Symptome bei Unterzuckerung: Nehmen Sie die Anzeichen immer ernst!

18. Juni 2021 Promedica24-Redaktion
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    Eines der potenziell ernsten Probleme, mit denen Diabetiker und ältere Menschen konfrontiert sein können, ist die Unterzuckerung, auch bekannt als Hypoglykämie. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Unterzuckerung, ihre Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.

    Unterzuckerung Symptome

    Das Wichtigste im Überblick

    • Unterzuckerung (Hypoglykämie) tritt auf, wenn der Blutzuckerspiegel abnorm niedrig ist, meist aufgrund von unausgewogener Insulin- oder Medikamentendosierung.
    • Unterzuckerung-Symptome: Müdigkeit, Zittern, Herzklopfen, Verwirrung, Hungergefühl, Übelkeit sind typische Anzeichen der Unterzuckerung.
    • Schnelle Hilfe: Glukose-Tabletten, Saft, Kohlenhydrate erhöhen den Blutzucker rasch.
    • Behandlung: Schwere Fälle erfordern medizinische Hilfe in Form von Infusionen.
    • Pflege: Pflegende Angehörige sollten die Symptome der Unterzuckerung kennen, um schnell handeln und bei Bedarf den Notruf wählen zu können.
    • Vorbeugung: Regelmäßige Mahlzeiten, kontinuierliche Glukosemessung und Medikamentenmanagement minimieren das Risiko erneuter Symptome der Unterzuckerung.

    Was ist Unterzuckerung?

    Unterzuckerung oder Hypoglykämie tritt auf, wenn der Blutzuckerspiegel eines Menschen abnorm niedrig wird. Dies geschieht oft, wenn jemand mit Diabetes zu viel Insulin oder andere blutzuckersenkende Medikamente eingenommen hat, als sein Körper benötigt. Der Blutzucker ist der Treibstoff, den unser Körper für Energie benötigt. Ein zu niedriger Blutzuckerspiegel kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen.

    Die Definition von Unterzuckerung (Hypoglykämie) kann je nach den individuellen Umständen und den Empfehlungen Ihres Arztes variieren. Im Allgemeinen gelten jedoch folgende Richtwerte für Blutzuckerwerte, bei denen von Hypoglykämie gesprochen wird:

    Bei Menschen mit Diabetes:

    Ein Blutzuckerspiegel von weniger als 70 mg/dL (3,9 mmol/L) gilt als Unterzuckerung.

    Ein schwerer Unterzuckerungszustand wird in der Regel definiert als ein Blutzuckerspiegel von weniger als 54 mg/dL (3,0 mmol/L).

    Für Menschen ohne Diabetes:

    Bei Menschen ohne Diabetes kann eine Hypoglykämie auftreten, wenn der Blutzuckerspiegel auf unter 55 mg/dL (3,1 mmol/L) abfällt.

    Wer ist besonders von Unterzuckerung betroffen?

    Unterzuckerung kann bei verschiedenen Menschengruppen auftreten, insbesondere bei Personen, die Diabetes haben oder Medikamente zur Blutzuckersenkung einnehmen. Hier sind einige Gruppen, die besonders von Unterzuckerung betroffen sein können:

    Menschen mit Diabetes Typ 1: Bei Menschen mit Diabetes Typ 1 produziert der Körper kein Insulin, das den Blutzuckerspiegel reguliert. Sie müssen Insulin spritzen oder Insulinpumpen verwenden, um ihren Blutzuckerspiegel zu kontrollieren, und können leichter eine Unterzuckerung entwickeln, wenn sie zu viel Insulin oder nicht genug Kohlenhydrate zu sich nehmen.

    Menschen mit Diabetes Typ 2: Menschen mit Diabetes Typ 2 haben oft Schwierigkeiten, ihren Blutzuckerspiegel zu regulieren, und können Medikamente zur Senkung des Blutzuckerspiegels einnehmen. Wenn diese Medikamente zu stark dosiert sind oder in Kombination mit einer unzureichenden Nahrungsaufnahme verwendet werden, kann es zu Unterzuckerung kommen.

    Menschen mit anderen Erkrankungen: Einige andere medizinische Zustände oder Krankheiten können ebenfalls das Risiko für Unterzuckerung erhöhen. Dazu gehören Lebererkrankungen, Nierenprobleme, bestimmte hormonelle Störungen und bestimmte Tumore, die die Insulinproduktion beeinflussen.

    ältere Menschen: Ältere Menschen haben oft ein höheres Risiko für Unterzuckerung, da sie möglicherweise mehrere Medikamente einnehmen, die den Blutzuckerspiegel beeinflussen, und möglicherweise weniger Appetit haben.

    Menschen, die Alkohol konsumieren: Alkoholkonsum kann den Blutzuckerspiegel senken und das Risiko einer Unterzuckerung erhöhen, insbesondere bei Menschen mit Diabetes.

    Sportler: Intensive körperliche Aktivität kann den Blutzuckerspiegel senken, und Sportler, insbesondere solche mit Diabetes, müssen ihren Blutzuckerspiegel sorgfältig überwachen und angemessen Kohlenhydrate zu sich nehmen, um Unterzuckerung zu verhindern.

    Was sind die Ursachen für die Unterzuckerung des Körpers?

    Die Hauptursache für eine Unterzuckerung bei Diabetikern ist eine unausgewogene Dosierung von Insulin oder Medikamenten, die den Blutzuckerspiegel senken. Es gibt verschiedenen Ursachen, die je nach Personengruppe mehr oder weniger ausgeprägt sein können:

    Diabetes-Medikamente oder Insulin: Die häufigste Ursache für Unterzuckerung bei Menschen mit Diabetes ist die Einnahme von zu viel Insulin oder Diabetes-Medikamenten. Diese Medikamente senken den Blutzuckerspiegel, und wenn sie in zu hoher Dosierung eingenommen werden oder wenn die Nahrungsaufnahme unzureichend ist, kann der Blutzuckerspiegel zu stark abfallen.

    Verzögerte oder unregelmäßige Mahlzeiten: Wenn Sie Mahlzeiten auslassen, verzögern oder nicht ausreichend Kohlenhydrate zu sich nehmen, kann dies zu einem Abfall des Blutzuckerspiegels führen.

    Übermäßiger Alkoholkonsum: Alkohol kann den Blutzuckerspiegel senken, und übermäßiger Alkoholkonsum ohne ausreichende Nahrungsaufnahme kann zu Unterzuckerung führen.

    Intensive körperliche Aktivität: Intensive körperliche Aktivität kann den Blutzuckerspiegel senken, insbesondere wenn Sie vorher nicht ausreichend gegessen oder Insulin eingenommen haben.

    Krankheiten oder andere Gesundheitsprobleme: Bestimmte Erkrankungen, wie Lebererkrankungen, Nierenprobleme, hormonelle Störungen und Tumore, können den Blutzuckerspiegel beeinflussen und zu Hypoglykämie führen.

    Fehler im Diabetes-Management: Fehler bei der Berechnung von Insulindosen, das Verpassen von Insulindosen oder falsche Injektionstechniken können zu Unterzuckerung führen.

    Medikamente: Einige Medikamente, die nicht direkt zur Behandlung von Diabetes verwendet werden, können den Blutzuckerspiegel senken. Dies kann insbesondere bei Patienten auftreten, die mehrere Medikamente einnehmen.

    Stoffwechselstörungen: Seltene genetische oder endokrine Störungen können dazu führen, dass der Körper nicht in der Lage ist, den Blutzuckerspiegel ordnungsgemäß zu regulieren.

    Was sind typische Symptome der Unterzuckerung?

    Als pflegende Angehörige ist es wichtig, die Symptome der Unterzuckerung und die richtigen Maßnahmen zu kennen, um die bestmögliche Pflege zu gewährleisten. Die Symptome einer leichten Unterzuckerung können variieren, aber es gibt einige häufig auftretende Anzeichen, auf die Sie als pflegende Angehörige achten sollten:

    • Plötzliche Müdigkeit und Schwäche: Der Körper erhält nicht genügend Energie, was zu plötzlicher Erschöpfung führen kann.
    • Zittern: besonders an Händen und Beinen, ist häufig ein frühes Symptom einer Unterzuckerung.
    • Herzklopfen und Schwindel: Der Körper versucht, den Blutzuckerspiegel zu erhöhen, indem er Adrenalin freisetzt, was zu beschleunigtem Herzschlag und Schwindel führen kann.
    • Verwirrung und Reizbarkeit: Ein niedriger Blutzuckerspiegel kann die Gehirnfunktion beeinträchtigen und zu Verwirrung, Reizbarkeit und Schwierigkeiten beim Denken führen.
    • Hungergefühl: Der Körper signalisiert Hunger, da er nicht genügend Zucker als Energiequelle hat.
    • Übelkeit und Erbrechen: Bei einigen Menschen können Übelkeit und Erbrechen als Symptome der Unterzuckerung auftreten.

    Symptome einer schweren Unterzuckerung

    Eine schwere Unterzuckerung, auch als schwere Hypoglykämie bezeichnet, kann ernsthafte gesundheitliche Risiken darstellen und erfordert dringende medizinische Aufmerksamkeit. Die Symptome einer schweren Unterzuckerung können sich verschlimmern und schwerwiegender sein als bei leichter oder mäßiger Hypoglykämie. Zu den Symptomen einer schweren Unterzuckerung gehören:

    • Bewusstseinsverlust: In schweren Fällen kann eine Person das Bewusstsein verlieren und bewusstlos werden. Dies kann gefährlich sein und erfordert sofortige medizinische Hilfe.
    • Krampfanfälle: Bei einigen Menschen kann schwere Hypoglykämie Krampfanfälle auslösen, die lebensbedrohlich sein können.
    • Desorientierung: Eine Person mit schwerer Unterzuckerung kann nicht in der Lage sein, Ort und Zeit richtig wahrzunehmen. Sie kann desorientiert sein und nicht wissen, wo sie sich befindet.
    • Schwäche und Unfähigkeit, sich zu bewegen: Schwere Hypoglykämie kann zu schwerwiegender Muskelschwäche führen, sodass die Person möglicherweise nicht in der Lage ist, sich zu bewegen oder aufzustehen.
    • Verhaltensänderungen: Eine Person mit schwerer Unterzuckerung kann ungewöhnliches oder aggressives Verhalten zeigen.

    Schnelle Hilfe bei Symptomen der Unterzuckerung

    Wenn Sie bei der Person, für die Sie sorgen, Anzeichen von Unterzuckerung bemerken, ist es wichtig, schnell zu handeln:

    Glukose-Tabletten oder -gel: Halten Sie immer Glukose-Tabletten oder -gel bereit, um die ersten Symptome der Unterzuckerung zu beseitigen.

    Schnell wirkende Kohlenhydrate: Saft, Limonade oder Süßigkeiten können auch den Blutzucker schnell erhöhen und damit den Symptomen entgegenwirken.

    Kohlenhydratreiche Snacks: Nach der akuten Reaktion auf den niedrigen Blutzucker sollte eine ausgewogene Mahlzeit oder ein Snack eingenommen werden, um den Blutzucker stabil zu halten.

    Wie werden Symptome der Unterzuckerung behandelt?

    Das Hauptziel der Diabetesbehandlung ist es, den Blutzuckerspiegel im Gleichgewicht zu halten, aber gelegentlich können Schwankungen auftreten, die zu Unterzuckerung führen. Die Behandlung hängt von der Schwere der Symptome der Unterzuckerung ab. In milden Fällen kann der Verzehr von schnellen Kohlenhydraten ausreichen. In schwereren Fällen, in denen die Person bewusstlos ist oder nicht in der Lage ist zu schlucken, sollte sofort medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden. Pflegende Angehörige sollten darauf vorbereitet sein, den Notruf zu wählen, wenn die Symptome der Unterzuckerung schwerwiegend sind.

    Wie können Symptomen der Unterzuckerung vorgebeugt werden?

    Die Vermeidung von erneuter Unterzuckerung erfordert eine sorgfältige Überwachung des Blutzuckerspiegels und der Medikamentendosierung. Sollten verschiedene Präparate für unterschiedliche Erkrankungen eingenommen werden, so sollten diese für Diabetiker geeignet sein. Hierzu mit dem entsprechenden Arzt Kontakt aufnehmen und bei Bedarf über geeignete Alternativen sprechen.

    Achten Sie darauf, dass regelmäßige Mahlzeiten eingenommen werden, um Schwankungen im Blutzuckerspiegel zu verhindern. Moderne Technologien wie kontinuierliche Glukosemesssysteme können dabei helfen, den Blutzuckerspiegel in Echtzeit zu überwachen. Stellen Sie sicher, dass die verordneten Medikamente korrekt dosiert werden und nach Bedarf angepasst werden. Sport oder wenigsten regelmäßige Bewegung hilft, den Blutzuckerspiegel dauerhaft zu regulieren. Der Alkoholkonsum sollte reduziert werden. Alkohol darf bei Diabetes niemals auf leerem Magen konsumiert werden.

    Achten Sie auf einen insgesamt gesunden Lebensstil, der aus ausreichend Schlaf, Stressmanagement und Vermeidung von übermäßigem Alkoholkonsum besteht, da all diese Faktoren den Blutzuckerspiegel beeinflussen können.

    Wie gefährlich ist Unterzuckerung für ältere Menschen?

    Die Symptome der Unterzuckerung (Hypoglykämie) können bei Senioren besonders gefährlich sein, da ältere Menschen oft anfälliger für Hypoglykämie sind, und die Symptome können schwerwiegender sein. Dies hat mehrere Gründe. Erstens kann die Wahrnehmung von Hypoglykämie-Symptomen mit dem Alter abnehmen. Senioren erkennen Symptome wie Verwirrung, Schwindel und Benommenheit möglicherweise nicht so leicht wie jüngere Menschen. Zweitens erhöht Hypoglykämie das Sturzrisiko, da sie zu Muskelschwäche und Koordinationsproblemen führen kann. Bei älteren Menschen können Stürze schwerwiegende Folgen haben, darunter Knochenbrüche.

    Drittens kann Hypoglykämie Herzprobleme und Herzrhythmusstörungen auslösen oder verschlimmern, was bei älteren Menschen besonders gefährlich ist, da viele von ihnen bereits Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Viertens können Gedächtnisprobleme und kognitive Beeinträchtigungen durch Hypoglykämie auftreten, was bei älteren Menschen zu zusätzlichen Schwierigkeiten führen kann, insbesondere wenn sie bereits kognitive Probleme wie Demenz haben. Schließlich kann Hypoglykämie in schweren Fällen zum Bewusstseinsverlust führen, was ältere Menschen dazu zwingt, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um ihren Blutzuckerspiegel wieder in den Normalbereich zu bringen.

    Wie kann eine 24 Stunden Pflege Patienten mit Hypoglykämie zu Hause helfen?

    Eine 24-Stunden-Pflege kann eine entscheidende Rolle dabei spielen, älteren Menschen mit Hypoglykämie zu Hause sicher und komfortabel zu betreuen. Die 24-Stunden-Pflege kann älteren Menschen mit Hypoglykämie eine wichtige Unterstützung bieten, um ihre Gesundheit zu erhalten und das Risiko von Unterzuckerungen zu minimieren. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Pflegekräften, Patienten, Angehörigen und dem medizinischen Team ist dabei von großer Bedeutung, um die bestmögliche Betreuung zu gewährleisten.

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    Autor: Promedica24-Redaktion

    Datum: 18. Juni 2021

    Der Beitrag wurde mit besonderer redaktioneller Sorgfalt von der Promedica24-Redaktion verfasst und geprüft.