Die MDK Begutachtung: Das müssen Sie wissen

19. Oktober 2023 Promedica24-Redaktion
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    Eine wichtige Etappe auf diesem Weg zu Leistungen der Pflegeversicherung ist die MDK Begutachtung. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie alles, was Sie darüber wissen müssen, von der Vorbereitung, über die MDK Begutachtungskriterien, den Fragen zur Pflegebedürftigkeit bis zu den Schritten nach Abschluss der Begutachtung.

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    Das Wichtigste im Überblick

    • Wichtig für Pflegebedürftige: Die MDK Begutachtung ist eine entscheidende Überprüfung, um Pflegeleistungen zu beantragen und den Pflegegrad festzulegen.
    • Was ist der MDK? Der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) ist eine unabhängige Institution, die die Pflegebedürftigkeit von gesetzlich krankenversicherten Personen bewertet.
    • Vorbereitung ist entscheidend: Als pflegende Angehörige sollten Sie sich gut vorbereiten, indem Sie den Pflegebedarf dokumentieren, relevante medizinische Unterlagen bereithalten und sich auf die Fragen des MDK vorbereiten.
    • Ablauf der MDK Begutachtung: Ein MDK-Gutachter bewertet den Pflegebedarf, stellt Fragen zu verschiedenen Aspekten der Pflegebedürftigkeit und kann die Begutachtung entweder zu Hause oder in einer Pflegeeinrichtung durchführen.
    • Wichtige Begutachtungskriterien: Die MDK Begutachtung berücksichtigt verschiedene Kriterien, darunter Grundpflege, Behandlungspflege, Mobilität, Kommunikation, Verhalten und das häusliche Umfeld.
    • Nach der Begutachtung: Im Anschluss erhalten Sie einen Bescheid mit dem festgestellten Pflegegrad. Bei Uneinigkeit besteht die Möglichkeit, Widerspruch einzulegen, und es gibt Beratungsstellen, die bei Fragen zur Pflege und Finanzierung unterstützen können.

    Was ist der Medizinische Dienst der Krankenkassen?

    Der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) ist eine unabhängige Institution, die im deutschen Gesundheitssystem eine entscheidende Rolle spielt. Er ist für die Begutachtung und Beratung im Bereich der Pflege zuständig. Der MDK besteht aus qualifizierten Ärzten und Pflegefachkräften, die die Pflegebedürftigkeit von gesetzlich versicherten Patienten beurteilen. Pflegebedürftigkeit tritt auf, wenn eine Person aufgrund von körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen nicht mehr in der Lage ist, alltägliche Aktivitäten allein durchzuführen. Dies kann das Waschen, Anziehen, Essen, Toilettengänge und andere grundlegende Aufgaben umfassen.

    Waschen (Teilwäsche, Ganzkörperwäsche), Duschen, Baden, Zahnpflege, Kämmen, Rasieren, Richten der Kleidung, Bei Inkontinenz: Wasserlassen, Stuhlgang, Wechseln von Windeln

    Begleitung zum Einkauf bzw. Erledigung des Einkaufs, Kochen, Reinigung des Haushalts, Spülen, Wäsche waschen und Kleidung wechseln, Bügeln, Heizen und Lüften der Räumlichkeiten

    Einkaufen, Zubereitung der Speisen auch nach Diätregeln (z.B. für Diabetiker), mundgerechte Nahrungszubereitung, Bei Bedarf: Reichen der Nahrung und Getränke

    Hilfe beim Aufstehen und Zubettgehen, Lagern, Ankleiden, Auskleiden, Gehen bzw. bewegen im Haus, Hilfe beim Stehen, Treppensteigen, Verlassen und Betreten der Wohnung – z.B. Begleitung zum Arzt, zur Krankengymnastik etc.

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    Was ist die MDK Begutachtung?

    Die MDK Begutachtung ist eine systematische Überprüfung der Pflegebedürftigkeit einer Person. Sie ist ein wichtiger Schritt, um Pflegeleistungen zu beantragen und den Pflegegrad festzulegen. Die MDK Begutachtung erfolgt in der Regel auf Antrag des Betroffenen oder seiner Angehörigen. Durchgeführt wird die Begutachtung am gegenwärtigen Aufenthaltsort des Patienten. Das kann das die Wohnung, das Krankenhaus, die Reha oder ein Pflegeheim sein.

    Warum findet eine MDK Begutachtung statt?

    Die MDK Begutachtung dient dazu, den Pflegebedarf einer Person wirklich objektiv zu bewerten. Daher ist der MDK von der Krankenkasse unabhängig. Auf dieser Grundlage können Pflegeleistungen wie Pflegegeld, Pflegesachleistungen, Tagespflege, Hausnotruf und viele weitere Leistungen beantragt werden. Es geht darum, sicherzustellen, dass der richtige Pflegegrad und damit eine angemessene Unterstützung gewährt werden.

    Wie kann man sich auf die MDK Begutachtung vorbereiten?

    Die richtige Vorbereitung auf die MDK Begutachtung ist entscheidend. Hier sind einige Schritte, die Sie als pflegende Angehörige unternehmen können:

    1. Dokumentation: Führen Sie eine genaue Aufzeichnung über den Pflegebedarf Ihres Angehörigen. Notieren Sie, welche Unterstützung bei welchen Aktivitäten benötigt wird.
    2. Fragen sammeln: Informieren Sie sich über die Art der Fragen, die der MDK stellen wird (weiter unten mehr dazu). Bereiten Sie sich darauf vor, diese Fragen ausführlich zu beantworten.
    3. Medizinische Unterlagen: Halten Sie alle relevanten medizinischen Unterlagen und Arztberichte bereit. Diese können bei der Beurteilung der Pflegebedürftigkeit hilfreich sein.
    4. Gesprächspartner: Überlegen Sie, ob Sie während der Begutachtung einen Vertrauten oder professionellen Pflegedienstleister hinzuziehen möchten.

    Wie läuft eine MDK Begutachtung ab?

    Die MDK Begutachtung erfolgt in der Regel durch einen Gutachter des MDK oder einen beauftragten unabhängigen Sachverständigen. Der Gutachter wird den Zustand des Pflegebedürftigen begutachten und Fragen stellen, um den Pflegebedarf zu ermitteln. Die Begutachtung kann sowohl zu Hause als auch in einer Pflegeeinrichtung stattfinden.

    Welche Fragen stellt der MDK bei der Begutachtung?

    Die MDK Begutachtungskriterien sind an den Alltagskompetenzen ausgerichtet und berücksichtigen somit die verschiedenen Aspekte der Pflegebedürftigkeit.

    Hier sind einige Beispiele:

    Mobilität: Kann die Person sich selbstständig bewegen?

    Kommunikation: Kann die Person klar kommunizieren?

    Ernährung: Kann die Person selbstständig essen und trinken?

    Körperpflege: Kann die Person sich selbst waschen und anziehen?

    Hauswirtschaftliche Versorgung: Kann die Person den Haushalt führen?

    Es ist wichtig, ehrliche und detaillierte Antworten auf diese Fragen zu geben, da sie die Grundlage für die Bewertung bilden. Die Antworten bilden die Bewertungsgrundlage des Pflegegrades.

    Wie geht es nach der MDK Begutachtung weiter?

    Nach der MDK Begutachtung erhalten Sie einen Bescheid, in dem der festgestellte Pflegegrad aufgeführt sind. Wenn Sie mit dem Bescheid nicht einverstanden sind, haben Sie die Möglichkeit, Widerspruch einzulegen.

    Die Dauer bis zur Erteilung des Bescheids nach einer MDK Begutachtung kann variieren. In der Regel streben die Pflegekassen jedoch an, den Bescheid innerhalb von etwa fünf Wochen nach der Begutachtung auszustellen. In einigen Fällen kann es auch zu Verzögerungen kommen, wenn zusätzliche Informationen oder Unterlagen angefordert werden.

    Um sicherzustellen, dass Sie den Bescheid zeitnah erhalten, ist es ratsam, alle erforderlichen Informationen und Unterlagen so vollständig wie möglich bei der Antragstellung und während der Begutachtung bereitzustellen. Falls Sie den Bescheid nicht innerhalb einer angemessenen Frist erhalten, sollten Sie bei der zuständigen Pflegekasse nachfragen, um den Status Ihres Antrags zu erfragen und mögliche Verzögerungen zu klären.

    Wie kann man nach der MDK Begutachtung Widerspruch gegen den Bescheid einlegen?

    Wenn Sie der Meinung sind, dass die Feststellung des Pflegegrades nicht angemessen ist, können Sie innerhalb von vier Wochen Widerspruch bei der Pflegekasse gegen den Bescheid einlegen. Es ist ratsam, sich dabei rechtlich beraten zu lassen, um Ihre Chancen auf Erfolg zu erhöhen.

    Wer kann im Anschluss an die MDK Begutachtung zu Pflegeleistungen beraten?

    Nach der MDK Begutachtung stehen Ihnen verschiedene Beratungsstellen zur Verfügung. Dazu gehören die Pflegeberatung der Pflegekassen, aber auch unabhängige Pflegeberatungsstellen. Diese können Ihnen bei Fragen zur Pflege, Finanzierung und Organisation der Pflegeleistungen wertvolle Unterstützung bieten.

    Unsere Berater vor Ort bieten Ihnen einen umfassenden Beratungsservice zur individuellen 24 Stunden Pflege zu Hause. Dank des lokalen Pflege- und Gesundheitsnetzwerkes können wir Ihnen und Ihren Liebsten genau die Pflege bieten, die sie sich so sehr wünschen, im vertrauten Zuhause, mit so viel Unterstützung wie nötig.

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    Autor: Promedica24-Redaktion

    Datum: 19. Oktober 2023

    Der Beitrag wurde mit besonderer redaktioneller Sorgfalt von der Promedica24-Redaktion verfasst und geprüft.