen oder Familie machen.

    Soziale Angststörung: Bei dieser Störung empfinden Senioren eine intensive Angst vor sozialen Situationen und befürchten, von anderen negativ bewertet zu werden. Dies kann dazu führen, dass sie sich von sozialen Aktivitäten zurückziehen, was wiederum Isolation und Einsamkeit verstärken kann.

    Panikstörung: Panikattacken, begleitet von plötzlichen und intensiven Gefühlen der Angst, können bei älteren Menschen auftreten. Diese Attacken gehen oft mit körperlichen Symptomen wie Herzrasen, Schweißausbrüchen, Atemnot und Schwindel einher. Panikstörungen können das Vertrauen der Senioren in ihre eigene körperliche Gesundheit und psychische Stabilität erschüttern.

    Phobien: Ältere Menschen können spezifische Phobien entwickeln, die sich auf bestimmte Objekte oder Situationen beziehen. Beispiele sind die Angst vor engen Räumen (Klaustrophobie), Flugangst (Aviophobie) oder Höhenangst (Akrophobie). Solche Phobien können die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen.

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    Welche Therapien helfen bei Angststörungen im Alter?

    Unterschiedliche therapeutische Ansätze stehen zur Verfügung, um Senioren mit Angststörungen wirksam zu unterstützen. Diese Therapieansätze bieten individuelle Möglichkeiten zur Bewältigung der Ängste und können in enger Zusammenarbeit mit Fachexperten umgesetzt werden.

    Die Verhaltenstherapie stellt eine bewährte Methode dar, die darauf abzielt, ungesunde Denkmuster und Verhaltensweisen zu identifizieren und schrittweise zu ändern. Senioren lernen, wie sie ihre Ängste besser kontrollieren können, indem sie sich mit den Auslösern auseinandersetzen und gesündere Bewältigungsstrategien entwickeln.

    Die kognitive Therapie fokussiert sich auf die Identifikation negativer Denkmuster und deren Umwandlung in positivere und realistischere Gedanken. Dieser Ansatz zielt darauf ab, die Art und Weise zu verändern, wie Senioren Situationen interpretieren, und somit dazu beizutragen, dass sie sich weniger von ihren Ängsten überwältigt fühlen.

    Die Psychoedukation ist eine wertvolle Methode, bei der Senioren und ihre Angehörigen gemeinsam lernen, die Natur von Angststörungen im Alter zu verstehen. Durch Aufklärung über die Ursachen und Mechanismen von Angststörungen können Senioren lernen, ihre Ängste besser einzuordnen und geeignete Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

    Was können Angehörige für Senioren mit Angststörungen tun?

    Eine der Schlüsselkomponenten in der Unterstützung von Senioren mit Angststörungen ist eine einfühlsame und offene Kommunikation. Durch Gespräche, in denen den Betroffenen zugehört wird, können sie ihre Ängste ausdrücken und möglicherweise bereits eine gewisse Erleichterung erfahren. Pflegende Angehörige, die diesen Raum für den Austausch schaffen, schenken den Senioren nicht nur Verständnis, sondern auch die Möglichkeit, ihre Sorgen zu teilen und ihre Gedanken zu ordnen.

    Eine strukturierte Tagesroutine kann für Senioren mit Angststörungen von großem Vorteil sein. Der Ablauf des Tages, der klare Zeitpunkte für Mahlzeiten, Aktivitäten und Ruhephasen vorsieht, vermittelt ein Gefühl von Sicherheit und Vorhersehbarkeit. Dies kann dazu beitragen, Unsicherheiten zu reduzieren und den Senioren dabei helfen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, ohne sich von ihren Ängsten überwältigen zu lassen. Die Gestaltung dieser Routine erfordert Einfühlungsvermögen und eine Anpassung an die individuellen Vorlieben und Bedürfnisse der Betroffenen.

    Soziale Unterstützung und Interaktion spielen ebenfalls eine bedeutsame Rolle zur Unterstützung bei Angststörungen im Alter. Pflegende Angehörige können dazu ermutigen, soziale Aktivitäten zu unternehmen und Zeit mit Freunden, Familie und anderen geliebten Menschen zu verbringen. Diese Kontakte tragen nicht nur zur Ablenkung von den Ängsten bei, sondern fördern auch das Gefühl der Zugehörigkeit und der emotionalen Unterstützung.

    Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen und progressive Muskelentspannung können wirkungsvolle Hilfsmittel im Umgang mit Angstsymptomen sein. Pflegende Angehörige können gemeinsam mit den Senioren diese Techniken erlernen und regelmäßig anwenden. Die praktische Umsetzung dieser Techniken kann dazu beitragen, die körperliche und geistige Entspannung zu fördern und somit die Intensität der Ängste zu verringern.

    Wie kann eine 24 Stunden Pflege bei Angststörungen im Alter Angehörigen helfen?

    Die Rolle der pflegenden Angehörigen im Verarbeitungsprozess der Angststörungen im Alter ist von entscheidender Bedeutung, da sie durch ihre liebevolle Präsenz und ihr Engagement einen signifikanten Einfluss auf das Leben der Senioren ausüben können. Doch nicht immer können Sie wegen der Entfernung zum Wohnort des Seniors sofort zur Stelle sein.

    Darum bieten wir von Promedica24 mit unserer 24 Stunden Pflege eine individuelle Betreuungslösung für Senioren mit Ängsten im Alter an. Unsere 24h Betreuungskraft kümmert sich liebevoll und mit viel Zeit für Zuwendung um Ihre Lieben. Sie versorgt den Haushalt und spendet Trost bei Überforderung mit der Angst. So sind Ihre Lieben zuhause nie allein und auf sich gestellt. Sie als Angehörige werden von den zeitaufwendigen und täglichen Aufgaben der Pflege und Betreuung entlastet und können sich auf die schönen Momente mit Ihren Lieben konzentrieren.

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    Autor: Promedica24-Redaktion

    Datum: 17. August 2023

    Der Beitrag wurde mit besonderer redaktioneller Sorgfalt von der Promedica24-Redaktion verfasst und geprüft.