Plötzlicher Pflegefall: Checkliste für schnelle Hilfe

31. März 2022 Promedica24-Redaktion
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    Ein Pflegefall in der Familie kann plötzlich und unerwartet auftreten, beispielsweise durch einen Unfall oder eine Erkrankung. Eine Checkliste für den plötzlichen Pflegefall kann in Momenten der ersten Überforderung Abhilfe schaffen, denn sie gibt einen roten Leitfaden vor für alles, was nun zu erledigen ist.

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    Das Wichtigste im Überblick

    • Für die Vorbereitung auf eine plötzliche Pflegebedürftigkeit ist die Vorbereitung einer Checkliste empfehlenswert.
    • Die Wünsche des Familienmitgliedes, das hilfsbedürftig werden könnte, sollten berücksichtigt werden.
    • Zur umgehenden Ermittlung des Pflegebedarfs sollte zunächst eine Pflegeberatung in Anspruch genommen werden und falls erforderlich ein Pflegegrad beantragt werden.
    • Im nächsten Schritt wird über die Form und den Ort der Pflege für das Familienmitglied entschieden.
    • Pflegehilfsmittel sollten zur Unterstützung der Pflege beantragt werden. Die Pflegeversicherung trägt einen Großteil der Kosten.
    • Schnelle Hilfe im Pflegefall ist für Senioren zu Hause dank einer 24 Stunden Pflege möglich.

    Was versteht man unter einem plötzlichen Pflegefall?

    Es ist immer dann ein plötzlicher Pflegefall, wenn die Pflegebedürftigkeit akut und unvorbereitet eintritt. Dies ist etwa bei den Auswirkungen eines Unfalls so. Auch ein Herzinfarkt oder Schlaganfall können eine umgehende Pflegebedürftigkeit mit sich bringen.

    Für den kritischen Fall sollten unbedingt Kenntnisse in Erster Hilfe vorhanden sein. Ist der Patient erstversorgt und in ärztlicher Obhut, müssen die Angehörigen überlegen, wie die anschließende Versorgung, Pflege und Betreuung organisiert und geregelt werden soll. Für das Auftreten eines plötzlichen Pflegefalls kann man sich als Angehöriger vorbereiten. Mit Patientenverfügungen und Vollmachten wird die Handlungsfähigkeit im Ernstfall sichergestellt.

    Unsere Checkliste für den plötzlichen Pflegefall gibt einen Überblick über die notwendigen ersten Schritte. Dank dieser Checkliste sollte es Ihnen möglich sein, auch in dieser aufwühlenden Situation gute Entscheidungen für das Familienmitglied zu treffen.

    Checkliste für den plötzlichen Pflegefall: Die 5 ersten Schritte sind die wichtigsten

    Mit dieser Checkliste zum plötzlichen Pflegefall geben wir Ihnen eine Anleitung für die Pflegeberatung an die Hand, mit welcher Sie sich einen Überblick über die Situation und die Vorgehensweise verschaffen können.

    1. Beratung zu Pflegeleistungen nach einem plötzlichen Pflegefall

    Zunächst sollten Sie eine Beratung zu den bestehenden Versorgungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen. Beratungsleistungen zur Pflege und Betreuung bieten an:

    • Seniorenberatungen der Landkreise und Gemeinden
    • Hausärzte und das Entlassmanagement im Krankenhaus
    • Pflegestützpunkte und Vereine der Wohlfahrtsverbände
    • Selbsthilfegruppen von Patienten
    • Krankenkasse und Pflegeversicherung
    • Anbieter von Betreuungs- und Pflegeleistungen, wie Promedica24

    Auch unsere lokalen Berater von PROMEDICA PLUS beraten Sie zu den individuellen Betreuungslösungen in den eigenen vier Wänden.

    Für die Inanspruchnahme von Pflegeleistungen muss ein Pflegegrad vorliegen. Wie ein Pflegegrad berechnet und beantragt wird, erfahren Sie im nächsten Schritt der Checkliste zum plötzlichen Pflegefall.

    2. Erfassung des Pflegebedarfs und Beantragung eines Pflegegrades

    Der Pflegegrad gibt Auskunft darüber, wie viel Unterstützung die pflegebedürftige Person braucht. Außerdem zeigt er, wie viel monetäre Unterstützungsleistung Sie von der Pflegeversicherung und Krankenkasse bekommen können. Den Pflegegrad können Sie auch hier unverbindlich in unserem Pflegegradrechner ermitteln lassen. Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung stellt die Pflegebedürftigkeit und den Pflegegrad bei einer Begutachtung zu Hause fest. Wird der Pflegegrad zu niedrig erfasst, können Sie innerhalb von 4 Wochen Widerspruch dagegen einlegen.

    3. Entscheidung über die Form und den Ort der Pflege

    Wie und wo pflegebedürftige Senioren versorgt und betreut werden, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Lässt der Gesundheitszustand eine Pflege und Betreuung in den eigenen vier Wänden zu? Kann die Pflege nur zeitweise oder rund um die Uhr in einer stationären Einrichtung, Tages- oder Nachtpflege erfolgen? Ist die pflegebedürftige Person ständig auf Hilfe angewiesen oder kann sie sich über mehrere Stunden selbständig versorgen?

    Die Beantwortung dieser Fragen gibt eine Orientierung darüber, welche Pflegeleistungen und Wohnformen für die Pflege und Betreuung im individuellen Fall geeignet sind. Im Folgenden sind die Möglichkeiten der Pflege aufgelistet, die nach Eintreten eines plötzlichen Pflegefalls in Betracht kommen.

    Stationäre Pflege

    Die stationäre Pflege bietet eine Bereitschaft rund um die Uhr und pflegerisches Fachpersonal, das auch bei Notfällen schnell eingreifen kann. Die stationäre Pflege ist in den folgenden Wohnformen möglich:

    • Betreutes Wohnen
    • Senioren WGs
    • Betreute Pflegewohngruppen
    • Alten- und Pflegeheime
    • Seniorenstifte

    Jedoch müssen pflegebedürftige Senioren im Rahmen der stationären Pflege ihr gewohntes Lebensumfeld verlassen. Für ältere Menschen mit einem hohen pflegerischen Bedarf oder palliativer Versorgung kann ein Umzug in ein Pflegeheim oder Hospiz sinnvoll sein. Der soziale Kontakt zu Gleichaltrigen und ist hier ein besonderer Vorteil. Die Mehrheit der Pflegebedürftigen wünscht sich eine Versorgung und Pflege in den eigenen vier Wänden.

    Ambulante Pflege

    Ein ambulanter Pflegedienst unterstützt Angehörige, wenn diese die Pflege und Betreuung eines Angehörigen zu Hause übernehmen, aber dennoch nicht den ganzen Tag erreichbar sind. Dies ist ein häufig genutzter Mittelweg, wenn medizinische Behandlungspflege in Anspruch genommen werden muss.

    Sofern die Versorgung rund um die Uhr und sieben Tage die Woche sichergestellt wird, sollte zusätzlich zum ambulanten Pflegedienst ein Betreuungsdienst oder eine 24 Stunden Pflege genutzt werden. Das Betreuungspersonal vor Ort unterstützt die Pflegekräfte bei ihrer Arbeit und ergänzt die Pflege in der Zeit, wenn der ambulante Pflegedienst nicht da ist.

    24 Stunden Pflege

    Bei einer individuellen Betreuung wie der von Promedica24 lebt eine Betreuungskraft bei Ihren Angehörigen zu Hause und kümmert sich um die Versorgung Ihres hilfsbedürftigen Familienmitgliedes und dessen Haushalt. Die 24 Stunden Betreuung ist eine Alternative zum Pflegeheim und Hospiz. Dazu ist die Alltagsbetreuung eine Ergänzung zur häuslichen Pflege durch Familienmitglieder, um eine Überlastung zu vermeiden.

    Je nach Bedarf kann die Betreuungskraft genau da Unterstützung leisten, wo Hilfe nötig ist und in Gefahrensituationen eingreifen. Die Eigenständigkeit und sozialer Kontakt des Seniors bleiben erhalten, wobei Sie als Angehörige vor Ort entlastet werden.

    Schnelle Hilfe im Pflegefall mit Promedica24

    Wenn Sie die Pflege nicht selber übernehmen können und der Umzug in ein Pflegeheim keine Option ist, Sie aber dennoch schnell Hilfe im Pflegefall benötigen, ist die 24 Stunden Pflege eine geeignete Alternative. Unsere Betreuungskraft wohnt mit Ihren Familienangehörigen zusammen und unterstützt bei alltäglichen Aufgaben in der Grundpflege und Hauswirtschaft.

    Innerhalb weniger Werktage vermitteln wir Ihnen eine geeignete Betreuungskraft, die sich fürsorglich um Ihr hilfsbedürftiges Familienmitglied kümmert. Unsere Betreuungskräfte sind speziell für die Pflege und Begleitung von Senioren und Pflegebedürftigen geschult.

    4. Unterstützung durch Hilfsmittel

    Bei körperlichen Einschränkungen wie Rheuma, Arthritis oder Multipler Sklerose bedarf es mobilisierender Hilfsmittel, die den Alltag erleichtern. Bei Krankheiten, wie Inkontinenz werden dagegen zum Verbrauch bestimmte Pflegehilfsmittel auf Antrag durch die Pflegekasse erstattet.

    Auch technische Hilfssysteme wie Hausnotrufsysteme oder Mobilitätshilfen können nach einem plötzlichen Pflegefall schnell Abhilfe schaffen. Bei manchen Installationen, wie beispielsweise einem Treppenlift oder einem barrierefreien Bad, sind eventuell Umbauten nötig. Diese werden ebenfalls finanziell durch die Pflegeversicherung gefördert.

    5. Rechtliche und finanzielle Angelegenheiten regeln

    Der bürokratische Aufwand bei der erstmaligen Beantragung von Leistungen ist nicht zu unterschätzen. Aber ist der Pflegegrad erstmal genehmigt, ist es anschließend leichter, Leistungen und Services in Anspruch zu nehmen, wenn sich die Pflegebedürftigkeit ausweitet.

    Verfassen Sie frühzeitig verschiedene Vollmachten, wie zum Beispiel die Vorsorgevollmacht, die Betreuungsverfügung oder die Patientenverfügung. Denn nicht immer deckt eine Vollmacht alle Bedürfnisse ab. Auch eine Pflegezusatzversicherung kann sich rentieren, um Pflegekosten zu senken. Je früher eine solche Versicherung abgeschlossen wird, desto niedriger sind die Beitragskosten und je höher ist der mögliche Auszahlungsbeitrag im plötzlichen Pflegefall.

    Welche finanzielle Unterstützung erhalten Sie im plötzlichen Pflegefall?

    Sobald ein plötzlicher Pflegefall eintritt, sollten Sie sich bei der Pflegekasse melden und einen Antrag auf Pflegegrad stellen. Ein Gutachter betrachtet alle Voraussetzungen sowie Umstände und trifft eine Entscheidung, die zur Pflegekasse weitergeleitet wird. Je nach Pflegegrad bekommen Sie einen Beitrag für die Unterstützungsleitung ausgezahlt. Die Kosten können bei Genehmigung auch rückwirkend erstattet werden.

    Unsere Berater vor Ort helfen Ihnen bei der Beantragung des Pflegegrades, geben Ihnen Tipps für die Dokumentation und vermitteln Ihnen bei Bedarf die 24 Stunden Betreuung in den eigenen vier Wänden.

    Welche Pflegeform ist im plötzlichen Pflegefall die Richtige?

    Ob häusliche, ambulante oder stationäre Pflege, das hängt ganz von den Auswirkungen des plötzlichen Pflegefalls ab. Umstände wie eine plötzliche Krankheit, Wohnverhältnisse und die Nähe zu Verwandten machen eine häusliche Pflege aus der eigenen Hand manchmal schwer möglich. Eine zusätzliche ambulante Pflege kann hinreichend oder zu wenig sein. Eine Alternative zur Unterbringung in einem Pflege- oder Seniorenheim ist die 24 Stunden Betreuung. Hier werden Sie als Angehörige bestmöglich unterstützt. So wissen Sie ihr pflegebedürftiges Familienmitglied auch nach einem plötzlichen Pflegefall immer in guten Händen.

    Was kann man als Angehöriger tun?

    Wenn ein plötzlicher Pflegefall eintritt, dann sollten Sie als Angehörige zunächst selbst Ruhe bewahren. Machen Sie sich Gedanken um die Form der Pflege- und Unterstützungsleistung, teilen Sie Aufgaben unter Verwandten auf und arbeiten Sie die Punkte gewissenhaft ab. Wichtig ist es, mit dem zu pflegenden Angehörigen zu sprechen und ihn über die notwendigen Maßnahmen aufzuklären.

    24h Pflege sichern

    Autor: Promedica24-Redaktion

    Datum: 31. März 2022

    Der Beitrag wurde mit besonderer redaktioneller Sorgfalt von der Promedica24-Redaktion verfasst und geprüft.