Weglauftendenz Demenzkranker: Der richtige Umgang
Die Weglauftendenz bei Demenzkranken stellt pflegende Angehörige vor eine enorme Herausforderung. In diesem Blogbeitrag werden wir die Gründe hinter der Weglauftendenz beleuchten, wie man Demenzkranke finden kann, welche Risiken die Weglauftendenz mit sich bringt und vor allem, welche präventive Maßnahmen helfen können.
Das Wichtigste im Überblick
- Weglauftendenz bei Demenz: Betroffene verspüren oft den Wunsch, nach Hause zu gehen, da ihnen vertraute Orte Sicherheit bieten.
- Ziel des Weglaufens: Demenzkranke mit Weglauftendenz suchen oft Orte aus ihrer Vergangenheit auf, die eine emotionale Bedeutung haben.
- Finden von Demenzkranken: Pflegende Angehörige sollten gut organisierte Kontaktpersonen, GPS-Tracker und die Hilfe von Polizei und Nachbarn nutzen.
- Risiken des Weglaufens: Demenzkranke können sich in unbekannter Umgebung verirren, Verwirrung erleben und Unfällen ausgesetzt sein.
- Prävention und Sicherheit: Eine sichere Umgebung, Routine im Alltag, Ablenkung und einfühlsame Kommunikation sind die Schlüssel zur Verhinderung des Weglaufens.
- Unterstützung: Spezialisierte Pflegeheime und die sogenannte 24-Stunden-Pflege zu Hause bieten Sicherheit und Betreuung für Demenzkranke mit Weglauftendenz.
Warum Menschen mit Demenz nach Hause wollen?
Die Sehnsucht nach dem vertrauten Zuhause ist für Demenzkranke tief verwurzelt. Der Verlust der räumlichen und zeitlichen Orientierung führt dazu, dass sie sich oft in der Vergangenheit verankert fühlen. Das eigene Zuhause repräsentiert Stabilität, Sicherheit und Geborgenheit. Der Wunsch, dorthin zurückzukehren, wird durch die fortschreitende Demenzerkrankung verstärkt.
Wo laufen Demenzkranke mit Weglauftendenz meistens hin?
Demenzkranke mit Weglauftendenz haben häufig ein konkretes Ziel vor Augen. Daher ist nicht von einer Weglauftendenz, sondern von einer Hinlauf-Tendenz zu sprechen. Oft suchen sie Orte aus ihrer Vergangenheit auf, wie ehemalige Arbeitsstätten, Plätze der Kindheitserinnerung oder Orte von emotionaler Bedeutung. Sie könnten auch vertraute Wege und Routen einschlagen, die sie in der Vergangenheit zurückgelegt haben.
Es kommt vor, dass Menschen mit Demenz und Weglauftendenz sich auf das Fahrrad schwingen, um den ganzen Tag zwischen den Orten der Vergangenheit zu wandeln. Allerdings geschieht es in der Realität viel öfter, dass Demenzkranke aus einem Krankenhaus weglaufen und nur schwer zu finden sind.
Wie kann man bei Menschen mit Demenz das „Weglaufen“ verhindern?
Prävention ist der Schlüssel zur Bewältigung der Weglauftendenz. Hier sind einige Tipps für pflegende Angehörige, die wirkungsvoll sind, ohne den Patienten in seinen Freiheiten zu beschneiden:
- Sichere Umgebung: Schaffen Sie ein sicheres Zuhause, in dem Türen und Fenster gesichert sind. Es ist sinnvoll, die Fenster und Türen möglichst unauffällig zu gestalten, damit die demenzkranke Person dort nicht hingelenkt wird. Auch Verdunkelung kann in diesen Bereichen helfen.
- Routine und Struktur: Eine tägliche Routine kann Angstzustände verringern und das Verlangen nach dem Weglaufen reduzieren.
- Ablenkung: Bieten Sie Beschäftigungsmöglichkeiten an, die die Aufmerksamkeit des Demenzkranken auf sich lenken und sie beschäftigen. Bedenken Sie dabei die 10 Minuten Regel.
- Kommunikation: Sprechen Sie beruhigend mit dem Patienten und versuchen Sie, seine Bedürfnisse zu verstehen.
Wie kann man Demenzpatienten mit Weglauftendenz finden?
Wenn ein Demenzkranker mit Weglauftendenz, entgegen aller präventiven Maßnahmen, dennoch verschwindet, ist es von entscheidender Bedeutung, schnell und koordiniert zu handeln, um die Person sicher wiederzufinden. Es gibt verschiedene Schritte und Anlaufstellen, die pflegende Angehörige nutzen können, um bei der Suche nach einem weggelaufenen Demenzkranken zu unterstützen.
Zunächst ist es wichtig, selbst Ruhe zu bewahren. Informieren Sie umgehend die örtliche Polizei über das Verschwinden der Person. Teilen Sie ihnen alle relevanten Informationen mit, wie Name, Beschreibung, Tragekleidung und mögliche Auslöser für das Weglaufen. Die Polizei kann sofort mit der Suche beginnen und benachrichtigt andere Einsatzkräfte, um die Chancen einer schnellen Rückkehr des Demenzkranken zu erhöhen.
Ein Netzwerk von Nachbarn, Freunden und anderen Angehörigen ist hilfreich. Oft können Nachbarn und lokale Gemeinschaften eine entscheidende Rolle bei der Lokalisierung des Demenzkranken spielen, da sie mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut sind.
Technologische Hilfsmittel wie GPS-Tracker oder spezielle Armbänder können in dieser Situation von unschätzbarem Wert sein. Wenn der Demenzkranke solch ein Gerät trägt, kann sein aktueller Standort schnell und genau verfolgt werden.
Soziale Medien und lokale Nachrichtenkanäle können ebenfalls als Ressourcen genutzt werden. Posten Sie eine genaue Beschreibung und ein Foto des Demenzkranken auf Plattformen wie Facebook, Instagram oder Twitter, um eine größere Reichweite zu erzielen und möglicherweise Hinweise von Menschen zu erhalten, die die Person gesehen haben könnten.
Suchen Sie in der näheren Umgebung, die für die betroffene Person von Bedeutung sein könnte, wie ehemalige Arbeitsstätten, Lieblingsplätze oder Orte aus der Vergangenheit.
Welche Risiken bestehen, wenn Demente weglaufen?
Das Weglaufen von Demenzkranken birgt erhebliche Gefahren. Sie sind oft desorientiert und können sich in einer fremden Umgebung verirren. Die physische und emotionale Belastung des Weglaufens kann zu Verwirrung, Angstzuständen und sogar zu Unfällen führen. Zudem sind sie gefährdet, Opfer von Wetterextremen zu werden.
Gibt es Pflegeheime für Demenzkranke mit Weglauftendenz?
Ja, es gibt spezialisierte Pflegeheime, die sich auf die Betreuung von Demenzkranken mit Weglauftendenz spezialisiert haben. Diese Einrichtungen bieten eine sichere Umgebung, in der die Bedürfnisse der Betroffenen besser verstanden werden. Das Pflegepersonal ist geschult, mit diesen spezifischen Herausforderungen umzugehen.
Jedoch fühlen sich Betroffene nicht immer wohl in solchen Einrichtungen und möchten wieder nach Hause zurückkehren und suchen verzweifelt nach einer Möglichkeit nach Hause zu laufen. Daher kann eine häusliche Pflege und Betreuung für Demenzkranke mit Weglauftendenz die bessere Lösung sein.
Wie kann eine 24 Stunden Pflege Demenzkranken mit Weglauftendenz zu Hause helfen?
Die 24-Stunden-Pflege zu Hause ist eine Option, die pflegende Angehörige in Betracht ziehen können. Geschulte Betreuungskräfte können dabei unterstützen, eine sichere Umgebung zu schaffen, die den Bedürfnissen des Demenzkranken mit Weglauftendenz gerecht wird. Sie können dabei helfen, eine strukturierte Routine aufrechtzuerhalten, Beschäftigungen anbieten und Betreuung gewährleisten, um das Risiko des Weglaufens zu minimieren.
Eine 24-Stunden-Betreuungskraft von Promedica24 kann pflegende Angehörige von Demenzkranken mit Weglauftendenz auf vielfältige Weise unterstützen. Durch ihre kontinuierliche Präsenz und speziellen Kenntnisse sind Betreuungskräfte in der Lage, gezielt auf die Bedürfnisse der demenzkranken Patienten einzugehen.
Eine der grundlegenden Hilfestellungen besteht darin, Sicherheit und Begleitung zu gewährleisten. Dank der Anwesenheit der Betreuungskraft rund um die Uhr wird das Risiko des Weglaufens erheblich minimiert. Die Betreuungskraft kann im Falle des Weglaufens rechtzeitig reagieren, um ein unkontrolliertes Verlassen des Hauses zu verhindern.
Daneben übernimmt die Betreuungskraft zahlreiche Aufgaben der täglichen Versorgung und Pflege, sodass Sie als pflegende Angehörige deutlich zeitlich entlastet werden. Lernen Sie jetzt unsere 24 Stunden Pflege kennen und erfahren Sie, wie viel möglich ist, wenn Sie Unterstützung dort erfahren, wo Sie sie wirklich brauchen.