Unterstützung für pflegende Angehörige: 10 Grundsätze für mehr Wertschätzung
Pflegende Angehörige sind das Rückgrat der deutschen Pflegegesellschaft. Der Bundesverband wir pflegen e.V. setzt hier mit einem zukunftsweisenden Modell an: Erfahren Sie hier, was hinter diesen Grundsätzen steckt, welche Unterstützungsmöglichkeiten es gibt und warum eine Entlastung pflegender Angehöriger dringend notwendig ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Neue Initiative: Die zehn Grundsätze des Bundesverbands wir pflegen e.V. sollen pflegende Angehörige finanziell und rechtlich besser absichern.
- Finanzielle Unterstützung: Angemessene Entlohnung und soziale Absicherung sollen die Pflegesituation nachhaltig verbessern.
- Entlastung im Fokus: Neben finanzieller Hilfe geht es auch um psychosoziale Unterstützung und bessere Vereinbarkeit von Pflege und Beruf.
- 24-Stunden-Betreuung als Alternative: Ergänzende Dienstleistungen wie die 24-Stunden-Betreuung können pflegende Angehörige erheblich entlasten.
Warum sind diese Grundsätze ein Meilenstein?
Die Pflege eines Angehörigen bedeutet für viele Familien, ihre gesamte Lebenssituation umzustellen: berufliche Einschränkungen, finanzielle Einbußen und oft auch sozialer Rückzug. Gleichzeitig wird ihre Leistung kaum honoriert, obwohl sie das öffentliche Pflegewesen stark entlasten. Die Initiative des Bundesverbands wir pflegen e.V. stellt daher einen entscheidenden Wendepunkt dar. Mit den zehn Grundsätzen wird erstmals ein Modell vorgeschlagen, das Pflegearbeit als echte Arbeit anerkennt.
Die 10 Grundsätze im Detail
Die Grundsätze umfassen zentrale Punkte, um pflegende Angehörige langfristig zu entlasten und zu stärken:
- Bezahlte Pflegearbeit: Angehörige sollen einen fairen Stundenlohn für ihre Pflegeleistungen erhalten.
- Soziale Absicherung: Beiträge zur Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung sollen gezahlt werden.
- Flexibilität für Berufstätige: Modelle wie Pflegezeit oder Homeoffice sollen besser integriert werden.
- Professionelle Qualifizierung: Angehörige erhalten Zugang zu Schulungen und Weiterbildungen, um die Pflege zu verbessern.
- Mehr finanzielle Zuschüsse: Die Pflegeversicherung soll höhere Beträge zur häuslichen Pflege beitragen.
- Einfache Entlastungsangebote: Die Nutzung von Kurzzeit- oder Verhinderungspflege wird vereinfacht.
- Rechtlicher Schutz: Gesetze regeln klar die Ansprüche und Rechte pflegender Angehöriger.
- Steuerliche Erleichterungen: Pflegekosten werden steuerlich absetzbar gemacht.
- Psychosoziale Unterstützung: Professionelle Beratungen und Selbsthilfegruppen stärken die Angehörigen.
- Gesellschaftliche Anerkennung: Kampagnen und Initiativen sollen den Wert der Pflegearbeit öffentlich sichtbar machen.
Aktuelle Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige
Auch wenn die 10 Grundsätze noch nicht umgesetzt sind, gibt es bereits jetzt Möglichkeiten, die Belastung zu reduzieren:
- Pflegegeld: Angehörige können je nach Pflegegrad zwischen 316 und 901 Euro pro Monat erhalten.
- Verhinderungspflege: Angehörige können bis zu 1.612 Euro im Jahr für Ersatzpflegekräfte nutzen.
- Entlastungsbetrag: Mit 125 Euro monatlich können Dienstleistungen wie Haushaltshilfen oder Alltagsbegleiter finanziert werden.
- Kurzzeitpflege: Nach Krankenhausaufenthalten oder bei Überforderung stehen bis zu 1.774 Euro für Kurzzeitpflege zur Verfügung.
- Wohngeld oder Sozialhilfe: Bedürftige Familien können finanzielle Unterstützung beantragen.
Diese Hilfen sind wichtige Bausteine, um die Herausforderungen des Pflegealltags besser bewältigen zu können.
Die Rolle der 24-Stunden-Betreuung: Entlastung für Familien
Neben den vorgestellten Grundsätzen und Unterstützungsangeboten spielt auch die 24-Stunden-Betreuung eine entscheidende Rolle. Gerade wenn die Pflege zuhause nicht mehr allein durch Angehörige gestemmt werden kann, ist dieses Modell eine wertvolle Ergänzung. Dabei ziehen geschulte Betreuungskräfte in den Haushalt der Pflegebedürftigen ein und kümmern sich um deren Wohlbefinden – von der Grundpflege über die Haushaltsführung bis hin zur emotionalen Unterstützung.
Die Kombination aus professioneller 24-Stunden-Betreuung und den Unterstützungsleistungen der Pflegeversicherung ermöglicht es, pflegende Angehörige deutlich zu entlasten und gleichzeitig eine hochwertige Betreuung im gewohnten Umfeld sicherzustellen.
Fazit
Die zehn Grundsätze des Bundesverbands wir pflegen e.V. sind ein Schritt in die richtige Richtung, um pflegende Angehörige zu stärken und ihre immense Leistung anzuerkennen. Doch auch bis zu deren Umsetzung gibt es bereits Wege, die Pflege zuhause zu erleichtern. Ob durch Entlastungsbeträge, Verhinderungspflege oder eine 24-Stunden-Betreuung – jede Maßnahme hilft, den Pflegealltag menschenwürdiger und einfacher zu gestalten.
Interessieren Sie sich für eine 24-Stunden-Betreuung? Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Beratungsgespräch und erfahren Sie, wie wir Sie und Ihre Familie individuell unterstützen können.