Parkinson-Krankheit

14. Dezember 2020 Promedica24-Redaktion
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    Das Parkinson-Syndrom: Wie Sie Symptome erkennen & was Sie tun können

    Das Parkinson-Syndrom oder die Parkinson-Krankheit ist eine degenerative chronische Erkrankung des menschlichen Nervensystems. Bei Morbus Parkinson handelt es sich um eine unheilbare Krankheit. Dennoch gibt es bereits gute Medikamente, mit denen sich der Krankheitsverlauf lindern und das Leben mit der Krankheit vereinfachen lassen.

    Das Wichtigste in Kürze

    So lässt sich die Parkinson-Krankheit erkennen und behandeln:

    • Tremor (Muskelzittern) als typisches Anzeichen für Parkinson,
    • Haltungsstörungen und Laufen in kleinen Schritten sowie eingeschränkte Bewegungen,
    • Ausgelöst durch ein Ungleichgewicht der Nervenbotenstoffe,
    • Medikamentöse Behandlung und therapeutische Maßnahmen werden empfohlen.

    Zahlen und Fakten zum Parkinson-Syndrom

    Der Fachbegriff für die Krankheit lautet Morbus Parkinson. Rund 220.000 Menschen in Deutschland sind an Parkinson erkrankt. Etwa 6,3 Millionen Betroffene gibt es weltweit. Damit zählt Parkinson zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen. Die Nervenkrankheit lässt die Dopamin-produzierenden Gehirnzellen und damit auch die Botenstoffe (Dopamin) absterben, die für die Bewegungen zuständig sind. Durch den Dopamin-Mangel nimmt die Bewegungsfähigkeit ab. Extremitäten wie Arme, Hände und Beine werden eingeschränkt. Ein typisches Anzeichen ist, wenn Patienten Schwierigkeiten haben nach Gegenständen zu greifen oder wenn Hände und Füße im Ruhezustand zittern. Dies wird auch Tremor genannt.

    Folgende Beschwerden sind kennzeichnend für die Erkrankung:

    • Laufen in Trippelschritten
    • Muskelzittern (Tremor)
    • Bewegungsarmut (Akinese)
    • Haltungsstörungen, gekrümmter Rücken
    • Muskelsteifheit (Rigor)
    • Starre Mimik

     

    Allerdings gibt es noch weitere Begleiterscheinungen und Frühsymptome, die im Zusammenhang mit der Parkinson-Krankheit auftreten. Denn einige Symptome der fortschreitenden Hirnerkrankung können schon Jahre vor den Hauptsymptomen erkennbar sein.

    • Verminderter Geruchssinn
    • Zittrigkeit
    • Depressionen
    • Temperatur- und Blutdruckschwankungen
    • Muskel- und Gelenkschmerzen im Bereich von Schulter und Arm
    • Arme schwingen beim Gehen stark mit
    • Vermehrte Stürze
    • Zunehmende Verwirrtheit
    • Sehstörungen und gestörtes Farbensehen
    • Müdigkeit, Erschöpfung und Abgeschlagenheit
    • Schlafstörungen

    Diese Frühsymptome können ein Anzeichen sein. Jedoch sind sie auch sehr unspezifisch und können auch andere Ursachen haben. Typischerweise verläuft die Erkrankung langsam und mit unterschiedlich starken Symptomen. Besteht der Verdacht auf, sollte ein Facharzt oder eine Fachärztin den Patienten begutachten. Darauf folgt eine Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) des Kopfes. Auch wenn das Syndrom nicht heilbar ist, kann eine Behandlung helfen, um die Beschwerden zu lindern.

    Die verschiedenen Formen von Parkinson

    Es gibt drei verschiedene Formen von Parkinson:

    1. Idiopathisches Parkinson-Syndrom
      Diese Form tritt am häufigsten auf. Idiopathisch bedeutet „ohne weitere Ursache auftretend“. Hierbei ist das Absterben der Hirnzellen in der substantia nigra im Mittelhirn für die Krankheit verantwortlich.
    2. Symptomatisches oder sekundäres Parkinson
      Bei dem sekundären Form ist die Ursache in Umwelteinflüssen zu finden. Diese sind zum Beispiel Giftstoffe, Erkrankungen oder Nebenwirkungen durch Medikamente.
    3. Atypisches Parkinson (Parkinson-Plus-Syndrom)
      Wenn mehrere Systeme und Bereiche im Gehirn betroffen sind, spricht man von dem atypischen Parkinson-Syndrom.
     

    Ursachen der Parkinson-Krankheit

    Parkinson ist eine Nervenerkrankung. Die Ursache geht von einer bestimmten Hirnregion aus. Diese Region, die sogenannte „schwarze Substanz“, liegt im Mittelhirn. Diese Region enthält viel Eisen und Melanin. Deswegen ist sie dunkler gefärbt als der Rest des Hirngewebes.

    Dort befinden sich auch spezielle Nervenzellen. In diesen Zellen wird der wichtige Botenstoff Dopamin produziert. Der Botenstoff wird unter anderem für die Koordination und Steuerung von Bewegungen benötigt. Bei Patienten mit Parkinson sterben die produzierenden Nervenzellen ab.

    Dadurch sinkt der Dopamin-Spiegel im Gehirn immer weiter ab, bis er nicht mehr ausgeglichen werden kann. Dies ist der Fall, wenn bereits 60 Prozent der Dopamin-produzierenden Nervenzellen abgestorben sind. Es kommt zu verlangsamten Bewegungen.

    Darüber hinaus kommen alle anderen Nervenbotenstoffe aus dem Gleichgewicht. Ein Grund für das Zittern (Tremor) oder die Muskelsteifheit (Rigor) ist beispielsweise ein Anstieg des Botenstoffes Acetylcholin.

    Genaue Ursachen der Krankheiten sind noch ungeklärt. Vererbbar ist die Krankheit bisher nachweislich nicht.

    Behandlung, Therapie und Unterstützung bei Parkinson

    Jeder Mensch ist unterschiedlich. Deswegen muss auch die Parkinsontherapie an jeden Patienten individuell angepasst werden. Medikamente werden im Frühstadium nicht benötigt. Mit dem Fortschreiten der Krankheit werden Medikamente oder neurochirurgische Eingriffe für eine Stimulation des Gehirns nötig. Spezielle Fachkliniken sollten dann für eine Behandlung in Betracht gezogen werden.

    Neben medikamentösen Maßnahmen können auch klassische Heilverfahren zum Einsatz kommen. So zum Beispiel:

    • Physiotherapie
    • Logopädie
    • Ergotherapie

    Das Parkinson-Syndrom ist schleichend zu Beginn. Es lässt sich in den ersten fünf Jahren sehr gut medikamentös behandeln. Die motorischen und nicht-motorischen Symptome werden durch Medikamente reguliert. Mit dem Fortschreiten der Krankheit nehmen die Symptome zu. Medikamente werden dann häufig mehrmals am Tag eingenommen, um die Symptome und Bewegungsstörungen zu regulieren.

    Es besteht die Möglichkeit, die Krankheit in speziellen Parkinson-Zentren stationär begleiten zu lassen. Dort werden alle Maßnahmen genutzt. Durch die vollständige Unterstützung des Patienten wird die Lebenszeit qualitativ verbessert. Patient und Angehörige werden entlastet und die Selbstständigkeit des Patienten wird beibehalten. Außerdem kann durch eine Therapie eine frühzeitige Pflegebedürftigkeit verhindert werden.

    Parkinson in der Pflege

    Im frühen Stadium der stellen Alltagssituationen mit etwas Geduld keine Probleme dar. Einige Änderungen in der Routine können jedoch hilfreich sein. Diese Tipps helfen Betroffenen und Angehörigen:

    • Kleidung mit Reiß- und Klettverschluss
    • Slipper statt Schnürschuhe
    • Ausführliche und stetige Kommunikation mit Angehörigen, Ärzten und Therapeuten
    • Hobbys und Kontakte beibehalten
    • Ausstattung der Wohnung mit Haltegriffen und Handläufen
    • Die Wohnung rutschsicher gestalten, um Stürze zu vermeiden
    • Hilfsmittel zur Stabilisation der Hände

    Sind die Symptome bereits in einem ausgeprägten Stadium, braucht der Patient  mehr Unterstützung. Wir informieren Sie gerne über Ihre Möglichkeiten zur Altenbetreuung, Intensivpflege und zu weiteren Pflegeformen. Der Umgang mit einer schweren Krankheit kann Angehörige vor eine Herausforderung stellen. Professionelle Hilfe und Unterstützung sorgen für Entlastung – sowohl bei dem Patienten oder der Patientin als auch in der Familie. Wir informieren Sie gerne zu Ihren Möglichkeiten der Betreuung bei einem Pflegefall. Nehmen Sie dazu gerne Kontakt über das Kontaktformular auf.

    Autor: Promedica24-Redaktion

    Datum: 14. Dezember 2020

    Der Beitrag wurde mit besonderer redaktioneller Sorgfalt von der Promedica24-Redaktion verfasst und geprüft.