Krämpfe im Alter: Wenn Senioren unter Muskelkrämpfen leiden

12. August 2024 Promedica24-Redaktion
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    Krämpfe im Alter sind weit verbreitet und betreffen besonders nachts die Waden vieler Senioren. Bewegungsmangel, altersbedingter Muskelabbau und Mineralstoffmangel sind häufige Ursachen. Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie pflegende Angehörige und Betroffene Krämpfe lindern und vorbeugen können.

    Krämpfe im Alter

    Das Wichtigste im Überblick

    • Krämpfe im Alter treten häufig auf, vor allem nachts, und betreffen meist die Waden.
    • Ursachen sind unter anderem Bewegungsmangel, altersbedingter Muskelabbau, falsche Muskelbelastung und Mineralstoffmangel.
    • Krankheiten wie Arthrose, Gicht, Diabetes sowie Nieren- und Durchblutungsprobleme können zu Muskelkrämpfen führen.
    • Nebenwirkungen von Medikamenten wie Diuretika, Blutdrucksenkern und Antidepressiva sind ebenfalls mögliche Auslöser.
    • Eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr führt oft zu einem Mangel an Magnesium und Kalium, was Krämpfe im Alter begünstigt.
    • Vorbeugung und schnelle Hilfe umfassen regelmäßige Bewegung, Dehnungsübungen, ausreichendes Trinken und eine ausgewogene Ernährung.

    Was sind die Ursachen von Krämpfen im Alter?

    Die Verkürzung der Muskeln im Alter ist oft auf mangelnde Bewegung und den altersbedingten Abbau der Muskelmasse zurückzuführen. Falsche Belastungen der Muskeln können dieses Problem weiter verschärfen. Hinzu kommen krankheitsbedingte Gelenkprobleme, die durch Erkrankungen wie Arthrose und Gicht verursacht werden. Ein Mangel an Mineralien und Salzen, der durch eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr entsteht, trägt ebenfalls zu Krämpfen im Alter bei. Besonders problematisch ist dies, da das Hunger- und Durstgefühl im Alter nachlässt und Senioren häufig zu wenig trinken, wodurch wichtige Mineralien wie Magnesium und Kalium im Körper fehlen.

    Neben diesen Faktoren können auch Nebenwirkungen von Medikamenten wie Entwässerungstabletten (Diuretika), Blutdrucksenkern, Cholesterinsenkern und Antidepressiva zu Krämpfen im Alter führen.

    Krankheitsbedingte Ursachen für Krämpfe im Alter

    Häufige Muskelkrämpfe im Alter können auf eine Reihe von Erkrankungen hinweisen, die weiter untersucht werden sollten. Zu diesen Erkrankungen gehören:

    • Diabetische Neuropathie: Durch langjährigen Diabetes verursachte Nervenschäden können zu Muskelkrämpfen führen.
    • Alkoholische Neuropathie: Chronischer Alkoholkonsum kann Nervenschäden verursachen und Krämpfe hervorrufen.
    • Chronische Nierenerkrankung: Nierenprobleme führen zu einem Ungleichgewicht von Elektrolyten wie Kalium und Magnesium, was Muskelkrämpfe begünstigen kann.
    • Akutes Nierenversagen: Eine plötzliche Verschlechterung der Nierenfunktion kann ebenfalls Krämpfe auslösen.
    • Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK): Diese Erkrankung führt zu einer verminderten Durchblutung der Extremitäten, was Krämpfe und Schmerzen verursachen kann.
    • Venöse Insuffizienz: Schlechtes Venensystem kann die Durchblutung beeinträchtigen und Krämpfe verursachen.
    • Hypokalzämie: Ein Mangel an Kalzium kann zu Muskelkrämpfen und -zittern führen.
    • Hyponatriämie: Niedrige Natriumwerte im Blut können Krämpfe und Muskelzuckungen verursachen.
    • Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose): Eine Unterfunktion der Schilddrüse kann zu Muskelschmerzen und Krämpfen führen.
    • Nebenschilddrüsenunterfunktion (Hypoparathyreoidismus): Diese Erkrankung führt zu niedrigen Kalziumspiegeln, die Krämpfe verursachen können.
    • Multiple Sklerose (MS): Diese chronische Erkrankung des zentralen Nervensystems kann Muskelkrämpfe und -spasmen verursachen.
    • Amyotrophe Lateralsklerose (ALS): Eine degenerative Erkrankung, die zu Muskelkrämpfen und -schwäche führt.
    • Diabetes mellitus: Neben der Neuropathie können allgemeine Stoffwechselstörungen bei Diabetes zu Krämpfen im Alter führen.
    • Hypoglykämie: Niedrige Blutzuckerwerte können Krämpfe und Zittern auslösen.

    Häufige Muskelkrämpfe sollten daher nicht ignoriert werden. Eine ärztliche Abklärung ist wichtig, um zugrunde liegende Erkrankungen zu erkennen und zu behandeln. Eine gezielte Diagnose und Therapie kann helfen, die Lebensqualität zu verbessern und Komplikationen zu vermeiden.

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    Was sind mögliche Folgen der schmerzhaften Krämpfe im Alter?

    In den meisten Fällen sind Muskelkrämpfe harmlos und treten nur gelegentlich auf. Wenn jedoch häufige Krämpfe auftreten, sollten diese ärztlich abgeklärt werden. Wiederkehrende Krämpfe im Alter können ein Hinweis auf zugrunde liegende gesundheitliche Probleme sein und die Lebensqualität stark beeinträchtigen, insbesondere durch Schlafstörungen und die damit verbundene Angst vor nächtlichen Schmerzen.

    Was passiert bei einem Muskelkrampf im Körper?

    Ein Muskelkrampf ist eine plötzliche, unkontrollierte Kontraktion eines Muskels oder einer Muskelgruppe. Meistens treten diese Krämpfe in Ruhe auf, besonders häufig nachts und betreffen dabei vor allem die Waden. Während eines Krampfes zieht sich der Muskel stark zusammen und verhärtet sich, was zu intensiven Schmerzen führt.

    Schnelle Hilfe bei plötzlichen Krämpfen in der Nacht

    Nächtliche Wadenkrämpfe, die oft durch Magnesiummangel ausgelöst werden, können mit einigen einfachen Maßnahmen gelindert werden. Ziehen Sie die Fußspitze Richtung Knie, um die Wade zu dehnen und den Krampf zu lösen. Massieren Sie den betroffenen Muskel, um die Durchblutung zu fördern und die Verkrampfung zu lösen. Eine warme Kompresse oder ein warmes Bad können die Muskeln entspannen.

    Was kann man gegen Krämpfe im Alter machen?

    Regelmäßige Bewegung ist entscheidend, um Muskelkrämpfen im Alter vorzubeugen. Gelenkschonende Sportarten wie Gymnastik, Schwimmen oder Radfahren sind besonders empfehlenswert, da sie die Muskeln stärken, ohne die Gelenke zu belasten. Dehnungsübungen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, da sie die Muskulatur flexibel halten und Verkürzungen vorbeugen.

    Eine gesunde und ausgewogene Ernährung trägt wesentlich zur Mineralstoffversorgung bei. Eine Ernährung, die reich an Gemüse wie Salat, Gurken und Tomaten ist, kann den Körper mit vielen wichtigen Mineralien versorgen. Vollkornprodukte wie Müsli und Nüsse sind ebenfalls wertvolle Quellen für Mineralien und helfen dabei, den Mineralhaushalt im Gleichgewicht zu halten. Es ist wichtig, auf die richtige Trinkmenge und die Wahl der Getränke zu achten: Mineralwasser, ungesüßte Kräutertees und Saftschorlen liefern dem Körper wichtige Mineralien. Im Gegensatz dazu wirkt Kaffee entwässernd und sollte daher nur in Maßen konsumiert werden. Alkohol sollte vermieden werden, da er ebenfalls entwässernd wirkt und die Mineralstoffbilanz negativ beeinflusst.

    Auch das Rauchen sollte dringend vermieden werden, da es die Durchblutung beeinträchtigt und somit das Risiko für Muskelkrämpfe erhöht. Durch diese Maßnahmen kann das Risiko für Krämpfe im Alter deutlich reduziert und die allgemeine Gesundheit gefördert werden.

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    Autor: Promedica24-Redaktion

    Datum: 12. August 2024

    Der Beitrag wurde mit besonderer redaktioneller Sorgfalt von der Promedica24-Redaktion verfasst und geprüft.

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