Künstliche Intelligenz in der Früherkennung neurodegenerativer Erkrankungen: Chancen und Herausforderungen

17. April 2025 Promedica24-Redaktion
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    Die Früherkennung von bislang nicht heilbaren Krankheiten, ist entscheidend, um den Krankheitsverlauf durch gezielte Therapien zu verlangsamen. Neue technologische Ansätze, insbesondere der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI), geben Patienten und deren Angehörigen Anlass zur Hoffnung.

    Das Wichtigste in Kürze

    • Neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson und Multiple Sklerose gehören zu den häufigsten und zugleich belastendsten Erkrankungen im Alter.
    • Weltweit sind rund 65 Millionen Menschen von Demenz betroffen, Tendenz steigend.
    • KI-basierte Diagnoseverfahren können frühzeitig subtile Veränderungen im Gehirn erkennen.
    • Start-ups wie AIRAmed entwickeln innovative Software, um neurodegenerative Erkrankungen schneller und objektiver zu diagnostizieren.
    • Die App Delta unterstützt die Früherkennung kognitiver Störungen.
    • Aktuelle Forschungsprojekte konzentrieren sich auf die Zertifizierung und Markteinführung dieser Technologien.

    Fortschritt durch KI: AIRAmed und die Früherkennung

    Das Tübinger Start-up AIRAmed hat mit der Software AIRAscore structure ein Tool entwickelt, das Veränderungen im Gehirnvolumen frühzeitig erkennt. Dabei werden neuronale Netze eingesetzt, um MRT-Bilddaten des Kopfes präzise und effizient zu analysieren. Dies ist ein großer Fortschritt, denn bisher waren diese Untersuchungen stark von der subjektiven Interpretation durch Ärztinnen und Ärzte abhängig.

    Die Messwerte, die durch die Software generiert werden, ermöglichen eine objektive Auswertung der Gehirnstruktur. Durch den Abgleich mit einer umfangreichen Referenzdatenbank kann zuverlässig festgestellt werden, ob die Hirnvolumenveränderungen dem Alter und Geschlecht der Betroffenen entsprechen. Dank der schnellen Analyse, die nur wenige Minuten dauert, kann die Diagnose zeitnah gestellt und eine Therapie frühzeitig eingeleitet werden.

    Delta-App: Digitale Unterstützung bei kognitiven Störungen

    Ein weiteres innovatives Projekt ist die Delta-App, die derzeit im Beta-Stadium ist. Entwickelt von ki elements in Zusammenarbeit mit dem EIT Digital Innovationsprojekt, soll die App zur Früherkennung kognitiver Störungen beitragen. Ziel ist es, die App nach erfolgreicher Zertifizierung auf internationalen Konferenzen wie der AAIC (Alzheimer’s Association International Conference) vorzustellen und gegen Ende des Jahres in den Vertrieb zu bringen.

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    Warum frühe Diagnose wichtig ist

    Viele neurodegenerative Erkrankungen verlaufen schleichend. Eine frühzeitige Erkennung ist daher entscheidend, um therapeutische Maßnahmen einzuleiten. Gerade bei Alzheimer und Parkinson kann eine verzögerte Diagnose den Behandlungserfolg massiv beeinträchtigen. Mithilfe von KI können subtile Anzeichen wie die Abnahme des Hirnvolumens in einem frühen Stadium erkannt werden, lange bevor klinische Symptome auftreten.

    Herausforderungen der KI-basierten Diagnostik

    Trotz der vielversprechenden Entwicklungen gibt es auch Herausforderungen. Die Einführung von KI in der Medizin erfordert nicht nur technische Präzision, sondern auch die Sicherstellung des Datenschutzes. Da die MRT-Daten pseudonymisiert verarbeitet werden, ist die Anonymität der Patienten jedoch weitgehend gewährleistet. Auch die Kostenübernahme durch die Krankenkassen bleibt bislang unklar. Derzeit müssen Betroffene die Kosten für die KI-gestützte Analyse selbst tragen.

    Fazit

    Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz zur Früherkennung neurodegenerativer Erkrankungen ist ein vielversprechender Ansatz, der die Diagnostik erheblich verbessern könnte. Während Software wie AIRAscore structure und die Delta-App bereits Fortschritte zeigen, steht die flächendeckende Anwendung noch aus. Dennoch zeigt sich: Die Zukunft der Diagnostik könnte dank KI deutlich präziser und schneller werden.

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    Autor: Promedica24-Redaktion

    Datum: 17. April 2025

    Der Beitrag wurde mit besonderer redaktioneller Sorgfalt von der Promedica24-Redaktion verfasst und geprüft.

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