Hautpflege bei Inkontinenz – das müssen Sie beachten

18. Juni 2021 Promedica24-Redaktion
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    Eine regelmäßige Hautpflege bei Inkontinenz ist unerlässlich. Was bei der Hautpflege bei Inkontinenz wichtig ist, wie Sie Hautirritationen vorbeugen können und wann ein Arztbesuch sinnvoll ist, haben wir in diesem Beitrag für Sie aufbereitet.

    Das Wichtigste in Kürze

    • Kommt die Haut regelmäßig mit Urin oder Stuhl in Berührung, können Hautirritationen, Risse in der Haut oder Entzündungen die Folgen sein.
    • Die Haut älterer Menschen ist für Hautschäden durch Inkontinenz besonders gefährdet, weil sie dünner und weniger durchblutet ist.
    • Eine gute und regelmäßige Hautpflege bei Inkontinenz ist wichtig, um Hautschäden zu vermeiden.
    • Mit den richtigen Pflegeprodukten bei Inkontinenz lassen sich Hautschäden vorbeugen.
    • Menschen, die an Inkontinenz leiden, benötigen nicht nur eine adäquate physische Versorgung, sondern auch emotionale Unterstützung, um mit dem schambehafteten Thema umzugehen.

    Was ist Inkontinenz?

    Unter Inkontinenz versteht man den unwillkürlichen Verlust von Urin oder Stuhl. Inkontinenz kann verschiedene Ursachen haben, beispielsweise altersbedingte Veränderungen der Muskeln und Nerven im Beckenbodenbereich, neurologische Erkrankungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente. Dabei unterscheidet man verschiedene Grade der Inkontinenz, die von gelegentlichem Verlust von ein wenig Urin oder Stuhl bis hin zur vollständigen Unfähigkeit, die Blase oder den Darm zu kontrollieren, reichen.

    Am häufigsten ist Inkontinenz im Alter, es können jedoch auch junge Menschen betroffen sein. Wenn Sie Angehörige pflegen, die von Inkontinenz betroffen sind, ist es wichtig, der Haut besondere Aufmerksamkeit zu schenken – denn die richtige und regelmäßige Hautpflege bei Inkontinenz ist sehr wichtig.

    Warum ist Hautpflege bei Inkontinenz besonders wichtig?

    Ein guter Hautschutz bei Inkontinenz ist für Ihre Liebsten deshalb besonders wichtig, weil der Kontakt mit Urin der Haut schaden kann. Die Feuchtigkeit und Chemikalien im Urin können die natürliche Hautbarriere durchdringen. Das kann…

    • Hautirritationen,
    • Entzündungen,
    • Risse in der Haut und
    • Infektionen

    zur Folge haben. Gleiches gilt für Stuhl, in dem Chemikalien und Enzyme enthalten sind, die die Haut reizen und schädigen können. Vor allem die Enzyme sorgen für Proteinabbau in der Haut und schwächen so die Hautbarriere, wodurch Hautreizungen, Infekte und Entzündungen begünstigt werden.

    Warum ist die Haut im Alter besonders gefährdet?

    Mit zunehmendem Alter wird unsere Haut dünner und empfindlicher. Zusätzlich wird die Haut älterer Menschen weniger durchblutet als in jungen Jahren. Deswegen kommt es im Alter generell zu einer erhöhten Anfälligkeit für Hautirritationen, Rötungen, Entzündungen und Infektionen.

    Bei älteren Menschen kann die Haut auch besonders gefährdet sein, wenn bestimmte Medikamente eingenommen werden, die die Haut anfälliger für Schäden machen. Auch ein Mangel an Bewegung und somit eine fehlende Luftzirkulation tragen dazu bei, dass die Haut Ihrer Liebsten im Alter anfälliger wird.

    5 Tipps zur richtigen Hautpflege bei Inkontinenz

    Im Folgenden geben wir Ihnen 5 wichtige Tipps, die Sie bei der Hautpflege bei Inkontinenz beherzigen sollten. Bleiben Sie bitte auch immer mit Ihren Liebsten im Gespräch und fragen nach Beschwerden, um möglichst schnell und gut reagieren zu können.

    1. Hautschäden durch Inkontinenz erkennen

    Wenn einer Ihrer Angehörigen an Inkontinenz leidet, ist es wichtig, dessen Haut regelmäßig auf Anzeichen von Schäden zu untersuchen. Achten Sie vor allem auf Rötungen, Entzündungen, Juckreiz oder Geschwüre im Bereich des Gesäßes und der Genitalien. Je früher Sie Hautschäden bei Inkontinenz bei Ihren Liebsten erkennen, desto schneller können Sie Maßnahmen ergreifen, um weitere Schäden zu vermeiden.

    2. Sanfte Reinigung der Haut

    Eine sanfte Reinigung der Haut ist wichtig, um Hautschäden bei Inkontinenz zu vermeiden. Verwenden Sie nur lauwarmes Wasser und eine milde Seife, um die Haut zu reinigen. Vermeiden Sie raue Tücher oder Waschlappen, die die Haut reizen können. Tupfen Sie die Haut nach der Reinigung sanft mit einem weichen Handtuch trocken, anstatt zu reiben.

    3. Richtiger Hautschutz bei Inkontinenz

    Hautschutzprodukte wie spezielle rückfettende Cremes oder Barriereschutzmittel können helfen, die Haut Ihrer Angehörigen vor den schädlichen Auswirkungen von Urin oder Stuhl zu schützen. Tragen Sie die Produkte großzügig auf die betroffenen Stellen auf und wiederholen Sie die Anwendung nach Bedarf, um den Hautschutz bei Inkontinenz zu gewährleisten.

    Verwenden Sie keine Produkte, die Duftstoffe oder Farbstoffe enthalten, da diese die Haut unnötig reizen und die Gefahr für Hautschäden durch Inkontinenz steigen.

    4. Mit Haupflege Inkontinenz-Risiken Risiken für Haut langfristig verringern

    Neben der sorgfältigen Reinigung der Haut und der Verwendung geeigneter Pflegeprodukte bei Inkontinenz können Sie das Risiko für Hautschäden durch Inkontinenz langfristig verringern, indem Sie darauf achten, dass Ihre Liebsten sich gesund ernähren, ausreichend Wasser trinken und im Rahmen ihrer Möglichkeiten körperlich aktiv sind. Eine gute Durchblutung und eine ausgewogene Ernährung können dazu beitragen, die Haut gesund zu halten.

    5. Ärztliche Behandlung

    Wenn Sie bei Ihrem Angehörigen Hautschäden durch Inkontinenz feststellen, die schwerwiegend sind oder sich nicht mit den oben genannten Maßnahmen in den Griff kriegen lassen, sollten Sie sich von einem Arzt oder einer Ärztin beraten lassen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Hautschäden durch Inkontinenz zu behandeln, beispielsweise mit geeigneten Pflegeprodukten bei Inkontinenz, rezeptpflichtigen Salben oder durch die Gabe von Antibiotika. Zögern Sie nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Sie Bedenken haben oder sich unsicher sind.

    Nicht nur Hautpflege bei Inkontinenz ist wichtig, sondern auch Seelenpflege

    Dass die richtige und regelmäßige Hautpflege bei Inkontinenz von entscheidender Bedeutung ist, ist keine Frage. Allerdings ist es ebenso wichtig, dass die emotionale Unterstützung Ihrer Liebsten nicht vernachlässigt wird. Inkontinenz ist ein sehr sensibles Thema und für viele Betroffene mit großer Scham und Verlegenheit verbunden.

    Wenn Sie Angehörige pflegen, die an Inkontinenz leiden, kann Ihnen eine einfühlsame Pflegekraft dabei helfen, nicht nur auf die physischen, sondern auch die emotionalen Bedürfnisse Ihrer Angehörigen einzugehen. So können nicht nur Ihre Liebsten, sondern auch Sie von der Unterstützung profitieren.

    Die Hilfe einer erfahrenen Pflegekraft kann für alle Beteiligten von unschätzbarem Wert sein. Sie kann nicht nur den Umgang mit Inkontinenz für Ihre pflegebedürftigen Angehörigen erleichtern, sondern auch dafür sorgen, dass Ihre Angehörigen genau die emotionale Unterstützung erhalten, die sie benötigen.

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    Autor: Promedica24-Redaktion

    Datum: 18. Juni 2021

    Der Beitrag wurde mit besonderer redaktioneller Sorgfalt von der Promedica24-Redaktion verfasst und geprüft.