Bluthochdruck im Alter: Das sollten Sie wissen
Bluthochdruck betrifft Menschen jeden Alters. Am häufigsten sind jedoch Senioren betroffen. Etwa 75 % aller Menschen zwischen 70 und 80 Jahren sind von Bluthochdruck betroffen. Bleibt der Bluthochdruck lange unbehandelt, hat das Folgen auf den gesamten Herz-Kreislauf.
Das Wichtigste in Kürze
- Etwa 75 % aller deutschen Senioren, die älter als 70 Jahre alt sind, haben Bluthochdruck.
- Die häufigsten Ursachen für Bluthochdruck sind eine falsche Ernährungsweise und Übergewicht.
- Die ersten Anzeichen sind vermehrte Kopfschmerzen und ein Druckgefühl im Brustkorb.
- Die Folgen von Bluthochdruck sind ein dauerhaft überlastetes Herz bis zum Infarkt.
- Mit der Umstellung auf eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung kann das Herz deutlich entlastet werden.
Wann ist der Blutdruck zu hoch?
Zu einem der häufigsten Gesundheitsprobleme von Senioren zählt der Bluthochdruck. Nicht immer verbirgt sich hinter einem leichten Ziehen oder Drücken im Brustkorb gleich Bluthochdruck. Bei längeren Beschwerden sollten die Betroffenen den eigenen Blutdruck messen lassen. Als normaler Blutdruck gilt <120 systolisch und <90 diastolisch. Oft steigen diese Werte, ohne das Leben zu gefährden. Es wird allgemein in der deutschen Gesellschaft angenommen, dass der Grenzwert der Messung, ab dem über Bluthochdruck gesprochen wird, 140-160 systolisch und 90-95 diastolisch ist.
Anzeichen für Bluthochdruck im Alter
Bluthochdruck bleibt bei Senioren oft unentdeckt, da viele Symptome auch bei anderen Altersbeschwerden auftreten. Dennoch gibt es typische Anzeichen, die auf einen erhöhten Blutdruck hinweisen können:
🩸 Kopfschmerzen
Besonders morgens treten häufig dumpfe oder drückende Kopfschmerzen auf, vor allem am Hinterkopf oder im oberen Kopfbereich. Manche Betroffene verspüren den Schmerz jedoch im gesamten Kopf.
👂 Ohrensausen (Tinnitus)
Ein anhaltendes Rauschen oder Pfeifen in beiden Ohren kann auf Bluthochdruck hindeuten. Das sogenannte „Muschel-Phänomen“ entsteht, wenn Betroffene ihr eigenes Blut durch die dünnen Gefäße der Ohrmuschel rauschen hören. Besonders nach körperlicher Belastung verstärkt sich dieses Geräusch – ein mögliches Zeichen für eine vorübergehende Überlastung des Herz-Kreislauf-Systems.
👀 Augenflimmern und Punkte vor den Augen
Viele Betroffene berichten von Sehproblemen wie Flimmern oder kleinen Punkten im Sichtfeld. Diese Beschwerden nehmen oft im Laufe des Tages zu, insbesondere in den Abendstunden.
❤️ Herzrasen
Ein stark erhöhter Puls kann zu unterschiedlichen Tageszeiten auftreten. Besonders bei körperlicher Anstrengung oder Stress steigt neben dem Blutdruck auch die Herzfrequenz. Tritt Herzrasen nachts plötzlich auf und hält länger als 30 Minuten an, sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Wer vom Arzt Medikamente dagegen verschrieben bekommen hat, sollte sie wie verordnet einnehmen.
🤢 Schwindelgefühl
Schwindel tritt oft morgens beim Aufstehen auf. In schweren Fällen fühlen sich Betroffene dauerhaft unsicher auf den Beinen und vermeiden Bewegung aus Angst vor Stürzen. Dies kann zu einem Teufelskreis führen: Weniger Aktivität begünstigt Übergewicht und verstärkt den Bluthochdruck. Bei akutem Schwindel hilft es, sich kurz auszuruhen und die körperliche Belastung zu reduzieren.
🌙 Schlafprobleme
Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen sind häufig. Der Körper produziert bei Bluthochdruck verstärkt Adrenalin, das wach hält. Gleichzeitig kann ein Melatoninmangel das Einschlafen erschweren. Beides führt dazu, dass Betroffene nachts häufig aufwachen und sich morgens erschöpft fühlen.
👃 Wiederholtes Nasenbluten
Durch den erhöhten Blutdruck sind die feinen Gefäße in der Nase anfälliger für Verletzungen. Schon leichte Reizungen können starke Nasenblutungen auslösen. Allerdings tritt dieses Symptom nur selten auf.
🔎 Hinweis:
Nicht jeder Betroffene hat alle Symptome. Manche treten stärker auf, andere gar nicht. Wer regelmäßig Beschwerden bemerkt, sollte seinen Blutdruck kontrollieren und gegebenenfalls ärztlichen Rat einholen.
Behandlung von Bluthochdruck im Alter
Die Symptome sind bei den Personen jedoch nicht immer gleich. Dies ergibt sich daraus, dass die Erscheinungen von Bluthochdruck sehr unterschiedlich sind und sogar 50 % der Personen mit Bluthochdruck gar keine Symptome haben. Deshalb empfehlen Kardiologen, jeder Erwachsene solle seinen Bluthochdruck einmal im Jahr untersuchen lassen. Bei pflegebedürftigen Senioren empfiehlt es sich, die ambulante Pflege zu Hause in Anspruch zu nehmen. Die Pflegekräfte messen regelmäßig den Blutdruck und sind dazu berechtigt, entsprechende Medikamente zu geben.
Ernährungsweise bei Bluthochdruck im Alter
Die Reduktion des Salzgehalts in der Nahrung reicht oft schon aus, um den Blutdruck zu senken. Eine gesunde fettarme Ernährungsweise kann helfen den Blutdruck zu senken. Ziel ist es, das Gewicht zu stabilisieren oder bestenfalls auf Normalniveau zu senken. Das richtige Körpergewicht hat einen großen Einfluss auf den Cholesterinspiegel. Dieser gibt an, ob zu viele Fette in den Blutbahnen abgelagert werden. Eine Verkalkung der Blutgefäße durch Cholesterin führt zu Herzinfarkten oder Schlaganfällen. Die Mahlzeiten sollten alle notwendigen Nährstoffe, Vitamine und Spurenelemente enthalten.
Empfehlenswerte Fette sind solche, die sich in Fisch oder Hülsenfrüchten befinden. Dort sind die wertvollen Omega-3-Säuren enthalten. Zudem wird Vollkornbrot empfohlen, da es die Quelle von Ballaststoffen ist, die das schlechte Cholesterin senken. Pflegebedürftige mit Bluthochdruck sollten auch Säfte aus Apfelbeeren (Aronia), Johannisbeeren und Grapefruit trinken. Dies muss jedoch zuvor mit dem Arzt besprochen werden, weil manche Medikamente mit den Saftbestandteilen in Wechselwirkung treten und den Blutdruck plötzlich unkontrolliert senken könnten.
Was sollte man bei Bluthochdruck im Alter beachten?
Neben einer gesunden ausgeglichenen Ernährungsweise ist regelmäßige körperliche Betätigung für Senioren wichtig, um die möglichst lange selbstbestimmt mobil zu bleiben. Die regelmäßige Anstrengung erhöht die Herzfunktion auf verträgliche Weise und wirkt sich positiv auf das ganze Kreislaufsystem aus. Der tägliche Spaziergang ist vollkommen ausreichend. Wer sich fit halten will, sollte aktiv Sport betreiben.
Ebenfalls wichtig ist ausreichend Erholung für Körper und Seele. Durch die Entspannung wird das Stress-Niveau gesenkt. Stress hat Einfluss auf den Blutdruck.
Rundum-Betreuung ergänzt die ambulante Pflege
Zeigt der Bluthochdruck bereits ernstzunehmende Folgen oder kam es schon zu einem schweren Herzinfarkt oder Schlaganfall, ist es sinnvoll neben dem ambulanten Pflegedienst zur häuslichen Versorgung des Patienten eine Rundum-Betreuung in Anspruch zu nehmen. Die Betreuungskräfte aus Osteuropa übernehmen die täglich anfallenden Aufgaben der Haushaltsführung und unterstützen die Pflegebedürftigen bei niederschwelligen körper-pflegerischen Tätigkeiten. So kümmern sich die Betreuungskräfte etwa um die herzgesunde Ernährung der Senioren und die Mobilisierung bei Einschränkungen. Damit wird den pflegebedürftigen Senioren ein Lebensabend in ihrer gewohnten Umgebung ermöglicht, was für sie deutlich weniger stressig ist, als eine Unterbringung in einem Heim.