Nachteile des Altenheims
Für pflegebedürftige Senioren und ihre Angehörigen ist es emotional, die Entscheidung zu treffen, ob ein Pflegeheim eine gute Alternative zur häuslichen Versorgung ist oder nicht. Auf den ersten Blick erscheint das Pflegeheim eine sichere und komfortable Lösung für alle Beteiligten.
Das Wichtigste im Überblick
Doch nicht immer überwiegen die Vorteile. Die eindeutigen Nachteile eines Pflegeheimes fallen erst auf dem zweiten Blick ins Auge. Für einen besseren Überblick sind hier die wichtigsten Vor- und Nachteile eines Altenheims aufgezählt:
Vorteile des Pflegeheims
- 24/7 Verfügbarkeit des Pflegepersonals
- Gewährleistung der 24 Stunden Pflege
- qualifiziertes Personal vor Ort
- seniorengerechte Bauweise
- staatliche Qualitätskontrollinstitutionen
- Kontakt zu anderen Senioren
- Entlastung der Angehörigen
- medizinische Pflege rund um die Uhr
Nachteile des Pflegeheims
- Aufgabe der Selbstbestimmtheit
- Umzug in eine fremde Umgebung
- kaum Privatsphäre
- Individualismus bleibt auf der Strecke
- fehlende feste Ansprechpartner für Angehörige
- immer gleiche Tagesabläufe
- schwer Pflegebedürftige in der Mehrheit
- hoher finanzieller Eigenanteil
Nachteile des Altenheims sind vielseitig
Jeder 5. pflegebedürftige Senior wird in einem Pflegeheim untergebracht. Die Gründe dafür sind so individuell wie die Menschen, die dort leben (müssen). Doch ein Grund ist und bleibt ausschlaggebend für den Umzug ins Pflegeheim: Die weitere Betreuung und Pflege Zuhause scheint unmöglich geworden zu sein. Für den scheinbaren Komfort werden folgende Nachteile eines Altenheims in Kauf genommen:
Aufgabe der Selbstbestimmtheit
Die Senioren müssen sich an die Bedingungen und die Ordnung anpassen, die es in dem Pflegeheim gibt. Sie sind gezwungen, ihre alten Gewohnheiten aufzugeben, die für sie oft fröhliche Momente im Laufe des Tages waren. Durch die notwendige Anpassung an andere Regeln fühlen sie sich im schlimmsten Fall unterdrückt. Das gleiche gilt für die pflegenden Angehörigen. Sie müssen sich ebenfalls dem fügen, was die Heimleitung vorschreibt. Auch wenn sie für ein Entgegenkommen bemühen, so kann dies nicht immer sichergestellt werden. Das ist ein Nachteil des Altenheims, der meist erst dann auffällt, wenn es längst zu spät ist.
Umzug in eine fremde Umgebung
Senioren reagieren für gewöhnlich sehr stark auf einen Umzug. Außer der Verwirrung bei der Änderung des Wohnortes, begleitet sie das Bewusstsein einer gewissen Endgültigkeit und Unumkehrbarkeit. Niemand will das Bewusstsein haben, dass etwas in seinem Leben zum letzten Mal passiert. Sogar die Pflegebedürftigen, welche an Demenz erkrankt sind, fühlen sich sicherer und besser im eigenen Heim untergebracht.
Das Fehlen von bekannten Gegenständen und Orten, die das Gedächtnis der Pflegebedürftigen unterstützen, wirkt sich negativ auf die Tätigkeit des Gehirns aus. Dadurch können Probleme bei der Anpassung an die neue Umgebung auftreten. Die Senioren lernen die Umgebung langsamer kennen und sie fühlen sich unsicher. Sie bauen nur langsam Vertrauen zum Pflegepersonal auf.
Kaum Privatsphäre umsetzbar
Die scheinbare Rückzugsmöglichkeit im Pflegeheim beschränkt sich auf das eigene Zimmer. Das Wort „scheinbar“ ist hier definitiv angebracht. Denn selbst dieses Zimmer ist keineswegs ein Rückzugsort. Das Personal hat ständig Zugang, ob zum Wecken, zum Waschen und Baden, zum Reinigen oder nur um einmal zu lüften. Die Zimmer sind generell nicht abschließbar. Auch wenn sich das Pflegepersonal durch Anklopfen anmeldet, so steht ihm doch immer die Tür offen.
Individualismus bleibt auf der Strecke
Das Fehlen einer individuellen Betreuung des Pflegebedürftigen ist das Kernproblem in alle gemeinschaftlichen Pflegeeinrichtungen. Die Heimbewohner leben zwar weiterhin an einem festen Ort, jedoch wechselt sich das Pflege- und Betreuungspersonal in Schichten ab. Erst nach einer gewissen Zeit beginnen sie sich kennenzulernen. Bis dahin fühlt sich der Pflegebedürftige unsicher, ist verirrt und vereinsamt schnell. Dadurch entsteht unnötiger Stress. Dieser kann den Gesundheitszustand der Senioren zusätzlich verschlechtern.
Fehlende feste Ansprechpartner für Angehörige
Neben der Heimleitung stehen den Familienangehörigen die Stationsleitung und das Pflegepersonal als Kontaktperson zur Seite. Doch keiner dieser Ansprechpartner verfügt über das komplette Wissen eines einzelnen Pflegebedürftigen im Heim. Bei speziellen Anliegen müssen sich die Angehörigen oft durchfragen, erhalten bisweilen widersprüchliche Antworten und müssen spätestens bei Fehlern feststellen, dass sie trotz der Unterbringung in einem Heim viel Eigenleistung tragen müssen und der pflegebedürftige Senioraußerdem aus seinem gewohnten Umfeld gerissen wurde.
Immer gleiche Tagesabläufe
Das Leben in Gemeinschaft erfordert festgelegte Strukturen und Prozesse. Danach haben sich die Bewohner in einem Pflegeheim zu richten. Im Eigenanteil wird ein Anteil für kulturelle Veranstaltungen und täglich stattfindende Beschäftigungsangebote festgesetzt. Dennoch bleibt die Tagesstruktur samt Uhrzeit stets die gleiche: Aufstehen – Anziehen – Waschen – Frühstück – Betreuung – Mittag – Mittagsschlaf – Spaziergang oder Ausgang im Außenbereich – Kaffeezeit – Beschäftigungsangebot – Abendessen – Freizeit im Zimmer – Waschen und Schlafen gehen. Dem einzelnen Heimbewohner bleibt kaum Möglichkeit, seinen eigenen Tagesrhythmus weiter zu folgen.
Schwer Pflegebedürftige in der Mehrheit
In Zusammenhang mit der Eintönigkeit des Heimalltags ist die Mehrheit an schwersten Pflegefällen in einem Altenheim zu nennen. Die Belegung und die Verfügbarkeit des Personal wird mit dem sogenannten Pflegeschlüssel festgelegt. Höhere Pflegegrade erwirtschaften einen höheren Umsatz. Deshalb ist es den Pflegeheimen vorgeschrieben, dass sie auch eine gewisse Anzahl von Menschen mit niedrigerem Pflegegrad aufnehmen müssen. Menschen in einem Pflegeheim bauen gesundheitlich schneller ab, als Menschen, die im eigenen Zuhause versorgt werden. Darum leben letztendlich bedeutend mehr Menschen mit höheren Pflegegraden in einem Heim. Für rüstige Senioren ist das Angebot an Freizeitaktivitäten oft rar. Meist sieht man sie alleine außerhalb des Pflegeheimes spazieren gehen, da sie im Heim noch keinen Anschluss finden können.
Hoher finanzieller Eigenanteil
Zu guter Letzt sei der oft hohe Eigenanteil für die Pflegeheime als Nachteil genannt. Die Pflegesachleistungen dienen ausschließlich zur Deckung der Kosten für die Pflegeleistungen. Die anfallenden Kosten für die Unterbringung, Essen und Trinken, Kleidung, Friseur oder Freizeit sind durch die Pflegebedürftigen selbst zu tragen. Nicht immer reicht die Rente und die Ersparnisse dafür aus. Dann müssen die Angehörigen finanziell mit unter die Arme greifen oder beantragen Hilfe zur Pflege.
Die Rundum-Betreuung im Eigenheim ist eine Alternative. Sie ist etwas teurer als ein Platz in einem Pflegeheim. Doch berücksichtigt sie den pflegebedürftigen Menschen mit all seinen Bedürfnissen als Individuum. Die Senioren können selbst bestimmt Zuhause leben, ihrem eigenen Tagesablauf folgen und bleiben in ihrer gewohnten Umgebung. Sie müssen sich nicht unterordnen und erhalten durch die Rundum-Betreuung und ambulante Pflege die ausreichende Versorgung. Ihre Angehörigen bekommen die so wichtige Unterstützung im Alltag und werden nachhaltig entlastet. Die meisten Kunden von PROMEDICA PLUS nutzen aufgrund der bekannten Nachteile des Altenheims die Möglichkeiten der häuslichen Seniorenbetreuung.
Alternative zum Pflegeheim: Betreuung und Pflege zu Hause
Eine Möglichkeit, die Nachteile des Altenheimes zu umgehen, ist die häusliche Seniorenbetreuung. Der große Vorteil der Rundum-Betreuung von PROMEDICA besteht darin, dass der ortsansässige Berater der alleinige Ansprechpartner für die 24 Stunden Betreuung ist. Das spart wertvolle Zeit und erleichtert die Zusammenarbeit ungemein. Die Betreuungskräfte sind meist mehrere Wochen bis wenige Monate am Stück im Einsatz. So werden ständige Wechsel vermieden. Die Familien wissen mit der Zeit, welche Betreuungskraft kommt und bauen eine Beziehung auf. Gerade für Senioren mit Demenz, so zeigt es die Vergangenheit, ist es enorm wichtig, vertraute Gesichter um sich herum zu haben.
Wie können die Betreuungskräfte tatsächlich helfen?
Die Betreuungskräfte von PROMEDICA kümmern sich im Allgemeinen um die Haushaltsführung und niederschwellige körperbezogene Pflegeleistungen, wie etwa das An- und Ausziehen, Toilettengang, Transfer oder das Zubereiten von Mahlzeiten. Unsere Leistungen finden Sie hier im Überblick: