Grundpflege zu Hause meistern – was jetzt wirklich zählt

7. Januar 2019 Promedica24-Redaktion
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    Können Sie sich vorstellen, jeden Morgen beim Waschen oder Anziehen Hilfe zu brauchen? Für über 4 Millionen Menschen in Deutschland ist das der Alltag. Erfahren Sie, was Grundpflege wirklich bedeutet – und wie Sie gute Unterstützung für Ihre Liebsten finden.

    Kopf- und Haarpflege bei Senioren

    Das Wichtigste im Überblick

    • Die Grundpflege unterstützt bei alltäglichen, körpernahen Aufgaben wie Waschen, Ankleiden, Essen und Toilettengang.
    • Sie ist ein zentraler Teil der Pflege und umfasst auch vorbeugende Maßnahmen (z. B. zur Vermeidung von Wundliegen oder Thrombose).
    • Es gibt eine Kleine und eine Große Grundpflege – je nach Umfang und Pflegebedarf.
    • Pflegebedürftige mit Pflegegrad 2–5 haben Anspruch auf Grundpflege im häuslichen Umfeld.
    • Die Kosten trägt in vielen Fällen die Pflegeversicherung über sogenannte Pflegesachleistungen.
    • Die Leistungen können durch Pflegedienste oder pflegende Angehörige erfolgen – mit oder ohne Anleitung.
    • Promedica24 entlastet Angehörige mit 24-Stunden-Betreuung – auch bei unterstützenden Tätigkeiten im Rahmen der Grundpflege.
    • Bei Unsicherheit hilft ein Pflegegrad-Check oder Beratungsgespräch mit Fachpersonal weiter.
    • Die emotionale Herausforderung ist groß – Geduld, Verständnis und klare Strukturen sind entscheidend.

    Wenn Hilfe zur Selbstverständlichkeit wird – eine Situation, die niemand plant

    Stellen Sie sich vor: Ihre Mutter steht nicht mehr auf, bleibt im Bett liegen. Der Frühstücksteller bleibt unangetastet. Die Zahnbürste liegt unbenutzt im Glas. Sie wissen, was das bedeutet – aber nicht, wie Sie es lösen sollen. Ihre eigene Familie, Ihr Beruf, Ihre Erschöpfung: Alles gerät ins Wanken.

    Jetzt stellt sich eine entscheidende Frage: Wie können Sie für Ihre Mutter da sein – ohne sich selbst zu verlieren?

    Die Antwort liegt oft in einem klaren Verständnis über das, was jetzt zählt: Grundpflege. Ein Begriff, der zunächst nüchtern klingt – und doch der Schlüssel zu Würde, Struktur und Stabilität im Alltag sein kann.

    Was ist Grundpflege?

    Die Grundpflege umfasst alle wiederkehrenden, körpernahen Tätigkeiten, die Pflegebedürftige nicht mehr selbstständig ausführen können. Dazu gehören:

    • Körperpflege (z. B. Waschen, Zähneputzen, Intimpflege)
    • Mobilität (z. B. Aufstehen, Umlagern, Treppensteigen)
    • Ernährung (z. B. Essen und Trinken anreichen)
    • Ausscheidung (z. B. Toilettengang, Inkontinenzversorgung)
    • Vorsorge/Prophylaxe (z. B. Dekubitus-Vermeidung, Bewegungsförderung)

    Sie bildet eine von drei Säulen in der Pflege – neben der medizinischen Behandlungspflege und der hauswirtschaftlichen Unterstützung.

    Welche Formen der Grundpflege gibt es?

    Je nach Umfang unterscheidet man:

    Kleine Grundpflege

    Große Grundpflege

    • Ganzkörperwäsche inkl. Haarwäsche
    • Rasur, Hautpflege
    • Vollständige Unterstützung bei Essen, Trinken, Toilettengängen
    • Regelmäßiges Umlagern im Bett
    • Kontrolle und Versorgung von Stoma oder Kathetern

    Die Große Grundpflege erfordert mehr Zeit, mehr Nähe – und oft mehr emotionale Stärke.

    Wer hat Anspruch auf Grundpflege?

    Anspruch haben Personen mit anerkanntem Pflegegrad 2 bis 5. Die Leistungen können zu Hause, in einer Tagespflege-Einrichtung oder stationär erfolgen.

    Ein Pflegegrad wird durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) festgestellt. Dabei wird nicht nur auf körperliche Einschränkungen geachtet, sondern auch auf kognitive und psychische Faktoren.

    Wer darf Grundpflege durchführen?

    Die Grundpflege darf durchgeführt werden durch:

    • Ambulante Pflegedienste (professionelle Pflegekräfte)
    • Pflegende Angehörige (nach Anleitung)
    • Betreuungskräfte, z. B. von Promedica24, zur unterstützenden Hilfe bei Aufgaben wie Anreichen, Begleiten oder Erinnern

    Wichtig: Komplexe Aufgaben wie Katheter-Wechsel oder Stomaversorgung gehören ausschließlich in professionelle Hände.

    Welche Aufgaben umfasst die Grundpflege im Alltag?

    Hier ein Überblick der Leistungen – sortiert nach Lebensbereichen:

    Körperpflege

    • Tägliche Körperwäsche oder Teilwaschung
    • Intimpflege
    • Rasieren, Kämmen, Hautpflege
    • Mund- und Zahnpflege, Prothesenreinigung
    • Unterstützung bei Inkontinenz und Toilettengängen

    Ernährung

    • Anreichen von Essen und Trinken
    • Kontrolle der Nahrungsaufnahme
    • Unterstützung bei Sondenernährung

    Mobilität

    • Hilfe beim Aufstehen, Zubettgehen
    • Lagern, Umlagern
    • Begleitung beim Gehen (auch mit Hilfsmitteln)
    • Motivation zur Bewegung

    Ausscheidung

    • Toilettengänge begleiten
    • Inkontinenzversorgung
    • Katheter-Pflege (durch Fachpersonal)
    • Stoma-Versorgung (durch Fachpersonal)

    Vorsorge

    • Dekubitusprophylaxe (regelmäßiges Umlagern)
    • Lungeninfektionsprophylaxe (Atemübungen)
    • Thromboseprophylaxe (Bewegung, Lagerung)
    • Mundsoorprophylaxe (Pflegeprodukte, Ernährung)
    • Anregung sozialer Kontakte

    Was kostet die Grundpflege – und wer zahlt?

    Die genaue Höhe richtet sich nach der Anzahl und Art der Leistungen. Ein ambulanter Pflegedienst erstellt Ihnen auf Wunsch einen individuellen Kostenplan. Pflegegrad 1 bietet nur geringe Unterstützung (z. B. durch Pflegeberatung oder Entlastungsleistungen).

    Welche Ziele verfolgt die Grundpflege?

    Die Grundpflege soll:

    Sie schafft Strukturen, stärkt Routinen – und gibt Halt in einer Zeit, die für alle Beteiligten ungewohnt, fordernd und emotional aufgeladen ist.

    9 praktische Tipps für Angehörige bei der Grundpflege

    1. Rituale schaffen: Feste Zeiten geben Sicherheit.
    2. Grenzen respektieren: Fragen Sie, bevor Sie helfen.
    3. Anleitung nutzen: Holen Sie sich Unterstützung vom Pflegedienst.
    4. Hygiene sicherstellen: Nutzen Sie Handschuhe, Desinfektion, Einmalhandtücher.
    5. Dokumentation führen: Notieren Sie Auffälligkeiten – z. B. Hautveränderungen.
    6. Bewegung fördern: Integrieren Sie kleine Übungen in die Grundpflege.
    7. Geduld zeigen: Besonders bei Demenzkranken kann alles länger dauern.
    8. Pflegeschulungen nutzen: Viele Pflegekassen bieten kostenlose Kurse.
    9. 24-Stunden-Betreuung einsetzen: Wenn Sie selbst nicht mehr können.

    Die Rolle der 24-Stunden-Betreuung in der Grundpflege

    Pflegebedürftige Menschen möchten zu Hause bleiben. Die gewohnte Umgebung gibt Orientierung, Sicherheit – und Erinnerungen.

    Promedica24 bietet 24-Stunden-Betreuung durch geschulte Betreuungskräfte, die unterstützende Leistungen im Rahmen der Grundpflege übernehmen – z. B.:

    • Anreichen von Essen und Getränken
    • Hilfe beim Ankleiden oder Toilettengang
    • Motivation zur Bewegung
    • Begleitung bei Arztbesuchen

    So bleibt der Alltag lebbar – für Sie und Ihre Angehörigen.

    Wann ist der richtige Zeitpunkt, Hilfe anzunehmen?

    Viele Angehörige warten zu lange. Sie wollen stark sein. Alles selbst stemmen.

    Doch wer Hilfe annimmt, handelt verantwortungsvoll – nicht schwach. Denn Pflege gelingt nur, wenn alle Beteiligten gesund bleiben. Körperlich und seelisch.

    Fazit: Grundpflege – was jetzt wirklich zählt

    Grundpflege bedeutet Nähe, Struktur und Respekt. Sie ist viel mehr als Waschen oder Anziehen – sie schafft Vertrauen und Stabilität im Alltag.

    Wenn Sie sich dabei Unterstützung wünschen, sind wir für Sie da. Mit Herz, Struktur und einem klaren Plan. Entlastung beginnt mit einem Gespräch. Lassen Sie sich beraten, wie unsere 24-Stunden-Betreuung auch Ihre Familie unterstützen kann. 📞 Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine E-Mail. Wir hören zu – und helfen weiter.

    Autor: Promedica24-Redaktion

    Datum: 7. Januar 2019

    Der Beitrag wurde mit besonderer redaktioneller Sorgfalt von der Promedica24-Redaktion verfasst und geprüft.
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