Kompressionsstrümpfe anziehen in der Altenpflege – so helfen Sie Ihren Liebsten

22. April 2023 Promedica24-Redaktion
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    Kompressionsstrümpfe kommen meist bei einer Venenschwäche zum Einsatz und sollen durch gezielte Kompression Blutflussprobleme in den Beinen lindern. In diesem Beitrag erklären wir Ihnen, worauf Sie beim Kompressionsstrümpfe anziehen in der Altenpflege achten sollten.

    Das Wichtigste in Kürze

    • Kompressionsstrümpfe dienen dazu, den Blutfluss in den Beinen zu verbessern und lindern so Venenprobleme wie Krampfadern, Ödeme und Thrombosen.
    • Kompressionsstrümpfe sollten nur nach Absprache mit einem Arzt getragen werden.
    • Es gibt verschiedene Arten von Kompressionsstrümpfen mit verschiedenen Kompressionsgraden.
    • Fürs selbstständige Kompressionsstrümpfe anziehen, gibt es verschiedene Anziehhilfen, die das richtige Anlegen der Strümpfe erleichtern sollen.
    • Der Arzt Ihrer Liebsten kann Ihnen die Kompressionsstrümpfe empfehlen, die genau auf die Bedürfnisse Ihrer Angehörigen zugeschnitten sind.

    Was sind Kompressionsstrümpfe und was machen Kompressionsstrümpfe?

    Kompressionsstrümpfe sind speziell entworfene Strümpfe, die dazu beitragen können, eine Venenschwäche zu behandeln und Blutflussprobleme in den Beinen zu lindern bzw. zu verhindern. Doch wie machen sie das bzw. was machen Kompressionsstrümpfe genau?

    Kompressionsstrümpfe haben eine enge Passform. Dadurch üben sie gezielt Druck auf die Beine des Patienten aus, um den Blutfluss zu verbessern und den Abfluss von Blut und Flüssigkeit aus den Beinen zu fördern. Auf diese Weise können Sie Schwellungen, Krampfadern und Venenentzündungen reduzieren, wenn Sie Kompressionsstrümpfe anziehen.

    Wann sollten Kompressionsstrümpfe besser nicht getragen werden?

    Es ist wichtig, dass Sie mit einem Arzt Rücksprache halten, bevor Sie sich dazu entschließen, Kompressionsstrümpfe anzuziehen oder für Ihre Liebsten welche zu besorgen. In einigen Fällen sollten Sie auf Kompressionsstrümpfe nämlich besser verzichten, beispielsweise bei…

    • schlechter Durchblutung, die durch Kompressionsstrümpfe nicht verbessert werden kann,
    • einer allergischen Reaktion gegen das Material der Kompressionsstrümpfe,
    • offenen Wunden oder Hautirritationen an den Beinen,
    • Schmerzen in den Beinen, die durch die Kompressionsstrümpfe stärker werden,
    • geschwollenen Beinen bzw. zu engen Kompressionsstrümpfen oder
    • Nerven- oder Muskelproblemen, die durch die Kompressionsstrümpfe schlimmer werden.

    Welche Arten von Kompressionsstrümpfen gibt es?

    Es gibt verschiedene Arten von Kompressionsstrümpfen, die je nach Grad der Kompression, Material und Verwendungszweck variieren können. Einige der häufigsten Arten von Kompressionsstrümpfen sind:

    • Kniestrümpfe: Diese reichen bis zum Knie und werden normalerweise zur Vorbeugung von Krampfadern, Schwellungen und zur Verbesserung der Durchblutung in den Beinen getragen.
    • Oberschenkelstrümpfe: Diese reichen bis zum Oberschenkel und werden normalerweise bei schwereren Venenproblemen, Lymphödemen und tiefer Venenthrombose eingesetzt.
    • Strumpfhosen: Diese bieten Kompression für die Beine und den Bauchbereich und können bei schwangeren Frauen zur Vorbeugung von Krampfadern und Schwellungen oder bei Personen mit Lymphödemen eingesetzt werden.
    • Sport-Kompressionsstrümpfe: Diese werden speziell für sportliche Aktivitäten hergestellt und bieten zusätzliche Unterstützung und Stabilität für die Muskeln während des Trainings.
    • Reisestrümpfe: Diese sind speziell für lange Flüge oder Reisen konzipiert und helfen, Schwellungen und Müdigkeit in den Beinen zu reduzieren.

    Alle Kompressionsstrümpfe sind in verschiedenen Kompressionsstufen erhältlich, die von leichter Kompression bis hin zu starker Kompression reichen. Welche Art und Stärke der Kompression für Ihre Liebsten am besten geeignet ist, hängt von der individuellen Diagnose und den Empfehlungen des Arztes ab.

    Bei den üblichen Knie-Kompressionsstrümpfen, die meist in der Altenpflege eingesetzt werden, unterscheidet man zusätzlich zwischen zwei verschiedenen Varianten, die sich hauptsächlich im Hinblick auf das Design des Fußteils unterscheiden.

    Offene Kompressionsstrümpfe anziehen

    Offene Kompressionsstrümpfe haben eine offene Fußspitze, sodass die Zehen frei liegen. Sie sind ideal für Menschen, die unter Zehen- oder Fußproblemen leiden, wie beispielsweise deformierte Zehen oder Probleme mit den Nägeln. Sie bieten auch die Möglichkeit, die Strümpfe mit offenen Schuhen zu tragen.

    Geschlossene Kompressionsstrümpfe anziehen

    Geschlossene Kompressionsstrümpfe haben eine geschlossene Fußspitze, ähnlich wie normale Socken. Sie bieten eine gleichmäßige Kompression auf das gesamte Bein und sind daher ideal für Patienten, die an Schwellungen, Krampfadern oder Durchblutungsstörungen im gesamten Bein leiden.

    Kompressionsstrümpfe anziehen Anleitung: So machen Sie es richtig!

    Beim Kompressionsstrümpfe anziehen in der Altenpflege gibt es zwei Möglichkeiten:

    Kompressionsstrümpfe anziehen: So können sie es selbst machen

    Wenn die pflegebedürftige Person physisch und psychisch fit genug ist, die Kompressionsstrümpfe selbst anzuziehen, raten wir zu folgender Vorgehensweise:

    1. Tragen Sie Ihre Hautpflegeprodukte vor dem Anziehen der Kompressionsstrümpfe auf und lassen Sie sie vollständig einziehen.
    2. Rollen Sie den Kompressionsstrumpf auf, um sicherzustellen, dass die Ferse vollständig im Strumpf eingebettet ist.
    3. Stecken Sie Ihren Fuß in den Strumpf, wobei die Ferse und der Bereich der Zehen richtig ausgerichtet sind.
    4. Ziehen Sie den Strumpf vorsichtig über Ihr Bein, wobei Sie darauf achten, dass er gleichmäßig anliegt.
    5. Wenn der Strumpf vollständig angezogen ist, glätten Sie ihn vorsichtig und prüfen nochmals, ob er gleichmäßig anliegt.

    Um den Zeitaufwand beim Kompressionsstrümpfe anziehen zu reduzieren, können Sie sogenannte Anziehhilfen für Kompressionsstrümpfe verwenden. Diese Gleithilfen bestehen meist aus einer Art Gestell, in das der Kompressionsstrumpf fürs leichtere Anziehen eingelegt wird.

    Ein anderer Trick zum Kompressionsstrumpf anziehen besteht darin, die Strümpfe umzudrehen, bevor Sie sie auf den Fuß legen, damit die Ferse und der Bereich der Zehen an der richtigen Stelle positioniert sind.

    Kompressionsstrümpfe anziehen lassen

    Oft sind pflegebedürftige Menschen nicht in der Lage, Kompressionsstrümpfe selbstständig anzulegen. Ist dies bei Ihren Liebsten der Fall, können Sie ihnen beim Anziehen behilflich sein:

    1. Stellen Sie sicher, dass die Person bequem sitzt oder liegt und ihre Beine in einer angemessenen Höhe positioniert sind.
    2. Schieben Sie den Kompressionsstrumpf über das Fußteil und rollen Sie ihn vorsichtig auf, um sicherzustellen, dass die Ferse vollständig im Strumpf eingebettet ist.
    3. Schieben Sie den Strumpf vorsichtig über den Fuß und achten Sie darauf, dass die Ferse und der Bereich der Zehen richtig ausgerichtet sind.
    4. Ziehen Sie den Strumpf langsam und vorsichtig über das Bein, wobei Sie darauf achten, dass er gleichmäßig anliegt und keine Falten oder Dellen entstehen.
    5. Wenn der Strumpf vollständig angezogen ist, glätten Sie ihn vorsichtig, um sicherzustellen, dass er gleichmäßig anliegt.

    Tipp: Am besten ist es, wenn Kompressionsstrümpfe gleich am Morgen angelegt werden, weil es bei vielen Menschen im Verlauf des Tages zu Schwellungen an den Füßen und Beinen kommt. Das macht das Kompressionsstrümpfe anziehen dann natürlich um einiges schwerer.

    Kompressionsstrümpfe können die Beingesundheit unterstützen

    Viele ältere und pflegebedürftige Menschen benötigen Kompressionsstrümpfe, um Venenprobleme zu behandeln. Welche Art von Kompressionsstrümpfen für Ihre Liebsten am besten geeignet ist, können Ihnen Ärzte und Spezialisten basierend auf den individuellen medizinischen Bedürfnissen und Anforderungen Ihrer Angehörigen sagen.

    Wenn Sie als Angehöriger Hilfe bei der Pflege Ihrer Angehörigen benötigen, kommt für Sie vielleicht eine liebevolle 24-Stunden-Pflege durch Promedica24 in Betracht. Bei Fragen zu unserem Betreuungsangebot stehen Ihnen unsere Berater mit einem persönlichen Gespräch vor Ort zur Verfügung. Unsere Betreuungskraft selbst darf selbst nicht den Kompressionsstrumpf anziehen. Dafür ist der mobile Pflegedienst zuständig. Allerdings unterstützt die Betreuungskraft bei vielen anderen großen und kleinen Herausforderungen des Alltags und insbesondere in der Körperpflege. Wenn Sie Unterstützung bei der Pflege eines Angehörigen benötigen, dann kontaktieren Sie uns gerne direkt. Wir beraten Sie vor Ort und schnell, damit Sie und Ihre Familie die so nötige Entlastung erhalten.

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