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Balance zwischen Pflege- und Lebensalltag: Überforderung in der Pflege vermeiden

14. März 2024 Promedica24-Redaktion
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    Pflegenden Angehörige fällt es schwer, ihre Überlastung zu erkennen und dass es Lösungen gibt, um die Balance zwischen Pflege- und Lebensalltag wiederherzustellen. Eine bewusste Work-Life-Balance erhält ihre Gesundheit und verbessert die Pflege für ihre geliebten Menschen.

    Das Wichtigste im Überblick

    • Pflegende Angehörige in Deutschland sind oft von Überforderung betroffen, während sie versuchen, die Balance zwischen Pflege- und Lebensalltag aufrechtzuerhalten.
    • Das Helfer-Syndrom führt dazu, dass Pflegende ihre eigenen Bedürfnisse vernachlässigen und sich in einem Kreislauf der Überlastung befinden.
    • Psychosoziale, körperliche und organisatorische Belastungen erschweren die Work-Life-Balance in der Pflege zusätzlich.
    • Ausgeglichenheit ist wichtig, um die eigene Gesundheit zu erhalten und die Qualität der Pflege aufrechtzuerhalten.
    • Die Anzeichen für Überforderung sind vielfältig und können zu ernsthaften Folgen wie Burnout und Depression führen.
    • Um Überforderung zu vermeiden, sollten Pflegende Zeitmanagement praktizieren, Selbstfürsorge betreiben und Unterstützung annehmen.

    Überfordert mit der Pflege: Die Situation der pflegenden Angehörigen in Deutschland

    Die Realität für pflegende Angehörige in Deutschland ist oft eine Gratwanderung zwischen Liebe, Verantwortung und Überforderung. Viele finden sich in einem ständigen Kampf um die Balance zwischen dem Pflegealltag und ihrem eigenen Leben wieder.

    Etwa 80 % der Pflegebedürftigen werden zu Hause von Angehörigen gepflegt. Etwa 75 % aller pflegenden Angehörigen sind weiblich. Oft sind es die Partnerinnen oder Töchter der Pflegebedürftigen. In verschiedenen Studien gaben mehr als 50 % aller Pflegenden an, mit der häuslichen Versorgung ihrer Angehörigen überlastet zu sein.

    Etwa 70 % aller pflegenden Angehörigen wüssten zudem nicht, wo sie Unterstützung finden könnten. Sie haben keine Zeit für Hobbys, weil immer Arbeit da ist. Ein häufiges Phänomen unter pflegenden Angehörigen ist das sogenannte Helfer-Syndrom. Sie fühlen sich verpflichtet, ihren geliebten Menschen zu helfen und nehmen dabei oft ihre eigenen Bedürfnisse und Grenzen nicht wahr. Dies kann zu einem unaufhörlichen Kreislauf der Überlastung führen.

    Was erschwert die Balance zwischen Pflege- und Lebensalltag?

    Die Herausforderungen für pflegende Angehörige sind vielschichtig und oft überwältigend. Psychosoziale, körperliche und psychische Belastungen stehen an der Tagesordnung. Organisatorische Probleme, familiäre Konflikte und die Konfrontation mit eigenen und fremden Ansprüchen tragen zusätzlich zur Belastung bei. Zeitliche Herausforderungen führen dazu, dass die eigenen Bedürfnisse oft hinten angestellt werden müssen.

    Bei all den Belastungen nehmen pflegende Angehörige deshalb die eigenen Anzeichen der schleichenden Überlastung spät bis gar nicht wahr. Einige der häufigsten körperlichen Symptome für krankmachenden Stress in der häuslichen Pflege sind:

    1. Müdigkeit und Erschöpfung: Pflegende Angehörige fühlen sich oft chronisch müde und erschöpft, selbst nach ausreichendem Schlaf. Die körperliche und emotionale Belastung der Pflege kann zu einem anhaltenden Gefühl der Erschöpfung führen.
    2. Muskelverspannungen und Schmerzen: Die körperliche Arbeit und die ständige Anspannung können zu Muskelverspannungen, Rücken- und Nackenschmerzen sowie Kopfschmerzen führen.
    3. Schlafstörungen: Stress und Sorgen im Zusammenhang mit der Pflege können zu Schlafstörungen wie Einschlaf- oder Durchschlafproblemen führen, was die Erschöpfung weiter verschlimmern kann.
    4. Gewichtsveränderungen: Einige Pflegende erleben Gewichtszu- oder -abnahmen aufgrund von Stress und ungesunden Bewältigungsmechanismen wie übermäßigem Essen oder Appetitverlust.
    5. Herz-Kreislauf-Beschwerden: Langfristiger Stress kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen, einschließlich erhöhtem Blutdruck, Herzrhythmusstörungen und Herzerkrankungen.
    6. Immunsystem-Schwächung: Chronischer Stress kann das Immunsystem schwächen und die Anfälligkeit für Infektionen und Krankheiten erhöhen.
    7. Magendarmbeschwerden: Stress kann zu Magen-Darm-Problemen wie Verdauungsstörungen, Magenschmerzen, Übelkeit und Durchfall führen.

    Die Folgen der Überförderung sind vor allem Burnout, Depression und Angstzustände. Sie können nicht nur die Gesundheit des Pflegenden beeinträchtigen, sondern auch die Qualität der Pflege für den Patienten belasten.

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    Warum ist die eigene Balance zwischen Pflege- und Lebensalltag so wichtig?

    Für pflegende Angehörige ist eine ausgewogene Balance zwischen Pflege- und Lebensalltag nicht nur wichtig, um die eigene Gesundheit zu erhalten. Ohne diese Balance drohen Pflegende selbst in einen Zustand der Überforderung zu geraten und daran zu zerbrechen. Denken Sie also immer daran: Sie können niemandem helfen, wenn Sie sich selbst nicht mehr helfen können. Diese präventive Erkenntnis ist entscheidend, um die eigene Gesundheit zu bewahren.

    Um nun die eigene innere Balance wiederzufinden, ist es wichtig, sich bewusst Zeit für sich selbst zu nehmen und sich regelmäßig Auszeiten zu gönnen. Selbstfürsorge sollte immer an erster Stelle stehen.

    Ein effektives Zeitmanagement ist entscheidend, um eine gute Work-Life-Balance zu erreichen und Überforderung zu vermeiden. Neben regelmäßigen Pausen und ausreichend Schlaf ist es wichtig, auch eigene Interessen und Hobbys zu pflegen. Praktizieren Sie regelmäßig Achtsamkeitsübungen, Meditation oder Progressive Muskelentspannung, um Stress abzubauen und Ihre geistige Gesundheit zu fördern.

    Versuchen Sie auch mal die Situation aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und sich bewusst auf positive Aspekte zu konzentrieren, um Ihre Resilienz zu stärken. Lernen Sie, „Nein“ zu sagen und setzen Sie klare Grenzen, um Überlastung zu vermeiden. Kommunizieren Sie Ihre Bedürfnisse offen und bitten Sie um Unterstützung, wenn nötig.

    Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und ausreichend Schlaf, um Ihre körperliche und emotionale Gesundheit zu erhalten.

    Pflegende Angehörige sollten sich nicht scheuen, professionelle Unterstützung, wie etwa eine 24 Stunden Betreuung anzunehmen und Hilfe anzufordern, wenn sie diese benötigen, sei es durch die Einbindung anderer Familienmitglieder oder professionelle Dienstleister.

    Die Top 10 Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige zu Hause

    Es ist keine Schwäche, um Unterstützung anzunehmen oder sich selbst Priorität einzuräumen. Sie schenken Ihren pflegebedürftigen Angehörigen bereits Ihre wertvolle Zeit. Wenn Sie sich Hilfe annehmen, anstatt sie abzulehnen, können sie ihre kostbare Zeit mit den schönen gemeinsamen Momenten füllen, anstatt immer nur auf Abruf bereit zu sein. Halten Sie sich vor Augen, es geht hier um Ihre eigene Gesundheit und das Wohlergehen Ihrer Liebsten.

    Denn es gibt eine Vielzahl von Unterstützungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige wie Sie. Die hier sollten Sie kennen:

    1.           24 Stunden Betreuung

    2.           Ambulante Pflegedienste

    3.           Tagespflegeeinrichtungen

    4.           Ehrenamtliche Unterstützung

    5.           Stundenweise Betreuung

    6.           Verhinderungspflege

    7.           Kurzzeitpflege

    8.           Pflegestützpunkte

    9.           Familienpflegezeit

    10.         Pflegekurse und Schulungen

    Die 24 Stunden Betreuung ist die erste Wahl pflegender Angehöriger

    Eine Betreuungskraft versorgt und pflegt Ihren Angehörigen zu Hause. Dafür lebt sie über einen gewissen Zeitraum mit Ihrem Angehörigen unter einem Dach zusammen. Ihre Arbeit verrichtet Sie im Rahmen der 40 Stunden Woche.

    Die 24-Stunden-Betreuung bietet zahlreiche Vorteile für pflegende Angehörige wie Sie, die sich um ihre bedürftigen Familienmitglieder kümmern. Einer der größten Vorteile ist die kontinuierliche Unterstützung und Betreuung, die rund um die Uhr verfügbar ist. Dies entlastet Sie als Angehörige erheblich und ermöglicht Ihnen, sich auszuruhen und Zeit für sich selbst zu nehmen, was entscheidend ist, um Ihre eigene physische und emotionale Gesundheit zu erhalten.

    Darüber hinaus bietet die 24-Stunden-Betreuung unterstützende Pflege durch geschultes Personal, um den Bedürfnissen des Pflegebedürftigen gerecht zu werden. Sie übernimmt eine Vielzahl von Aufgaben, von der Hilfe bei der täglichen Körperpflege und Mobilität bis hin zur Inkontinenzversorgung und therapeutischen Unterstützung.

    Ein weiterer Vorteil ist die Kontinuität der Pflege, da immer ein Betreuer oder eine Betreuerin vor Ort ist, um auf die Bedürfnisse des Pflegebedürftigen einzugehen. Dies ermöglicht es dem Pflegebedürftigen, eine Bindung zur Betreuungskraft aufzubauen, was wiederum zu einer verbesserten Lebensqualität führt.

    Des Weiteren ermöglicht Ihnen als pflegenden Angehörigen die 24-Stunden-Betreuung eine gewisse Flexibilität und Freiheit, da Sie sich darauf verlassen können, dass Ihr Familienmitglied bestens betreut wird, auch wenn Sie nicht vor Ort sein können. Sie könnten ihren Beruf ausüben, persönlichen Verpflichtungen nachkommen oder einfach eine dringend benötigte Auszeit nehmen, ohne sich Sorgen um das Wohlergehen Ihres geliebten Menschen machen zu müssen.

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    Autor: Promedica24-Redaktion

    Datum: 14. März 2024

    Der Beitrag wurde mit besonderer redaktioneller Sorgfalt von der Promedica24-Redaktion verfasst und geprüft.