Eigenanteile für Pflege im Heim steigen weiter: Alle Fakten im ÜberblickEigenanteil Pflegeheim: Was Sie jetzt wissen müssen, um nicht in die Kostenfalle zu tappen
3.000 Euro Pflegeheimkosten im Monat? Und das trotz Pflegegrad und Versicherung? Sie sind nicht allein. Viele Familien stehen vor dem finanziellen Abgrund. Warum der Eigenanteil im Pflegeheim so hoch ist und wie Sie sich davor schützen: Welche Gründe es dafür gibt und wie Betroffene entlastet werden können, erfahren Sie hier.

Das Wichtigste im Überblick
- Die Kosten für die stationäre Pflege in Alten- und Pflegeheimen steigen seit Jahren kontinuierlich an.
- Im Bundesdurchschnitt beträgt der Eigenanteil im Pflegeheim mittlerweile mehr als 3.000 € monatlich.
- Die Pflegeversicherung deckt nur einen Teil der Pflegekosten ab.
- Zusätzliche Kosten entstehen durch Verpflegung, Unterkunft und Investitionen.
- Steigende Löhne und Inflation treiben die Kosten weiter in die Höhe.
- Entlastung möglich durch Leistungszuschlag, Pflegewohngeld und Sozialhilfe
- Einrichtungseinheitlicher Eigenanteil (EEE) regelt den Anteil für Pflegeleistungen
- Familien mit Kindern über 100.000 Euro Jahreseinkommen können herangezogen werden.
- Regionale Unterschiede: Je nach Bundesland variieren die Kosten erheblich.
- Hauptgründe: Steigende Löhne in der Pflege und allgemeine Inflation treiben die Kosten.
- Entlastung möglich: Entlastungsbeträge und staatliche Hilfen können Pflegebedürftigen helfen.
- Alternative zur stationären Pflege: 24-Stunden-Betreuung zu Hause mit Promedica24
Wenn Pflege im Heim zur Kostenfalle wird
Stellen Sie sich vor: Ihre Mutter benötigt stationäre Pflege. Der Antrag ist gestellt, der Pflegegrad anerkannt – doch plötzlich erhalten Sie einen Kostenvoranschlag vom Heim. Über 2.700 Euro Eigenanteil monatlich. Wie kann das sein? Die Pflegeversicherung sollte doch entlasten? Viele Familien erleben genau das. Der Eigenanteil im Pflegeheim entwickelt sich zu einem sozialen Risiko. Und genau hier setzt unser Beitrag an: Wir klären auf, was hinter den Kosten steckt, wer zahlen muss – und welche Wege Ihnen offenstehen.
Was ist der Eigenanteil im Pflegeheim eigentlich?
Die Pflegeversicherung bezahlt je nach Pflegegrad einen pauschalen Teil der Kosten für die stationäre Pflege. Dieser Teil dient lediglich als Kostenbeitrag für die erbrachte direkte Pflegeleistung, also für das Pflegepersonal.
Der Eigenanteil fürs Pflegeheim beschreibt den Betrag, den Pflegebedürftige aus eigener Tasche zahlen, nachdem die Pflegeversicherung ihren pauschalen Zuschuss geleistet hat. Die Pflegeversicherung übernimmt lediglich die Kosten für die unmittelbare Pflegeleistung. Alles darüber hinaus zahlen Sie oder Ihre Familie.
Was ist der einrichtungseinheitliche Eigenanteil (EEE) im Pflegeheim?
Der EEE bezeichnet den Teil der Pflegekosten, den jeder Heimbewohner einer Einrichtung zahlen muss – unabhängig vom eigenen Pflegegrad. Die Pflegeversicherung zahlt einen Zuschuss je nach Pflegegrad, der EEE deckt den Rest.
Beispiel: Eine Einrichtung legt den EEE bei 850 Euro fest. Hat ein Bewohner Pflegegrad 3, erhält er 1.262 Euro von der Pflegekasse. Die Gesamtkosten für die Pflege betragen aber 2.112 Euro. Die Differenz – also 850 Euro – trägt der Bewohner selbst.
Wofür werden die Eigenanteile im Pflegeheim verwendet?
Der durchschnittliche Eigenanteil im Pflegeheim beträgt im Jahr 2025 bundesweit über 2.500 bis 3.000 Euro monatlich. Dabei gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Bundesländern: In Nordrhein-Westfalen liegen die Kosten oft höher als in Mecklenburg-Vorpommern. In NRW können diese bis zu 2.900 Euro betragen, während sie in Mecklenburg-Vorpommern bei etwa 2.200 Euro liegen.
Der Eigenanteil für Pflegeheimbewohner setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen:
- Pflegekosten: Der Betrag, den die Pflegeversicherung nicht abdeckt, liegt durchschnittlich bei 900 Euro monatlich.
- Unterkunft und Verpflegung: Diese Kosten müssen vollständig selbst getragen werden und machen im Schnitt etwa 1.200 Euro aus.
- Investitionskosten: Diese decken bauliche Maßnahmen oder die Modernisierung von Pflegeeinrichtungen ab und können je nach Einrichtung zwischen 300 und 600 Euro variieren.
- Kulturkosten: Veranstaltungen, Sonderaktivitäten wie Ausflüge, Kleidung, Friseur, Kiosk
Warum steigt der Eigenanteil fürs Pflegeheim?
Die Pflegeversicherung zahlt nur einen festen Betrag. Alles, was darüber hinausgeht, tragen Sie. Die Gründe für die steigenden Eigenanteile im Pflegeheim:
- Steigende Löhne in der Pflege: Um Pflegeberufe attraktiver zu machen, wurden die Gehaltssätze in den letzten Jahren deutlich erhöht. Diese Mehrkosten werden an die Pflegebedürftigen weitergegeben. Beispielsweise erhielten Pflegekräfte in Deutschland eine Tarifsteigerung von durchschnittlich 7 % im Jahr 2024, was zu einer Erhöhung der monatlichen Heimentgelte führte.
- Inflation: Die gestiegenen Lebenshaltungskosten wirken sich auch auf die Betriebskosten von Pflegeeinrichtungen aus. Diese beinhalten nicht nur Personal, sondern auch Energiekosten, Lebensmittel und medizinisches Material, deren Preise stark angestiegen sind.
- Steigender Pflegebedarf: Die Bevölkerung wird älter, wodurch mehr Menschen auf stationäre Pflege angewiesen sind. Laut Prognosen wird bis 2030 ein Anstieg von über 20 % bei den Pflegebedürftigen erwartet. Diese Entwicklung überlastet die bestehenden Kapazitäten und steigert die Nachfrage nach kostenintensiven Einrichtungen.
Wird der Eigenanteil fürs Pflegeheim weiter steigen?
Die Politik steht unter Druck, eine nachhaltige Lösung für die Finanzierung der Pflege zu finden. Diskutiert werden unter anderem:
- Höhere Beiträge zur Pflegeversicherung: Eine mögliche Option, um den Eigenanteil im Pflegeheim zu reduzieren.
- Zusätzliche staatliche Zuschüsse: Ziel ist es, Pflege für alle bezahlbar zu halten. Ein Vorschlag beinhaltet, Mittel aus der Einkommenssteuer zur Ergänzung der Pflegeversicherung zu nutzen.
- Stärkung ambulanter Pflege: Durch den Ausbau der ambulanten Pflege könnten stationäre Kosten gesenkt werden. Projekte wie Tagespflegezentren werden immer häufiger als Alternative betrachtet.
Wer muss zahlen, wenn das Geld nicht reicht?
In vielen Fällen reichen die Leistungen der Pflegeversicherung dafür nicht aus. Wer über eine ausreichende Rente verfügt, kann den Eigenanteil aus eigenen Mitteln begleichen. Reichen die Rentenzahlungen jedoch nicht, müssen Betroffene zunächst ihr Vermögen einsetzen.
Ist auch dieses aufgebraucht, kommt unter bestimmten Voraussetzungen die Sozialhilfe (Hilfe zur Pflege) infrage. Dabei prüft das Sozialamt nicht nur das Einkommen und Vermögen der pflegebedürftigen Person, sondern auch das des Ehe- oder Lebenspartners. Überschreiten die Kinder der pflegebedürftigen Person eine jährliche Bruttoeinkommensgrenze von 100.000 Euro, können auch sie zur Finanzierung des Heimplatzes herangezogen werden.
So reduzieren Sie den Eigenanteil im Pflegeheim
Trotz der hohen Kosten gibt es Möglichkeiten, die finanzielle Belastung zu senken:
- Leistungszuschlag: Je länger Sie in einem Pflegeheim wohnen, desto höher fällt dieser Zuschlag aus. Leben Sie länger als 12 Monate in einem Pflegeheim, beträgt der Zuschlag bereits 30 %. Nach 24 Monaten bereits 50 % und nach mehr als 36 Monaten 75 %. Der Leistungszuschlag wird direkt mit dem Eigenanteil des Pflegeheims verrechnet und senkt diesen somit.
- Entlastungsbetrag: Pflegebedürftige haben Anspruch auf einen monatlichen Entlastungsbetrag in Höhe von 125 Euro, der für Leistungen wie Alltagsunterstützung oder Haushaltshilfen genutzt werden kann. So kann beispielsweise ein Alltagsbegleiter für Einkäufe und Besorgungen engagiert werden.
- Wohngeld und Sozialhilfe: Bei niedrigem Einkommen können Pflegebedürftige finanzielle Unterstützung durch das Sozialamt beantragen. Dabei wird geprüft, ob die Kosten für Unterkunft und Verpflegung durch Wohngeld oder Sozialhilfe ganz oder teilweise übernommen werden können.
- Pflegewohngeld: In einigen Bundesländern wie Bayern oder Nordrhein-Westfalen gibt es spezielle Leistungen zur Reduzierung der Investitionskosten. Diese Zuschüsse müssen bei den zuständigen Stellen beantragt werden und können bis zu 500 Euro monatlich betragen.
- Angehörige einbinden: Oftmals können Familienmitglieder durch eine Kombination aus ambulanter und stationärer Pflege die Kosten reduzieren. Beispielsweise kann die Betreuung tagsüber in einer Pflegeeinrichtung erfolgen, während die Abendpflege durch Familienmitglieder übernommen wird.
- Pflegezusatzversicherung: Frühzeitig abgeschlossen, reduziert sie den Eigenanteil erheblich. Je niedriger das Eintrittsalter, desto günstiger fallen die monatlichen Beiträge aus. Die Versicherung zahlt im Pflegefall einen vorher festgelegten Betrag, der den Eigenanteil spürbar senken kann. Auch Wartezeiten oder Gesundheitsprüfungen lassen sich durch frühzeitigen Abschluss vermeiden.
Was bedeuten steigende Eigenanteile im Pflegeheim für pflegende Angehörige?
Pflegende Angehörige geraten oft in finanzielle und emotionale Not. Viele haben Beruf und Pflege zu vereinbaren. Die steigenden Heimkosten setzen Familien unter Druck. Wer keine Vollzeitpflege im Heim will oder sich nicht leisten kann, muss Alternativen finden.
Alternative zum teuren Pflegeheim: 24-Stunden-Betreuung zu Hause
Unsere 24-Stunden-Betreuung entlastet pflegende Angehörige und unterstützt Pflegebedürftige zu Hause. Geschulte Betreuungskräfte wohnen mit im Haushalt, übernehmen Alltagsaufgaben, leisten Gesellschaft und sichern die Grundpflege.
Vorteile:
- Keine Heimunterbringung nötig
- Kein Wechsel der Umgebung
- Familiäre Nähe bleibt erhalten
- Kostentransparenz
- Individuelle Unterstützung im eigenen Zuhause
Wir von Promedica24 helfen Ihnen, eine liebevolle Betreuung zu finden – zu fairen Konditionen.
Fazit: Wer früh plant, schützt sein Vermögen
Die steigenden Eigenanteile in Pflegeheimen belasten viele Familien finanziell stark. Eine frühe Planung und die Nutzung aller verfügbaren Entlastungsmöglichkeiten sind entscheidend, um die Kosten zu bewältigen. Gleichzeitig bleibt zu hoffen, dass künftige Reformen die Pflege langfristig bezahlbarer machen.
Wer das Pflegeheim vermeiden will, rechtzeitig Alternativen prüft, Zuschüsse nutzt und sich beraten lässt, kann Kosten senken. Und das Beste: dem Pflegebedürftigen ein würdevolles Leben in gewohnter Umgebung ermöglichen.
Lassen Sie sich jetzt beraten. Unsere 24-Stunden-Betreuung bietet eine bezahlbare und menschliche Alternative zum Pflegeheim.
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