Multiple Sklerose: Symptome & Behandlung

30. Mai 2022 Promedica24-Redaktion
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    Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische Erkrankung des zentralen Nervensystems. In diesem Blogbeitrag werden wir uns näher mit Multiple Sklerose im Alter befassen, einschließlich der Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und der Pflege, die für ältere Menschen mit dieser Erkrankung erforderlich sein kann.

    Das Wichtigste im Überblick

    • Multiple Sklerose (MS) ist eine autoimmune neurologische Erkrankung.
    • Laut Schätzungen des Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) sind in Deutschland etwa 200.000 Menschen von MS betroffen. Diese Zahl enthält sowohl junge als auch ältere Menschen.
    • Im Alter kann es zu einer möglichen Verwechslung mit altersbedingten Gesundheitsproblemen kommen.
    • Die genauen Ursachen von MS sind noch nicht vollständig verstanden.
    • Die Diagnose erfolgt mit bildgebenden Verfahren wie die MRT und eine Untersuchung des Liquors (Körperflüssigkeit im Rückenmark).
    • Die Behandlung von MS zielt darauf ab, Symptome zu lindern, Schübe zu verhindern und die Lebensqualität zu verbessern.
    • Die Pflege von älteren Menschen mit MS erfordert individuelle Unterstützung, um ihre Bedürfnisse und Wünsche zu berücksichtigen.

    Was ist Multiple Sklerose?

    Multiple Sklerose ist eine unheilbare Nervenkrankheit mit chronischem Verlauf. Die Multiple Sklerose gehört zu den neurologischen Erkrankungen. Sie löst Entzündungen im zentralen Nervensystem aus. Dabei werden sowohl Nervenzellen geschädigt und abgetötet, wie auch Nervenfasern in Mitleidenschaft gezogen. Die Ursache von MS ist noch nicht vollständig erforscht. Erste Hinweise zielen darauf ab, dass die Krankheit durch eine Fehlreaktion des eigenen Immunsystems ausgelöst wird. Damit wäre die Multiple Sklerose eine Autoimmunkrankheit. Die Wissenschaft schließt weitere Einflussfaktoren wie Umwelteinflüsse, Viren oder genetische Veranlagung nicht aus.

    In welchem Alter tritt MS erstmal auf?

    MS kann in jedem Alter auftreten, aber der typische Beginn liegt zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr. Seltener wird Multiple Sklerose erst im Seniorenalter festgestellt. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen die Erkrankung im höheren Alter, oft nach dem 50. Lebensjahr, erstmals diagnostiziert wird.

    Wodurch unterscheidet sich MS im Alter von der Erkrankung in jungen Jahren?

    Im Alter neigen die Symptome bei MS dazu, schleichender zu sein, und es kann länger dauern, bis eine definitive Diagnose gestellt wird. Dies liegt oft daran, dass die Symptome mit anderen altersbedingten Gesundheitsproblemen verwechselt werden.

    Was sind die Symptome von Multipler Sklerose?

    In der Regel treten die Symptome von Multipler Sklerose schubweise auf. Die Phasen der Gesundheit wechseln sich mit den Zyklen der immensen Beeinträchtigung ab. Meist ist der Wechsel massiv und deutet sich nicht an, sodass die Patienten sich nicht darauf vorbereiten können.

    Die ersten Symptome der Multiple Sklerose, wenn Nervenfasern in Richtung der Sinnesorgane angegriffen werden, sind leichte Beeinträchtigungen aller Sinneswahrnehmungen. Dazu gehören etwa

    • Sehschwäche
    • Reduktion der Geruchs- und Geschmacksleistung
    • Schwerhörigkeit
    • erhöhte Schmerzempfindlichkeit
    • Taubheitsgefühle auf der Haut

    Durch die zunehmende Schädigung und das Absterben der Nervenzellen treten Müdigkeit und schnelle Erschöpfung immer häufiger auf. Bisweilen konnte auch beobachtet werden, dass die Magen-Darm-Leistung im späteren Stadium beeinträchtigt wird.

    Die Symptome von Multipler Sklerose können vielfältig sein und variieren auch im Verlauf. Zu den häufigsten Symptomen im späteren Verlauf gehören:

    • Müdigkeit: Eine überwältigende Müdigkeit ist ein häufiges Symptom, das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann.
    • Schwäche: Muskelschwäche oder Koordinationsprobleme können auftreten.
    • Sehstörungen: Verschwommenes Sehen, Doppeltsehen oder Sehverlust sind möglich.
    • Sensibilitätsstörungen: Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Schmerzen in verschiedenen Körperteilen.
    • Gangstörungen: Probleme beim Gehen oder Schwindel können auftreten.
    • Kognitive Beeinträchtigungen: Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme sind bei einigen Menschen mit MS vorhanden.

    Woran kann man einen MS Schub erkennen?

    Einen MS-Schub zu erkennen, kann eine Herausforderung sein, da die Multiple-Sklerose-Symptome von Person zu Person variieren und andere Ursachen haben können. Ein MS-Schub tritt auf, wenn sich die Symptome verschlechtern oder neue Symptome auftreten. Hier sind einige Anzeichen, woran Sie die auf einen möglichen MS-Schub erkennen können:

    Verschlechterung bestehender Symptome: Wenn bereits bekannte MS-Symptome wie Schwäche, Taubheit, Koordinationsprobleme oder Sehstörungen plötzlich stärker werden oder sich verschlimmern, könnte dies auf einen Schub hinweisen.

    Auftreten neuer Symptome: Das plötzliche Auftreten neuer neurologischer Symptome, die zuvor nicht vorhanden waren, kann ein Zeichen für einen Schub sein. Dies könnten beispielsweise Schwierigkeiten beim Schlucken, Sprechprobleme oder Probleme mit der Blasenkontrolle sein.

    Dauer der Symptome: Ein Schub wird oft dadurch gekennzeichnet, dass die Multiple Sklerose Symptome über einen Zeitraum von mindestens 24 Stunden andauern. Kürzere Symptomverschlechterungen werden normalerweise nicht als Schub betrachtet.

    Fehlen anderer Ursachen: Es ist wichtig sicherzustellen, dass die Symptome nicht durch andere medizinische Probleme oder Infektionen verursacht werden. Ein Neurologe kann bei der Diagnose helfen, indem er andere mögliche Ursachen ausschließt.

    Was sind die Ursachen einer MS im Alter?

    Die genaue Ursache für Multiple Sklerose ist nach wie vor unbekannt. Multiple Sklerose ist eine autoimmune Erkrankung, bei der das Immunsystem fälschlicherweise die Schutzhüllen der Nervenfasern im zentralen Nervensystem, die sogenannte Myelinscheide, angreift und beschädigt. Dies führt zu einer Vielzahl von neurologischen Symptomen, da die Nervenimpulse nicht mehr effektiv weitergeleitet werden können.

    Es wird auch angenommen, dass speziell eine Kombination aus genetischen Faktoren und Umweltauslösern eine Rolle bei Multiple Sklerose im Alter spielt. Im Alter kann das Immunsystem geschwächt sein, was das Auftreten von Autoimmunerkrankungen wie MS begünstigen könnte.

    Wie wird MS im Alter diagnostiziert?

    Die Diagnose von MS erfordert eine gründliche Untersuchung durch einen Neurologen und verschiedene Tests, darunter bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomographie (MRT) und eine Untersuchung des Liquors (Flüssigkeit im Rückenmark). Es ist wichtig, andere mögliche Ursachen für die Symptome auszuschließen.

    Um diese neurologische Krankheit feststellen zu können, werden die Patienten zunächst auf bisher aufgetretene Symptome befragt. Besteht nach dieser Anamnese der Verdacht, dass es sich um Multiple Sklerose handeln könnte, so wird mittels einer Magnetresonanztomographie (MRT) das Gehirn auf gestörte Nervenzellen und Fasern hin gescannt.

    Welchen Verlauf nimmt die Krankheit und wie hoch ist die Lebenserwartung?

    Der Verlauf von Multipler Sklerose ist sehr variabel. Bei einigen Menschen bleibt die Erkrankung mild und stabil, während andere schnell fortschreitende Symptome entwickeln. Die Lebenserwartung ist bei Menschen mit MS im Allgemeinen nicht wesentlich reduziert, aber die Lebensqualität kann durch die Symptome erheblich beeinträchtigt werden.

    MS kann langfristig einen schubweisen oder dauerhaft schleichenden Verlauf haben. Bei der schubweisen Variante wechseln sich die Phasen der scheinbaren Gesundheit mit den symptomatischen Phasen ab. Der Wechsel ist sprunghaft und nicht voraussehbar. Je mehr die Krankheit sich in Gehirn und Körper ausbreitet, umso kürzer werden die Phasen der Gesundheit. Multiple Sklerose wird so vor allem für ältere Menschen zu einer Belastung. Denn MS schränkt die Mobilität der Betroffenen ein. Sie sind bisweilen auf Geh- und Stützhilfen angewiesen. Elektrische Rollstühle kommen dann zum Einsatz, wenn die Lähmungserscheinungen so stark sind, dass Patienten mit Multipler Sklerose im Alter nicht mehr sicher stehen können. Insbesondere wenn Sturzgefahr außerhalb des Wohnraums besteht oder das Gleichgewicht nicht mehr selbst gesteuert werden kann, sind elektrische Rollstühle die erste Wahl. Für den Einsatz im eigenen Wohnumfeld, sollten Stolperfallen beseitigt werden, sodass die Bewegungsfreiheit gewährleistet ist.

    Wie sieht die Behandlung der MS im Alter aus?

    Die Behandlung von Multipler Sklerose zielt darauf ab, die MS Symptome zu lindern, Schübe zu verhindern und die Lebensqualität zu verbessern. Dies kann Medikamente, physikalische Therapie und Lebensstiländerungen umfassen. In einigen Fällen kann eine symptomatische Therapie für spezifische Symptome wie Krämpfe in den Händen erforderlich sein.

    Die Medikamente helfen, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und die Symptome abzuschwächen. Die bisherigen medikamentösen Therapiemöglichkeiten zielen darauf ab, die Symptome zu mindern und damit den Krankheitsverlauf zu verlangsamen. Je nachdem, welche Variante bei den Patienten auftritt, wird die Therapie entsprechend deren Bedürfnissen ausgerichtet. Auch das Stadium der Krankheit spielt eine wichtige Rolle bei der Auswahl des Therapieansatzes. So wird bei der Variante mit dem schubweisen Auftreten die Behandlung nur in den Phasen durchgeführt. Kortison hat sich bei der Reduktion der Schmerzen von Patienten mit MS bewährt.

    Aufgrund der naheliegenden Vermutung, MS könnte zu den Gruppen der Autoimmunerkrankungen zählen, wird mittels der Immuntherapie versucht, die Krankheit so weit zurückzudrängen, dass die Patienten kaum bis keine Beschwerden wahrnehmen. Dafür werden sogenannte Immunblocker eingesetzt, die die Selbstschädigung des Abwehrsystems eindämmen sollen. Diese Therapie hilft den Patienten heute ein weitestgehend normales Leben zu führen. In einer späten Phase der Multiplen Sklerose kann eine Reha dabei helfen, durch verschiedene Bewegungstherapien den körperlichen Einschränkungen entgegenzuwirken.

    Was muss in der Pflege von Patienten mit MS im Alter beachtet werden?

    Die Pflege von Patienten mit Multipler Sklerose im Alter erfordert ein individuell angepasstes Vorgehen. Es ist wichtig, die Bedürfnisse und Wünsche des Betroffenen zu berücksichtigen. Dies kann Hilfe bei der Bewältigung der täglichen Aktivitäten, Unterstützung bei der Medikamenteneinnahme und emotionale Unterstützung einschließen.

    Wie helfen unsere Betreuungskräfte Senioren mit MS im eigenen Haushalt?

    Unsere Betreuungskräfte sind geschult, um älteren Menschen mit MS im eigenen Haushalt zu helfen. Sie können bei der täglichen Pflege, der Mobilität und der Haushaltsführung unterstützen. Darüber hinaus bieten sie auch soziale Interaktion und emotionale Unterstützung, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

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    Autor: Promedica24-Redaktion

    Datum: 30. Mai 2022

    Der Beitrag wurde mit besonderer redaktioneller Sorgfalt von der Promedica24-Redaktion verfasst und geprüft.