Multiple Sklerose: Symptome & Behandlung

30.05.2022 Promedica24-Redaktion
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    Multiple Sklerose ist eine unheilbare Nervenkrankheit mit chronischem Verlauf. Das bedeutet für die Patienten, dass sie in ihrem Leben eingeschränkt werden. Die Ursache für Multiple Sklerose ist nach wie vor unbekannt. Medikamente helfen, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und die Symptome abzuschwächen.

    Das Wichtigste in Kürze

    • Multiple Sklerose ist eine unheilbare Nervenkrankheit, die das Gehirn und das Rückenmark angreift.
    • Der Krankheitsverlauf kann sehr individuell sein, ist aber in jedem Fall chronisch.
    • Mittlerweile kann MS behandelt werden, sodass die Krankheit langsamer voranschreitet und mildere Symptome aufzeigt.
    • Die Lebensqualität wird langfristig stark beeinträchtigt.
    • Die Lebenserwartung sinkt durch MS um wenige Jahre im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung.

    Was ist Multiple Sklerose?

    Die Multiple Sklerose gehört zu den neurologischen Erkrankungen. Sie löst Entzündungen im zentralen Nervensystem aus. Dabei werden sowohl Nervenzellen geschädigt und abgetötet, wie auch Nervenfasern in Mitleidenschaft gezogen. Die Ursache von MS ist noch nicht vollständig erforscht. Erste Hinweise ziehen darauf ab, dass die Krankheit durch eine Fehlreaktion des eigenen Immunsystems ausgelöst wird. Damit wäre die Multiple Sklerose eine Autoimmunkrankheit. Die Wissenschaft schließt weitere Einflussfaktoren wie Umwelteinflüsse, Viren oder genetische Veranlagung nicht aus.

    Was sind die Symptome von Multiple Sklerose?

    Die Krankheit tritt am häufigsten in den jungen bis mittleren Lebensjahren auf. Seltener wird Multiple Sklerose erst im Seniorenalter festgestellt. Die Krankheit ist sehr individuell. Es gibt nicht den einen Krankheitsverlauf. Manche Patienten können sehr gut mit der Erkrankung umgehen, während andere Patienten durch die zahlreichen Symptome massiv in ihrer Lebensqualität beschnitten werden. In der Regel treten die Anzeichen von MS schubweise auf. Die Phasen der Gesundheit wechseln sich mit den Zyklen der immensen Beeinträchtigung ab. Meist ist der Wechsel massiv und deutet sich nicht an, sodass die Patienten sich nicht darauf vorbereiten können.

    Die ersten Anzeichen für Multiple Sklerose, wenn Nervenfasern in Richtung der Sinnesorgane angegriffen werden, sind leichte Beeinträchtigungen aller Sinneswahrnehmungen. Dazu gehören etwa

    • Sehschwäche,
    • Reduktion der Geruchs- und Geschmacksleistung oder
    • Schwerhörigkeit.

    Sofern die Nervenschädigungen die Informationsleitungen zu den Muskeln betreffen, sind zunächst

    • erhöhte Schmerzempfindlichkeit,
    • Taubheitsgefühle auf der Haut oder
    • verstärktes Kribbeln wahrnehmbar.
    • Später können Lähmungserscheinungen sowie
    • Gleichgewichts- und Koordinationsprobleme auftreten.

    Durch die zunehmende Schädigung und das Absterben der Nervenzellen treten Müdigkeit und schnelle Erschöpfung immer häufiger auf. Bisweilen konnte auch beobachtet werden, dass die Magen-Darm-Leistung im späteren Stadium beeinträchtigt wird.

    Was führt zu einer Multipler Sklerose?

    Was genau eine Multiple Sklerose auslöst, ist noch nicht eindeutig geklärt. Die Krankheit gewinnt seit Jahren an öffentlichem Interesse. Prominente Patienten setzen sich für die Erforschung der Ursache von MS ein, damit die Krankheit früh erkannt und behandelt werden kann, noch ehe die Symptome auftreten. Der Erfolg der Immuntherapie deutet darauf hin, dass es sich bei MS um eine Autoimmunkrankheit handelt.

    Wie wird MS diagnostiziert?

    Um diese neurologische Krankheit feststellen zu können, werden die Patienten zunächst auf bisher aufgetretene Symptome befragt. Besteht nach dieser Anamnese der Verdacht, dass es sich um Multiple Sklerose handeln könnte, so wird mittels einer Magnetresonanztomographie (MRT) das Gehirn auf gestörte Nervenzellen und Fasern hin gescannt. Meist kann so schnell eine eindeutige Diagnose gestellt werden. Sind die Beeinträchtigungen jedoch diffus, so werden die Patienten weitere Untersuchungen durchlaufen müssen, bis eine einwandfreie Diagnose gestellt werden kann. Ziel ist es, andere Ursachen auszuschließen.

    Welchen Verlauf nimmt die Krankheit und wie hoch ist die Lebenserwartung?

    MS kann einen schubweisen oder dauerhaft schleichenden Verlauf haben. Bei der schubweisen Variante wechseln sich die Phasen der scheinbaren Gesundheit mit den symptomatischen Phasen ab. Der Wechsel ist sprunghaft und nicht voraussehbar. Je mehr die Krankheit sich in Gehirn und Körper ausbreitet, umso kürzer werden die Phasen der Gesundheit. Multiple Sklerose wird vor allem für ältere Menschen zu einer Belastung. Denn MS schränkt die Mobilität der Betroffenen ein. Sie sind bisweilen auf Geh- und Stützhilfen angewiesen. Elektrische Rollstühle kommen dann zum Einsatz, wenn die Lähmungserscheinungen so stark sind. Insbesondere wenn Sturzgefahr besteht oder das Gleichgewicht nicht mehr selbst gesteuert werden kann, sind elektrische Rollstühle die erste Wahl. Für den Einsatz im eigenen Wohnumfeld, sollten Stolperfallen beseitigt werden, sodass die Bewegungsfreiheit gewährleistet ist.

    Wie wird MS therapiert?

    Die bisherigen medikamentösen Therapiemöglichkeiten zielen darauf ab, die Symptome zu mindern und damit den Krankheitsverlauf zu verlangsamen. Je nachdem, welche Variante bei den Patienten auftritt, wird die Therapie entsprechend deren Bedürfnissen ausgerichtet. Auch das Stadium der Krankheit spielt eine wichtige Rolle bei der Auswahl des Therapieansatzes. So wird bei der Variante mit dem schubweisen Auftreten die Behandlung nur in den Phasen durchgeführt. Kortison hat sich bei der Reduktion der Schmerzen von Patienten mit MS bewährt.

    Aufgrund der naheliegenden Vermutung, MS könnte zu den Gruppen der Autoimmunerkrankungen zählen, wird mittels der Immuntherapie versucht, die Krankheit so weit zurückzudrängen, dass die Patienten kaum bis keine Beschwerden wahrnehmen. Dafür werden sogenannte Immunblocker eingesetzt, die die Selbstschädigung des Abwehrsystems eindämmen sollen. Diese Therapie hilft den Patienten heute ein weitestgehend normales Leben zu führen.

    Ein älterer Therapieansatz konzentriert sich ausschließlich auf die auftretenden Symptome, wie etwa Taubheitsgefühle, Müdigkeit und Erschöpfung. Mit Medikamenten werden die spezifischen Symptome abgeschwächt.

    In einer späten Phase der Multiplen Sklerose kann eine Reha dabei helfen, durch verschiedene Bewegungstherapien den körperlichen Einschränkungen entgegenzuwirken.

    Wie wirkt sich Multiple Sklerose im Alter aus?

    Senioren mit Multiple Sklerose wissen oft schon seit Jahrzehnten von ihrer Diagnose und sind in Behandlung. Trotzdem ist der Krankheitsverlauf gerade im höheren Alter besonders tückisch. Denn die Zellerneuerung verlangsamt sich, desto älter wir werden. Das ist auch bei den Nervenzellen der Fall. Welche Behandlungsmethoden im Alter zu empfehlen sind, hängt wiederum ganz von der individuellen körperlichen und geistigen Verfassung der Patienten ab. Die Lebenserwartung von Patienten mit MS ist durch die verbesserten Therapiemöglichkeiten gestiegen.

    Wie helfen unsere Betreuungskräfte Senioren mit MS im eigenen Haushalt?

    Sofern die Krankheit Lähmungen hervorruft und dadurch die eigene Körperpflege und Mobilität stark eingeschränkt ist, sollte neben der medizinischen Versorgung durch ausgebildete Krankenpfleger eine häusliche Rundum-Betreuung für Senioren mit MS engagiert werden. Eine Betreuungskraft übernimmt die Arbeiten, die den Patienten zunehmend schwerfallen und unterstützt die Senioren bei allen Tätigkeiten, die unbedingt erhalten werden sollen. So kann die Betreuungskraft von PROMEDICA24 eine Haushaltshilfe ersetzen, die gleichzeitig auch den Patienten bei der täglichen Körperpflege behilflich ist. Besonders wichtig für Senioren mit Multiple Sklerose ist die fortwährende Mobilisierung. Die Betreuungskraft hilft sowohl bei der Bewegung im Haushalt, als auch außerhalb.