Pflege-Reform Juli 2025: Was Angehörige jetzt schon wissen und vorbereiten sollten
Zum 1. Juli 2025 tritt eine umfassende Reform der Pflegeversicherung in Kraft. Die Reform zielt darauf ab, die häusliche Pflege zu stärken, pflegende Angehörige besser zu unterstützen und den Zugang zu Leistungen transparenter und flexibler zu gestalten. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Änderungen konkret geplant sind, wie sich die Pflegeleistungen verändern und worauf Sie sich als Angehörige oder Betroffene jetzt vorbereiten sollten.
Das Wichtigste in Kürze
- Einführung eines einheitlichen Entlastungsbudgets (3.539 € jährlich) für Verhinderungs- und Kurzzeitpflege
- Digitale Pflegeanträge ab Juli bundesweit möglich
- Anhebung der ambulanten Sachleistungen um 5 %
- Stärkere Berücksichtigung pflegender Angehöriger
Entlastungsbudget statt Einzelleistungen: Was ändert sich?
Bisher mussten pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen zwei getrennte Budgets beantragen: eines für Verhinderungspflege, ein anderes für Kurzzeitpflege. Ab Juli 2025 ersetzt ein einheitliches Entlastungsbudget in Höhe von 3.539 € pro Jahr diese beiden Leistungen. Die Mittel können flexibel verwendet werden – etwa für eine vorübergehende Entlastung bei Urlaub, Krankheit oder beruflichen Verpflichtungen. Das macht die Pflegeplanung deutlich einfacher und fördert die individuelle Versorgung zu Hause.
Mehr Leistungen für die häusliche Pflege
Um die Pflege im eigenen Zuhause weiter zu stärken, werden die ambulanten Sachleistungen ab Juli 2025 um 5 % erhöht. Diese Leistungen decken etwa Pflegedienste, Hilfe bei der Körperpflege oder Haushaltsaufgaben ab.
Die Höhe des Pflegegeldes bleibt zunächst stabil, soll aber laut Bundesgesundheitsministerium in mehreren Stufen bis 2026 ebenfalls angepasst werden. Ein Überblick über die Pflegegeldhöhe (Stand Juni 2025):
Pflegegrad | Pflegegeld pro Monat |
Pflegegrad 2 | 332 € |
Pflegegrad 3 | 573 € |
Pflegegrad 4 | 728 € |
Pflegegrad 5 | 901 € |
Digitalisierung vereinfacht Antragstellung
Mit der Reform wird auch die Bürokratie abgebaut: Pflegeanträge können ab Juli 2025 bundesweit digital gestellt werden. Die Pflegekassen müssen Online-Portale mit klaren Formularen, Checklisten und Rückmeldefunktionen bereitstellen. Auch die Möglichkeit, sich per Videoberatung unterstützen zu lassen, wird ausgebaut.
Das bedeutet: Weniger Papier, schnellere Entscheidungen und mehr Transparenz – besonders hilfreich für Familien, die nicht vor Ort leben.
Stärkere Unterstützung für Angehörige
Pflegende Angehörige stehen zunehmend im Fokus der Pflegepolitik. Die Reform sieht unter anderem vor:
- Pflegeunterstützungsgeld: Schnellere Beantragung im Akutfall
- Flexiblere Arbeitszeitmodelle für pflegende Berufstätige
- Vorbereitung auf das Pflegegeld als Lohnersatz, das ab 2026 eingeführt werden soll (mehr dazu im nächsten Beitrag)
Was Sie jetzt tun sollten?
Bereiten Sie sich rechtzeitig auf die Umstellung vor, um keine Leistungen zu verpassen und die optimale Versorgung sicherzustellen. Die wichtigsten Schritte:
- Überprüfen Sie bestehende Pflegegrade und Leistungen
- Klären Sie, ob Verhinderungspflege dieses Jahr noch sinnvoll genutzt werden kann
- Informieren Sie sich über digitale Antragsmöglichkeiten Ihrer Pflegekasse
- Vereinbaren Sie ein kostenloses Beratungsgespräch mit einem Pflegestützpunkt
Checkliste: Pflege-Reform Juli 2025 – sind Sie vorbereitet?
- Pflegegrad beantragt oder aktualisiert?
- Überblick über bestehende Pflegeleistungen vorhanden?
- Wissen über das neue Entlastungsbudget vorhanden?
- Kenntnis über gestiegene ambulante Sachleistungen?
- Pflegeantrag bereits digital vorbereitet?
- Termin bei der Pflegeberatung vereinbart?
- Betreuungslösungen wie 24-Stunden-Betreuung eingeplant?
Fazit
Die Reform ab Juli 2025 ist ein bedeutender Schritt für die Pflege in Deutschland – mit Chancen und Herausforderungen. Wer sich jetzt informiert und vorbereitet, kann nicht nur Leistungen optimieren, sondern auch Überforderung vermeiden. Besonders pflegende Angehörige profitieren von den neuen Regelungen. Nutzen Sie Beratung, digitale Angebote und individuelle Pflegekonzepte wie die 24-Stunden-Betreuung von Promedica24 – damit Pflege auch in Zukunft zu Hause gelingen kann.