Basale Stimulation: Die Förderung der Sinneswahrnehmung bei Senioren

12. März 2024 Promedica24-Redaktion
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    Eine wichtige Komponente in der Pflege älterer Menschen ist die Förderung ihrer Sinneswahrnehmung. Mit dem Alter kann die Wahrnehmung aufgrund von Krankheiten abnehmen. In diesem Blogbeitrag setzen wir uns mit der basalen Stimulation auseinander, einer effektiven Methode zur Förderung der Sinneswahrnehmung bei Senioren.

    Das Wichtigste im Überblick

    • Basale Stimulation ist eine ganzheitliche Therapiemethode zur Förderung der Sinneswahrnehmung bei Senioren.
    • Sie ist geeignet für Senioren jeden Alters und mit unterschiedlichen Bedürfnissen, insbesondere für diejenigen mit stark verminderter Sinneswahrnehmung.
    • Die Stimulation der Sinne zielt darauf ab, Kommunikation, Körperwahrnehmung und Wohlbefinden der Senioren zu verbessern.
    • Zu den Methoden der basalen Stimulation zählen taktile, kinästhetische, auditive, olfaktorische und visuelle Reize.
    • Besonders Körperkontakt spielt eine wichtige Rolle und kann innere Unruhezustände reduzieren.
    • Bei Demenzpatienten kann basale Stimulation wirksam sein und kann sogar im Rahmen der Tiertherapie integriert werden, wobei jedoch individuelle Bedürfnisse und Grenzen beachtet werden müssen.

    Ursachen für veränderte Sinneswahrnehmung bei Senioren

    Die Beeinträchtigung der Sinneswahrnehmung bei Senioren kann verschiedene Ursachen haben. Zum einen können altersbedingte Veränderungen wie ein Rückgang der Seh- und Hörleistung auftreten. Auch neurologische Erkrankungen wie Demenz oder auch Schlaganfälle können plötzlich zu einer verminderten Wahrnehmung führen. In Folge schwerer Hirn-Traumata nach einem Unfall oder Sturz können die Sinnesorgane, geschädigt sein. Darüber hinaus können soziale Isolation und mangelnde Stimulation die Sinnesorgane auf lange Sicht zur Verminderung der Sinnesleistung führen. Hierfür ist die basale Stimulation ein guter Ansatz.

    Was genau ist Basale Stimulation?

    Die Basale Stimulation ist für Senioren mit schweren Beeinträchtigungen der Sinneswahrnehmung gedacht. Sie ist eine ganzheitliche Therapiemethode, die darauf abzielt, das Empfindungsvermögen zu aktivieren. Dabei werden die 5 verschiedenen Sinneskanäle gezielt angesprochen, um eine ganzheitliche Wahrnehmung zu ermöglichen. Wichtig zu wissen ist, dass für den größtmöglichen Erfolg nicht alle Sinnesorgane gleichermaßen angesprochen werden müssen. Das könnte im schlimmsten Fall sogar die pflegebedürftige Person überfordern. Stattdessen sollte Wert auf Abwechslung und Tagesroutinen gelegt werden. Diese bringen positive Effekte in die Therapie mit ein.

    Die Basale Stimulation verfolgt mehrere therapeutische Ziele, darunter die Förderung der Kommunikation, die Verbesserung der eigenen Körperwahrnehmung und Umgebung, sowie die Steigerung des Wohlbefindens. Mit der basalen Stimulation sollen Senioren je nach Therapieursache entweder angeregt oder beruhigt werden.

    Welche Methoden zählen zur basalen Stimulation?

    Zu den Methoden der Basalen Stimulation zählen unter anderem taktile Reize wie sanfte Berührungen, kinästhetische Reize durch Bewegung und Reize wie Druck und Zug. Auch auditive und visuelle Stimulation sind Teil der basalen Aktivierung. Diese folgenden Übungen können einfach und effektiv auch zu Hause angewendet werden, um die Sinneswahrnehmung älterer Menschen zu fördern.

    Auditive Reize:

    1. Musiktherapie: Das Hören von beruhigender Musik oder Lieblingsliedern kann eine positive Wirkung auf die Stimmung der Senioren haben und ihre Hör-Wahrnehmung fördern.
    2. Naturgeräusche: Das Öffnen eines Fensters, um den Klang von Vogelgesang oder das Rauschen von Blättern im Wind zu hören, kann beruhigend wirken und die Sinneswahrnehmung anregen.

    Visuelle Reize:

    1. Bilderbücher oder Fotoalben: Das Betrachten von Bildern aus vergangenen Erlebnissen oder von Landschaften und Tieren kann Erinnerungen wecken.
    2. Naturbeobachtung: Das Beobachten von Pflanzen, Blumen oder Tieren im Garten oder durch ein Fenster kann eine Verbindung zur Natur herstellen.

    Olfaktorische Reize:

    1. Aromatherapie: Das Verwenden von ätherischen Ölen mit beruhigenden Düften wie Lavendel oder Kamille kann eine entspannende Atmosphäre schaffen.
    2. Frische Luft: Das Öffnen von Fenstern oder das Aufstellen von Zimmerpflanzen kann dazu beitragen, die Luftqualität zu verbessern und die Geruchswahrnehmung fördern.

    Kinästhetische Reize:

    1. Bewegungstherapie: Durch sanfte Bewegungsübungen wie einfache Dehnungen oder Yoga-Posen können Senioren ihre Körperwahrnehmung verbessern und gleichzeitig ihre Mobilität fördern.
    2. Spaziergänge in der Natur: Das Gehen im Freien ermöglicht es den Senioren, verschiedene Bewegungen auszuführen und gleichzeitig die Natur mit allen Sinnen zu erleben.

    Taktile Reize:

    1. Sanfte Berührungen: Massagen oder streichelnde Bewegungen auf der Haut können beruhigend wirken und die Sinneswahrnehmung verbessern.
    2. Verschiedene Texturen: Das Anbieten von Materialien mit unterschiedlichen Oberflächen wie Baumwolle, Wolle, Seide oder Samt ermöglicht es den Senioren, verschiedene taktile Erfahrungen zu sammeln.

    Es ist wichtig, die individuellen Vorlieben und Bedürfnisse der Senioren zu berücksichtigen und die Methoden entsprechend anzupassen. Probieren Sie aus, was dem Senior guttut. Beobachten Sie seine Reaktionen, ob körperliche An- oder Entspannung, Gestik, Mimik. Durch diese nonverbalen Signale erfahren Sie, welche Reize sich positiv und welche sich negativ auf die Gesundheit des Seniors auswirken.

    Was bringt die Basale Stimulation bei Demenz, Schlaganfall oder Trauma?

    Bei Demenzpatienten kann die basale Stimulation besonders wirkungsvoll sein. Durch gezielte Aktivierung der Sinne können positive Reaktionen hervorgerufen werden, die sogar wache Momente hervorrufen. Hier spielt insbesondere Körperkontakt eine nachweislich entscheidende Rolle. Durch sanfte Berührungen und Umarmungen werden die inneren Unruhezustände der Patienten reduziert, während gleichzeitig die Ausgeglichenheit gefördert wird.

    Die basale Stimulation kann auch bei Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma (SHT) oder nach einem Schlaganfall eine wichtige Rolle spielen, um die Rehabilitation und den Genesungsprozess zu unterstützen. In diesen Fällen ist jedoch besondere Vorsicht geboten und die Anwendung sollte unter Anleitung von Fachkräften erfolgen.

    Nach einem SHT oder Schlaganfall können sensorische Einschränkungen auftreten, wie beispielsweise Taubheitsgefühle, Sehstörungen oder gestörte Tiefenwahrnehmung. Durch gezielte sensorische Reiztherapie im Rahmen der basalen Stimulation können die betroffenen Sinnesorgane aktiviert und die Reizverarbeitung im Gehirn angeregt werden.

    Basale Stimulation im Rahmen der Tiertherapie: Möglichkeiten und Grenzen im Einsatz

    Eine weitere interessante Möglichkeit der Aktivierung der Sinne ist die Integration der Tiertherapie. Durch den Kontakt mit Tieren können zusätzliche Sinnesreize gesetzt werden, die sich positiv auf die Wahrnehmung und das Wohlbefinden der Senioren auswirken können. Allerdings ist es wichtig, die individuellen Bedürfnisse und Grenzen der Senioren sowie die Sicherheit der Tiere zu berücksichtigen.

    Haustiere, wie Hunde oder Katzen, sind besonders gut geeignet. Während Hunde aufgrund ihres Charakters eher anregend wirken, sind Hauskatzen besonders dann geeignet, wenn die Therapie auf die Behandlung der inneren Unruhezustände abzielt. Verbreitet sind auch Therapie-Angebote mit Alpakas oder Pferden.

    Wie lässt sich basale Stimulation in der häuslichen Pflege integrieren?

    Die basale Stimulation kann auch in der häuslichen Pflege effektiv eingesetzt werden. Pflegende Angehörige können durch gezielte Berührungen, Bewegungen und Aktivierung die Sinneswahrnehmung ihrer Liebsten fördern und somit deren Lebensqualität verbessern. Doch oft fehlt für den langfristigen Erfolg schlicht die Zeit.

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    Autor: Promedica24-Redaktion

    Datum: 12. März 2024

    Der Beitrag wurde mit besonderer redaktioneller Sorgfalt von der Promedica24-Redaktion verfasst und geprüft.