Altersepilepsie: Epileptische Anfälle im Alter

16. Oktober 2023 Promedica24-Redaktion
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    Epilepsie ist eine neurologische Erkrankung, die Menschen jeden Alters betreffen kann. Doch im Alter, treten epileptische Anfälle häufiger auf und werden unter dem Begriff Altersepilepsie zusammengefasst. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie mehr über die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlungsoptionen dieser Erkrankung.

    Das Wichtigste im Überblick

    • Altersepilepsie tritt bei Senioren, insbesondere ab dem 60. Lebensjahr auf und kann verschiedene Formen von epileptischen Anfällen umfassen.
    • Frauen und Männer sind gleichermaßen von Altersepilepsie betroffen, wobei das Risiko für Männer mit zunehmendem Alter steigt.
    • Die genauen Ursachen von Altersepilepsie sind oft schwer zu ermitteln, können aber mit neurologischen Veränderungen, Vorerkrankungen und genetischen Faktoren in Verbindung stehen.
    • Epileptische Anfälle im Alter können vielfältige Symptome haben, darunter Bewusstseinsverlust, Muskelzuckungen und Verwirrung.
    • Bei einem epileptischen Anfall im Alter ist eine ruhige Reaktion wichtig und Erste-Hilfe-Maßnahmen sollten ergriffen werden.
    • Die Diagnose und Behandlung von Altersepilepsie erfordert die Untersuchung durch einen Neurologen, die Einnahme antiepileptischer Medikamente und gegebenenfalls eine chirurgische Intervention, um die Anfallshäufigkeit zu reduzieren.

    Was ist Altersepilepsie?

    Altersepilepsie, auch als spät auftretende Epilepsie bekannt, bezieht sich auf das Auftreten von epileptischen Anfällen bei Menschen im fortgeschrittenen Alter, typischerweise ab dem 60. Lebensjahr. Diese spät auftretende Form der Epilepsie unterscheidet sich von der frühkindlichen Epilepsie, die in jüngeren Jahren auftritt. Altersepilepsie kann sich jedoch in verschiedenen Formen manifestieren und erfordert eine genaue Diagnose und angemessene Behandlung.

    In Deutschland sind Männer stärker als Frauen von Altersepilepsie betroffen. Die Altersgruppe, in der Altersepilepsie am häufigsten diagnostiziert wird, liegt zwischen 60 und 70 Jahren. Selten entwickelt sich Epilepsie erst im Alter. Nur jede 10. Erkrankung wird erst im hohen Alter festgestellt. 90 Prozent aller Epilepsie-Fälle werden im frühkindlichen Alter diagnostiziert. Circa 5 % aller Senioren bekommen Epilepsie erstmalig im Alter.

    Was sind die Ursachen für Altersepilepsie?

    Die genauen Ursachen der Altersepilepsie sind oft schwer zu ermitteln. Einige mögliche Auslöser können jedoch sein:

    • Neurologische Veränderungen im Alter, die das Gehirn anfälliger für epileptische Anfälle machen.
    • Vorerkrankungen wie Schlaganfälle, Tumore oder Alzheimer-Krankheit, die das Risiko erhöhen können.
    • Genetische Faktoren, insbesondere, wenn Epilepsie in der Familie vorkommt.

    Welche Formen von Epilepsie gibt es?

    Altersepilepsie kann unterschiedliche Erscheinungsformen haben. Dazu gehören fokale Anfälle, die in einem begrenzten Bereich des Gehirns beginnen und generalisierte Anfälle, die das gesamte Gehirn betreffen. Die genaue Form der Epilepsie wird durch die Art der Anfälle und die Ergebnisse von Diagnosetests bestimmt.

    Wie erkennt man einen epileptischen Anfall im Alter?

    Epileptische Anfälle im Alter können vielfältige Symptome haben. Zu den häufigsten gehören:

    • Plötzlicher Bewusstseinsverlust
    • Muskelzuckungen oder Krämpfe
    • Verwirrung oder Desorientierung
    • Unkontrollierte Bewegungen
    • Verlust der Blasen- oder Darmentleerungskontrolle

    Es ist wichtig, zu beachten, dass nicht alle Anfälle offensichtlich sind. Einige können sich als kurze Phasen der Verwirrung oder des Gedächtnisverlusts äußern.

    Erste Hilfe bei einem epileptischen Anfall im Alter

    Wenn Sie Zeuge eines epileptischen Anfalls bei einem älteren Menschen werden, ist es wichtig, ruhig zu bleiben und folgende Schritte zu befolgen:

    1. Legen Sie die Person vorsichtig auf den Boden, um Verletzungen zu vermeiden.
    2. Polstern Sie ihren Kopf, um Verletzungen zu verhindern.
    3. Lockern Sie enge Kleidung, insbesondere im Halsbereich.
    4. Legen Sie die Person in die stabile Seitenlage, wenn möglich.
    5. Rufen Sie sofort den Rettungsdienst (112), wenn der Anfall länger als 5 Minuten dauert oder sich weitere Anfälle anschließen.

    Wie wird Altersepilepsie diagnostiziert?

    Die Diagnose von Altersepilepsie erfordert eine gründliche Untersuchung durch einen Neurologen. Dies beinhaltet eine Anamnese, neurologische Tests und bildgebende Verfahren wie MRT oder CT-Scans, um mögliche Ursachen oder Anomalien im Gehirn zu identifizieren. EEG (Elektroenzephalografie) kann ebenfalls durchgeführt werden, um die elektrische Aktivität des Gehirns zu überwachen.

    Wie wird Altersepilepsie behandelt?

    Die Behandlung von Altersepilepsie hängt von der Art und Schwere der Anfälle sowie den individuellen Bedürfnissen des Patienten ab. In den meisten Fällen werden antiepileptische Medikamente verschrieben, um die Anfallshäufigkeit zu reduzieren oder zu verhindern. Eine sorgfältige Abwägung der Medikamente ist wichtig, um mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu vermeiden. In einigen Fällen kann auch eine chirurgische Intervention erwogen werden.

    Wie sieht der Krankheitsverlauf einer Epilepsie aus?

    Der Krankheitsverlauf von Altersepilepsie kann variieren. Einige Patienten erleben eine vollständige Kontrolle über ihre Anfälle mit der richtigen Behandlung, während andere möglicherweise weiterhin gelegentliche Anfälle haben. Die langfristige Prognose hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich der Ursache der Epilepsie und der Wirksamkeit der Behandlung.

    24h Betreuungskraft finden

    Wie sollten Angehörige mit Senioren und Altersepilepsie umgehen?

    Wenn Sie Familienangehörige haben, die an Altersepilepsie leiden, ist es wichtig, sie zu unterstützen, damit sie möglichst lange selbständig in den eigenen vier Wänden leben können. Vermeiden Sie es, alleine zu lassen, wenn sie Anfälle haben und sorgen Sie für eine sichere Wohnumgebung. Stellen Sie sicher, dass sie regelmäßig ihre Medikamente einnehmen und begleiten Sie sie zu Arztterminen.

    Insgesamt ist es entscheidend, die Bedürfnisse und Herausforderungen von Senioren mit Altersepilepsie zu verstehen und ihnen die bestmögliche Unterstützung und Pflege zukommen zu lassen. Dies kann dazu beitragen, ihre Lebensqualität zu verbessern und die Anfallshäufigkeit zu reduzieren. Eine 24h Betreuungskraft von Promedica24 kann Ihren Liebsten helfen, mit den Folgen der Epilepsie zurechtzukommen. Im Notfall ist die Betreuungskraft sofort vor Ort und kann Erste Hilfe leisten. Auf diese Weise bleibt den Senioren ihre Unabhängigkeit noch lange erhalten.

    24h Pflege sichern

    Autor: Promedica24-Redaktion

    Datum: 16. Oktober 2023

    Der Beitrag wurde mit besonderer redaktioneller Sorgfalt von der Promedica24-Redaktion verfasst und geprüft.