Palliativpflege zu Hause: Möglichkeiten und Unterschiede zum Hospiz im Überblick

5. Dezember 2023 Promedica24-Redaktion
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    Immer mehr Menschen suchen die Möglichkeit, in ihrer vertrauten Umgebung betreut zu werden, wenn eine lebensverkürzende Krankheit diagnostiziert wird. In diesem Blogbeitrag werden wir die Grundlagen der Palliativpflege zu Hause erläutern, die Ziele dieser Art der Betreuung aufzeigen und die Unterschiede zum stationären Hospiz aufzeigen.

    Das Wichtigste im Überblick

    • Mit Palliativpflege wird die pflegerische Versorgung, Betreuung und Begleitung von schwer kranken Menschen während ihrer letzten Lebensphase bezeichnet.
    • Palliativpflege zu Hause und die Unterbringung im Hospiz sind zwei Optionen für die Betreuung von Patienten mit lebensverkürzenden Krankheiten.
    • Die Wahl zwischen beiden hängt von den individuellen Bedürfnissen des Patienten und seiner Familie ab.
    • Palliativpflege zu Hause ermöglicht eine Betreuung im vertrauten Umfeld, während ein Hospiz intensivere medizinische Versorgung und soziale Unterstützung bieten kann.
    • Voraussetzungen für die Pflege zu Hause sind eine nicht heilbare Krankheitsdiagnose, eine ärztliche Verordnung sowie der Wunsch des Patienten und eine Unterstützungsstruktur.
    • Die Kosten für eine Palliativpflege zu Hause oder Hospiz trägt die Krankenkasse des Betroffenen.

    Was ist Palliativpflege?

    Die Palliativpflege ist eine ganzheitliche Betreuungsform für Patienten mit lebensverkürzenden Krankheiten. Ihr Hauptziel besteht darin, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern, Schmerzen und Symptome zu lindern und ihnen eine würdevolle, individuell angepasste Betreuung zu bieten. Anders als in der kurativen Medizin, die auf die Heilung abzielt, fokussiert sich die Palliativpflege auf die Linderung von Beschwerden und die Unterstützung der Patienten und ihrer Familien in dieser schweren Zeit. Die Palliativpflege soll die Lebensqualität der Betroffenen so gut es geht erhalten.

    Was ist der Unterschied zwischen einem stationären Hospiz und der Palliativpflege zu Hause?

    Die Palliativpflege kann in verschiedenen Varianten angeboten werden: in einem stationären Hospiz, aber auch zu Hause. Die Wahl zwischen Palliativpflege zu Hause und einem Hospizaufenthalt hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der individuellen Bedürfnisse des Patienten, seiner familiären Situation und seiner Präferenzen. Es ist wichtig, sich mit einem qualifizierten Palliativteam oder einem Hospizberater in Verbindung zu setzen, um die richtige Entscheidung zu treffen. Hier sind die Hauptunterschiede:

    Palliativpflege zu Hause

    Die Betreuung erfolgt im vertrauten häuslichen Umfeld des Patienten. Die Betreuung ist individuell anpassbar und flexibel. Angehörige können in den Pflegeprozess einbezogen werden. Die Kostenübernahme erfolgt durch die Kranken- und Pflegekasse.

    Die Palliativpflege zu Hause ist eine Betreuungsoption für Menschen, die in ihrer vertrauten Umgebung bleiben möchten. Hier sind einige der wichtigsten Merkmale der Palliativpflege zu Hause:

    Ort der Pflege: In der Regel erfolgt die Palliativpflege im eigenen Zuhause des Patienten. Dies ermöglicht eine vertraute und komfortable Umgebung.

    Individuelle Pflege: Die Betreuung wird auf die individuellen Bedürfnisse und Wünsche des Patienten zugeschnitten. Dies kann medizinische, emotionale, religiöse und soziale Unterstützung einschließen.

    Familienintegration: Die Familie des Patienten kann aktiv in die Pflege einbezogen werden. Dies fördert die Familienbindung und ermöglicht es, dass der Patient von Angehörigen umgeben ist.

    Kontinuität der Betreuung: Die Pflege kann über einen längeren Zeitraum erfolgen, je nach Bedarf des Patienten. Dies kann Wochen, Monate oder sogar Jahre umfassen.

    Mobilität: Der Patient kann die gewohnte Mobilität und Freiheit bewahren, soweit es seine Gesundheit erlaubt.

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    Stationäres Hospiz

    Die Betreuung findet in spezialisierten Palliativ-Einrichtungen statt. Pflegekräfte bieten rund um die Uhr Betreuung und Schmerzkontrolle. Die Versorgung konzentriert sich auf Patienten, deren Lebenserwartung begrenzt ist. Hier sind einige der wichtigsten Merkmale eines Hospizaufenthalts:

    Stationäre Versorgung: Die Betreuung erfolgt normalerweise in einer speziellen Hospizeinrichtung. Da hier das Personal rund um die Uhr verfügbar ist und bei einer plötzlichen Verschlechterung des Zustandes entsprechend schnell reagieren kann.

    Spezialisierte Betreuung: Das Hospiz verfügt über ein Team von Fachkräften, darunter Ärzte, Pflegekräfte, Sozialarbeiter und Seelsorger, die auf palliative Versorgung spezialisiert sind.

    Schmerzmanagement: Ein Schwerpunkt im Hospiz liegt auf der effektiven Schmerzkontrolle und Symptomlinderung, um den Patienten so komfortabel wie möglich zu machen.

    Begrenzte Dauer: Hospizaufenthalte sind normalerweise auf einen begrenzten Zeitraum beschränkt und werden in der Regel in Anspruch genommen, wenn die Lebenserwartung des Patienten weniger als sechs Monate beträgt.

    Rund-um-die-Uhr-Pflege: Im Hospiz steht rund um die Uhr Pflege zur Verfügung, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse des Patienten jederzeit erfüllt werden.

    Die Wahl zwischen Palliativpflege zu Hause und einem Hospizaufenthalt hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der individuellen Bedürfnisse des Patienten, seiner familiären Situation und seiner Präferenzen. Es ist sinnvoll, sich mit einem qualifizierten Palliativteam oder einem Hospizberater in Verbindung zu setzen, um die richtige Entscheidung zu treffen.

    Welche Voraussetzungen müssen für die Palliativpflege zu Hause erfüllt sein?

    Für die Inanspruchnahme von Palliativpflege zu Hause sind einige Voraussetzungen zu erfüllen. Die Pflege ist für Patienten gedacht, bei denen keine Heilung mehr möglich ist. Der Patient muss den Wunsch äußern, zu Hause betreut zu werden. Des weiteren liegt eine ärztliche Verordnung über die Palliativpflege vor. Es sollte eine Unterstützungsstruktur vorhanden sein, die die häusliche Pflege ermöglicht, sei es durch Angehörige oder Pflegekräfte. Außerdem darf die Palliativpflege nur von geschultem Palliativpersonal durchgeführt werden.

    Die Voraussetzungen für die Aufnahme in ein Hospiz sind dieselben wie bei einer ambulanten Palliativpflege zu Hause. Inwieweit eine Unterbringung stattfinden kann, prüft ein Hospiz-Mitarbeiter vor Ort.

    Wird Pflegegeld bei Palliativpflege zu Hause ausgezahlt?

    Ja, der volle Anspruch auf Pflegegeld besteht auch dann noch, wenn ein ambulantes Palliativteam sich um den Patienten zu Hause kümmert. Wichtig: Der Anspruch gilt nur, sofern nur palliativpflegerische Aufgaben vom Palliativteam durchgeführt werden. Übernehmen die Palliativ-Pflegekräfte darüber hinaus Aufgaben der Grundpflege oder Haushaltshilfe, wird hierfür anteilig das Pflegegeld geltend gemacht.

    Wann ist ein Hospiz ratsamer als die Palliativpflege zu Hause?

    Ein Hospiz-Aufenthalt kann eine geeignete Option sein, wenn der Patient aufgrund der schweren fortgeschrittenen Krankheit eine intensivere medizinische Versorgung benötigt, die zu Hause nicht verfügbar ist. Etwa, wenn bei nächtlicher Atemnot es weder Patient noch Angehörigen auf Dauer zumutbar ist, eine Versorgung zu Hause aufrechtzuerhalten. Auch, wenn die Betreuung durch Angehörige nicht mehr möglich ist oder der Patient soziale Unterstützung und Gemeinschaft benötigt, die in einem Hospiz angeboten werden kann.

    So können Sie mit einer 24 Stunden Betreuung den Einzug ins Hospiz hinauszögern

    Die 24-Stunden-Betreuung kann eine wertvolle Ergänzung zur Palliativpflege zu Hause sein, insbesondere wenn es darum geht, eine kontinuierliche und umfassende Betreuung für Patienten mit lebensverkürzenden Krankheiten sicherzustellen und das rund um die Uhr. Eine 24-Stunden-Betreuung kann den Einzug ins Hospiz auch hinauszögern, indem sie eine umfassende Unterstützung für Patienten mit lebensbegrenzenden Krankheiten in ihrem eigenen Zuhause bietet.

    Bessere Schmerzkontrolle und Symptommanagement: Durch die kontinuierliche Überwachung und Pflege durch eine 24h Betreuungskraft können Schmerzen und Symptome des Patienten besser kontrolliert werden. Dies kann dazu beitragen, dass der Patient sich insgesamt wohler fühlt und nicht so schnell auf eine intensivere Versorgung im Hospiz angewiesen ist.

    Psychosoziale Unterstützung: Die 24-Stunden-Betreuung bietet auch eine kontinuierliche psychosoziale Unterstützung für den Patienten. Dies kann dazu beitragen, emotionale Belastungen zu reduzieren und die psychische Gesundheit zu stärken, was wiederum den Bedarf an einer Hospiz-Betreuung verringern kann.

    Bessere Lebensqualität: Durch die Unterstützung bei alltäglichen Aufgaben und die Schaffung einer vertrauten Umgebung kann die 24-Stunden-Betreuung die Lebensqualität des Patienten verbessern. Ein höheres Maß an Komfort und Autonomie kann dazu beitragen, dass der Patient länger zu Hause bleiben möchte.

    Unterstützung bei alltäglichen Aufgaben: Die 24-Stunden-Betreuung kann Sie als Angehörige bei alltäglichen Aufgaben wie der Körperpflege, der Nahrungsaufnahme und der Mobilität unterstützen, wodurch die Lebensqualität und der Komfort verbessert werden.

    Familienentlastung: Die Betreuung rund um die Uhr kann auch die Angehörigen entlasten, die oft selbst überfordert sind. Dies ermöglicht es der Familie, die Pflege längerfristig aufrechtzuerhalten, bevor der Umzug ins Hospiz unvermeidlich wird.

    Kontinuität in der Pflege: Die kontinuierliche Betreuung durch dasselbe Pflegepersonal schafft Vertrautheit und Kontinuität in der Pflege, was für Patienten in dieser schwierigen Zeit besonders wichtig ist.

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    Autor: Promedica24-Redaktion

    Datum: 5. Dezember 2023

    Der Beitrag wurde mit besonderer redaktioneller Sorgfalt von der Promedica24-Redaktion verfasst und geprüft.