Unterschied zwischen ambulanter und stationärer Pflege

10. Februar 2022 Promedica24-Redaktion
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    Die Pflege eines Angehörigen kann zu Hause (ambulant) oder in einer Pflegeeinrichtung (stationär) durchgeführt werden. Für viele Menschen ist es ein sehnlicher Wunsch, zu Hause betreut und gepflegt zu werden. Beide Pflegeformen haben ihre Vorteile und Nachteile. Um eine Entscheidung zu treffen, sollten die Gemeinsamkeiten und Unterschiede ambulanter und stationärer Pflege bekannt sein.

    Betreuungskraft kocht für Senioren

    Das Wichtigste im Überblick

    • Der wesentliche Unterschied zwischen ambulant und stationär: Ambulante Pflege findet zuhause oder in Teilzeit in einer Pflegeeinrichtung statt.
    • Stationäre Pflege findet in Vollzeit in einem Pflegeheim oder Hospiz statt. Die pflegebedürftigen Senioren leben in der Pflegeeinrichtung.
    • Der Unterschied zwischen stationär und ambulant ist das Wohnverhältnis des Seniors.
    • Ein wesentlicher Vorteil der stationären Pflege ist der Zugang zu medizinischen Geräten und Personal rund um die Uhr.
    • Dagegen punktet die ambulante Pflege mit niedrigeren Kosten, da eine Unterbringung in einem Heim oder Hospiz vermieden wird.
    • Pflegekräfte erbringen sowohl in der ambulanten, wie auch in der stationären Pflege die Grund- und Behandlungspflege.
    • Welche Pflegeform die richtige ist, ist abhängig von der Pflegebedürftigkeit und den Wohnverhältnissen des pflegebedürftigen Seniors.
    • Eine Alternative zum Pflegeheim ist die 24 Stunden Pflege und Betreuung zuhause. Die Betreuungskräfte versorgen die Pflegebedürftigen in deren Häuslichkeit und das so individuell wie möglich.

    Was ist der generelle Unterschied zwischen ambulant und stationär in der Pflege?

    Findet die Pflege ganztägig zu Hause statt, spricht man von ambulanter Pflege. Nutzen Pflegebedürftige das Angebot der Tages- oder Nachpflege, so findet die Pflege teilstationär ab. Muss der Pflegebedürftige in ein Pflegeheim oder Hospiz umziehen, so ist damit die stationäre Pflege gemeint.

    Im Rahmen der stationären Pflege zieht der Pflegebedürftige für einen gewissen Zeitraum (Kurzeitpflege) oder dauerhaft in eine Pflegeeinrichtung ein. Wichtig ist hierbei, dass die stationäre Pflegeeinrichtung eine Pflege rund um die Uhr sicherstellen kann, also auch die Schlafräume, Bad und Essensversorgung neben der eigentlichen medizinischen Pflege anbietet.

    Zu den stationären Pflegeeinrichtungen zählen unter anderem Pflegeheime, Seniorenresidenzen, Betreutes Wohnen, Senioren-Wohngemeinschaften, Mehrgenerationsprojekte und Hospize. Im Unterschied zur ambulanten Pflege hat der Pflegebedürftige bei einer Unterbringung in einer stationären Pflegeeinrichtung rund um die Uhr auch kurzfristig Zugang zu Pflegeleistungen.

    Unterschied zwischen ambulant und stationär: Aufgaben der Pflegekräfte

    Im Grunde übernehmen die Pflegekräfte in einer stationären Pflegeeinrichtung dieselben Aufgaben wie das Personal eines ambulanten Pflegedienstes. Der Unterschied zwischen der ambulanten und stationären Pflege liegt hier eindeutig bei den vielfältigen Möglichkeiten einer solchen Pflegeeinrichtung. Denn im Vergleich zur Pflege zu Hause kann das Personal in einem Pflegeheim auf medizinisches Material und Einrichtungen zurückgreifen.

    Die Aufgaben der Pflege teilen sich in die Grund- und Körperpflege und die medizinische Behandlungspflege sowie Hauswirtschaft und Betreuung. Sofern ein Großteil der pflegerischen Tätigkeiten dem Aufgabenfeld der Behandlungspflege zuzuschreiben ist, kann ein Umzug in eine Pflegeeinrichtung die bessere Lösung sein.

    Der Umzug in eine stationäre Pflegeeinrichtung ist nur empfehlenswert, wenn die Pflege zu Hause aufgrund des pflegerischen Aufwands unmöglich ist. Das ist der Fall, wenn keine sterile Wohnumgebung zu Hause vorzufinden ist oder für die Pflege Maschinen oder Geräte benötigt werden, die nicht mit den Wohnverhältnissen vereinbar sind. Denn dann kann das Personal des ambulanten Pflegedienstes seine Aufgaben nicht professionell umsetzen, was wiederum der Gesundheit des Pflegebedürftigen schaden könnte. In solchen Fällen sollte der Umzug in eine stationäre Pflegeeinrichtung erwogen werden.

    Bei einer Unterbringung im Pflegeheim werden die Angehörigen komplett vom pflegerischen Aufwand entlastet. Sie übernehmen dann ausschließlich die Aufgabe der Koordination und können selbstverständlich weiterhin zur Betreuung des Familienmitgliedes beisteuern.

    Welche Betreuungsoptionen gibt es innerhalb der stationären Pflege?

    Ein weiterer wesentlicher Unterschied zwischen ambulanter und stationärer Pflege sind die Betreuungsformen für Senioren in stationären Pflegeeinrichtungen. Pflegeheime beschäftigen neben examinierten Pflegepersonal zusätzlich Betreuungskräfte. Diese sind für die Beschäftigungsangebote der Bewohner verantwortlich. Daneben arbeiten zahlreiche Pflegeeinrichtungen mit Betreuungsdienstleistern zusammen, etwa mit Anbietern von Therapietieren. Zudem führen stationäre Pflegeheime im Unterschied zu ambulanten Pflegediensten Veranstaltungen und Feste durch, die etwas Abwechslung im Jahresverlauf bringen.

    Unterschied zwischen ambulant und stationär: Wer ist für welche Pflegeform geeignet?

    Welche Pflegeform geeignet ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Der Pflegeaufwand sollte bestenfalls darüber Aufschluss geben, ob ambulante oder stationäre Pflege die geeignete ist. Daneben sind die Bedingungen am Wohnort und die zeitlichen Ressourcen von pflegenden Angehörigen ebenfalls Entscheidungskriterien für oder gegen eine Pflege und Betreuung im eigenen Zuhause.

    Im Interesse des Pflegebedürftigen sollte die ambulante Pflege Vorrang vor der stationären Pflege haben. Denn der Umzug in eine fremde Umgebung und die Eingewöhnung an andere Tagesstrukturen bringt für die Betroffenen ein hohes Maß an Aufregung mit sich. Der Verlust der Selbständigkeit und Unabhängigkeit kann in stationären Pflegeeinrichtungen zu psychischen Veränderungen der Bewohner führen. Etwa ziehen sich Senioren aus Angst zurück und werden teilnahmslos. Dies bringt in der Regel schwerwiegende Folgen wie Depressionen oder Demenz mit sich. Darum ist die Lebenserwartung in stationären Pflegeeinrichtungen im Unterschied zur ambulanten Pflege statistisch gesehen niedriger.  Hier zeigt sich ein gravierender Unterschied zwischen ambulanter und stationärer Pflege. Denn Menschen, die zuhause gepflegt werden, haben im Schnitt nicht nur eine höhere Lebenserwartung. Der Verlauf der Pflegebedürftigkeit ist langsamer, da gleich mehrere Wohlfühlfaktoren ihre Gesundheit begünstigen.

    Aus Kostensicht sollte versucht werden, solange wie möglich die Pflege in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Die Pflegeversicherung trägt nur die Kosten der Pflegeleistung. Aufwendungen für Unterkunft, Verpflegung, Beschäftigungsangebote, Friseur und Fußpflege sind selbst zu tragen. Die Kosten der Unterbringung und Verpflegung sind in der stationären Pflege besonders hoch. Darum ist es empfehlenswert, den Umzug möglichst weit hinauszuzögern. Im Unterschied zur stationären Pflege sind die Aufwendungen für ambulante Pflegeleistungen deutlich geringer, da die Kosten für Verpflegung und Unterbringung nicht Sache einer Pflegeeinrichtung sind.

    Unterschied zur ambulanten Pflege: Vor- und Nachteile der stationären Pflege

    Das Personal in einer stationären Pflegeeinrichtung arbeitet im Schichtdienst. Darum ist die Pflege rund um die Uhr machbar, was ein eindeutiger Vorteil der stationären Pflege ist. Allerdings muss sich der Pflegebedürftige an ein und demselben Tag an gleich mehrere neue Gesichter gewöhnen. Für Angehörige bedeutet das zudem wechselnde Ansprechpartner. Diese Nachteile der stationären Pflege halten die Mehrheit von einem Umzug in eine stationäre Pflegeeinrichtung ab.

    Ein gravierender Unterschied zwischen stationärer und ambulanter Pflege ist die Unterbringung des Pflegebedürftigen. In den meisten Seniorenheimen haben sich Einzel- und Zweibettzimmer durchgesetzt. Doch der Zugang zum Zimmer besteht für das Personal rund um die Uhr. Es gibt keine geschützten Rückzugsmöglichkeiten.

    Auch bei den Mahlzeiten muss der Pflegebedürftige die Vorgaben der stationären Pflegeeinrichtung als gegeben hinnehmen. Die Mehrzahl der Pflegeheime kocht nicht selbst, sondern arbeitet mit Menü-Lieferdiensten zusammen. Die Qualität des Essens wird somit nicht vom Pflegepersonal bestimmt. Nur wenige Pflegeheime bieten eine eigene Küche an. Eine eigene Küche hat für die Bewohner den Vorteil, dass die Lieferwege kurz sind, das Essen frisch ist und auf individuelle Wünsche der Bewohner eingegangen werden kann. Dieser Unterschied zwischen ambulanter Pflege und stationärer Pflegeeinrichtung zeigt, wie sehr die Bewohner ihre Selbständigkeit aufgeben müssen. Denn für jeden ist es normal, selbst zu entscheiden, was man isst. Das ist in der stationären Pflege nicht frei wählbar.

    Besonders Feiertage sind für Menschen in stationären Pflegeeinrichtungen schwer zu ertragen. Das ist ein weiterer schwerer Unterschied zwischen ambulanter und stationärer Pflege. Denn das Weihnachtsfest kann im Heim nicht so gefeiert werden wie zuhause. Die Familien fehlen und ein Großteil des Personals ist freigestellt.

    Welche Aufgaben werden bei der ambulanten Pflege übernommen?

    Ambulante Pflegedienste kümmern sich um Menschen, die in ihren eigenen vier Wänden versorgt werden. Unter anderem wechseln sie Verbände und verabreichen Medikamente. Das ist Teil der Behandlungspflege. Des Weiteren unterstützen die Pflegefachkräfte bei der täglichen Körperpflege. Des Weiteren tragen sie zur Mobilisierung der pflegebedürftigen Menschen bei. Ein wesentlicher Unterschied zwischen stationärer und ambulanter Pflege ist statistisch gesehen der Anteil an nicht mobilen Pflegebedürftigen. Zuhause versorgt werden vor allem Menschen, die sich selbständig im Bett bewegen können und zumindest mit Hilfsmitteln, wie Rollatoren die Wohnung verlassen können.

    Des Weiteren übernehmen die Pflegekräfte des mobilen Pflegedienstes bei Bedarf Aufgaben im Haushalt. Oder sie gehen für die Senioren einkaufen. Sofern der ambulante Pflegedienst keine unterstützenden Maßnahmen neben der Pflege selbst anbieten kann, ist er dazu verpflichtet, andere Anbieter solcher Dienstleistungen zu vermitteln.

    Neben den pflegerischen Tätigkeiten sollen mobile Pflegedienste bei der Gestaltung des Alltags unterstützen. Für pflegende Angehörige bieten ambulante Pflegedienste auch Pflegekurse an. Diese Kurse sind dazu bestimmt, den Angehörigen mehr Selbstsicherheit bei der Versorgung des pflegebedürftigen Familienmitgliedes zu geben.

    Waschen (Teilwäsche, Ganzkörperwäsche), Duschen, Baden, Zahnpflege, Kämmen, Rasieren, Richten der Kleidung, Bei Inkontinenz: Wasserlassen, Stuhlgang, Wechseln von Windeln

    Begleitung zum Einkauf bzw. Erledigung des Einkaufs, Kochen, Reinigung des Haushalts, Spülen, Wäsche waschen und Kleidung wechseln, Bügeln, Heizen und Lüften der Räumlichkeiten

    Einkaufen, Zubereitung der Speisen auch nach Diätregeln (z.B. für Diabetiker), mundgerechte Nahrungszubereitung, Bei Bedarf: Reichen der Nahrung und Getränke

    Hilfe beim Aufstehen und Zubettgehen, Lagern, Ankleiden, Auskleiden, Gehen bzw. bewegen im Haus, Hilfe beim Stehen, Treppensteigen, Verlassen und Betreten der Wohnung – z.B. Begleitung zum Arzt, zur Krankengymnastik etc.

    Erhöht sich der Pflegebedarf so weit, dass die Versorgung zuhause nicht oder nur noch unter kaum vertretbaren Anstrengungen möglich ist, sollte die Pflege in einer stationären Pflegeeinrichtung fortgeführt werden. 

    Was sind die Vor- und Nachteile der ambulanten Pflege?

    Dank der ambulanten Pflege können Senioren zu Hause bleiben und dort versorgt werden. Hier zeigt sich die Unterschiede der ambulanten und stationären Pflege am deutlichsten. Der Pflegebedürftige kann zuhause leben und versorgt werden, hat aber nicht rund um die Uhr Zugang zu Pflegeleistungen. Die Selbständigkeit wird trotzdem so weiterhin erhalten. Senioren, die stundenweise Hilfe brauchen, sind mit der ambulanten Pflege gut beraten, wenn die Wohnumgebung und Unterstützung durch Angehörige es zulassen.

    Nachteilig wirkt sich in der ambulanten Pflege die Veränderung in der Tagesstruktur aus. So kommen die mobilen Pflegekräfte in vorab festgelegten Zeitintervallen, abhängig von der geplanten Tour. Danach muss der Pflegebedürftige seinen Tag ausrichten. Jedoch sind diese Einschnitte geringer als in der stationären Pflege, wo der Tag vom Aufstehen bis zum Zubettgehen durchgeplant ist. Zudem brauchen die mobilen Pflegedienste Zugang zum Wohnraum. Hierfür muss der Haus- und Wohnungsschlüssel ausgehändigt werden.

    Welche Betreuungsoptionen gibt es innerhalb der ambulanten Pflege?

    Der ambulante Pflegedienst bietet neben den pflegerischen Tätigkeiten auch Betreuung an. Das heißt, dass die Pflegedienste auch Beschäftigungsangebote bereithalten. Jedoch scheitert die Umsetzung meist an Personal- und Zeitmangel. Wenn überhaupt schaffen es viele Pflegekräfte eines mobilen Pflegedienstes, mit den Patienten gemeinsam einkaufen zu gehen oder sich mit ihm zu unterhalten, während sie im Haushalt arbeiten.

    Eine Betreuung ist so nur für einen kurzen Moment am Tag möglich. Viele Senioren wünschen sich stattdessen eine ganztägige Betreuung, die im Notfall auch nachts eingreifen kann. Eine solche 24 Stunden Betreuung wird im Unterschied zur ambulanten Pflege nicht von examinierten Pflegekräften übernommen. Stattdessen werden Menschen, größtenteils aus Osteuropa in der Grundpflege geschult. Sie sind nicht in der Pflege ausgebildet und dürfen keine medizinische Kranken- oder Behandlungspflege am Patienten durchführen.

    24h Pflege sichern

    Was ist der Unterschied zwischen ambulant und stationär in der Betreuung?

    Die Aufgaben der ambulanten Pflegedienste werden sich wegen des Personalmangels auf die Behandlungspflege fokussieren müssen. Nur so wird es möglich sein, die wachsende Anzahl an pflegebedürftigen Senioren in Deutschland weiterhin Zuhause pflegen zu können. Um eine ganztägige Betreuung sicherzustellen, sollte die 24 Stunden Betreuung mit den Leistungen des ambulanten Pflegedienstes kombiniert werden.

    Promedica24 bietet die Betreuung für Senioren im eigenen Haushalt an. Osteuropäische Betreuungskräfte übernehmen im Rahmen die körperlich anstrengenden Aufgaben in der täglichen Grundpflege und versorgen die Senioren in allen Bereichen des Lebens. Promedica24 ist seit 2004 im Bereich der Rundum-Betreuung zu Hause tätig. Wir machen den Lebensabend trotz Pflegebedürftigkeit im eigenen Zuhause möglich.

    24h Betreuungskraft finden

    Autor: Promedica24-Redaktion

    Datum: 10. Februar 2022

    Der Beitrag wurde mit besonderer redaktioneller Sorgfalt von der Promedica24-Redaktion verfasst und geprüft.