Hautschutz bei Hitze: Wie Pflegebedürftige vor Sonnenbrand und Dekubitus geschützt werden
Gerade im hohen Alter oder bei eingeschränkter Mobilität ist die Haut besonders empfindlich. Sonnenbrand, Hitzepickel, Austrocknung oder sogar Dekubitus drohen schneller als bei gesunden Menschen. Doch mit gezielter Hautpflege, richtigen Schutzmaßnahmen und Aufmerksamkeit können Angehörige und Betreuungskräfte viel tun, um die Hautgesundheit zu erhalten. In diesem Beitrag zeigen wir, worauf Sie im Sommer achten sollten, wie Sie Hautschäden vermeiden und was bei Risikopatient:innen besonders wichtig ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Seniorenhaut ist dünner, trockener und reagiert sensibler auf Hitze
- Sonnenbrand kann auch im Schatten auftreten
- Dekubitusgefahr steigt bei Hitze durch Schwitzen und Bewegungsmangel
- Hautpflege, Kleidung, Positionierung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind entscheidend
Warum die Haut im Alter besonders schutzbedürftig ist
Die Hautstruktur verändert sich mit dem Alter:
- weniger Unterhautfettgewebe → geringere Polsterung
- verringerte Talgproduktion → trockene, rissige Haut
- geringerer Wassergehalt → erhöhte Verletzungs- und Infektionsgefahr
- verminderte Regeneration → langsameres Abheilen bei Reizungen
Diese Veränderungen machen die Haut anfälliger für Schäden durch UV-Strahlung, Reibung, Druck oder Feuchtigkeit – also genau die Faktoren, die im Sommer zunehmen.
Sonnenbrand vermeiden: Schutzmaßnahmen im Alltag
Sonnenbrand ist nicht nur unangenehm, sondern bei älteren Menschen potenziell gefährlich: Schon eine leichte Verbrennung kann Entzündungen oder Hautinfektionen auslösen.
Das hilft wirklich:
- Schatten statt Sonne: Mittagssonne (11–16 Uhr) unbedingt meiden
- UV-undurchlässige Kleidung tragen (leichte Baumwolle oder Funktionsstoffe)
- Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (mind. LSF 30) auftragen – auch bei Aufenthalt im Schatten
- Hut oder Kappe schützt Kopfhaut und Gesicht
- Sonnenbrille mit UV-Schutz nicht vergessen
- Lippen und Ohren eincremen – oft übersehen, aber besonders empfindlich
Tipp: Auch beim Aufenthalt am Fenster oder auf dem Balkon droht UV-Belastung – denken Sie auch hier an Schutz.
Dekubitusgefahr steigt im Sommer – worauf es ankommt
Dekubitus (Wundliegen) entsteht durch langanhaltenden Druck, oft an Steißbein, Fersen oder Schulterblättern. Im Sommer kommt ein Risikofaktor hinzu: Schwitzen, das die Haut aufweicht und anfälliger für Druckstellen macht.
Wichtige Maßnahmen zur Vorbeugung:
- regelmäßiges Umlagern: mind. alle 2–3 Stunden bei bettlägerigen Personen
- saugfähige Unterlagen verwenden, um Schweiß aufzufangen
- atmungsaktive Bettwäsche und Kleidung nutzen
- Luftige Lagerungshilfen (z. B. Wechseldruckmatratzen, Fersenschoner)
- Hautkontrollen täglich durchführen – Rötungen ernst nehmen
- Feuchtigkeitsspendende, pH-neutrale Pflegeprodukte anwenden
Wichtig: Keine „Babycremes“ oder fettige Salben verwenden – sie schließen die Poren und fördern Hitze- und Feuchtigkeitsstau.
Flüssigkeit und Ernährung – unterschätzte Hautfaktoren
Auch von innen braucht die Haut Unterstützung – besonders bei hohen Temperaturen.
- Mindestens 1,5–2 Liter Wasser oder ungesüßter Tee pro Tag
- Wasserreiche Lebensmittel wie Melone, Gurke, Zucchini
- Vitamin C, E und Zink unterstützen die Hautregeneration
- Vermeidung harntreibender Getränke wie Kaffee in großen Mengen oder Alkohol
Tipp: Trinkpläne, Erinnerungsfunktionen und bereitgestellte Getränke in Griffweite helfen bei der Umsetzung im Alltag.
Fazit
Gerade im Sommer verdient die Hautpflege pflegebedürftiger Menschen besondere Aufmerksamkeit. Sonnenbrand und Dekubitus lassen sich mit den richtigen Maßnahmen gut vermeiden – wenn Angehörige, Pflegekräfte und Betroffene gemeinsam achtsam sind. Die Haut ist ein Spiegel des Wohlbefindens – schützen wir sie, schützen wir die Gesundheit. Promedica24 unterstützt Familien nicht nur bei der täglichen Pflege, sondern auch mit individuellen Konzepten für den Sommer – für mehr Sicherheit und Lebensqualität zu Hause.