Pflege und Beruf vereinbaren: Freistellung und flexible Arbeitszeitmodelle

28. Januar 2025 Promedica24-Redaktion
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    Die Pflege von Angehörigen stellt berufstätige Personen vor erhebliche Herausforderungen. Um die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zu erleichtern, bietet der Gesetzgeber verschiedene Freistellungsoptionen und flexible Arbeitszeitmodelle an. Diese ermöglichen es pflegenden Angehörigen, ihre beruflichen Verpflichtungen mit der Betreuung eines Angehörigen in Einklang zu bringen.

    Das Wichtigste in Kürze

    • Kurzzeitige Arbeitsverhinderung: Bis zu 10 Arbeitstage Freistellung bei akuten Pflegesituationen.
    • Pflegezeit: Bis zu 6 Monate teilweise oder vollständige Freistellung für die häusliche Pflege.
    • Familienpflegezeit: Teilzeitbeschäftigung über einen Zeitraum von bis zu 24 Monaten mit einer Mindestarbeitszeit von 15 Stunden pro Woche.
    • Flexible Arbeitszeitmodelle: Gleitzeit, Homeoffice und Teilzeit zur besseren Vereinbarkeit von Pflege und Beruf.

    Kurzzeitige Arbeitsverhinderung: Soforthilfe in akuten Pflegesituationen

    Tritt unerwartet eine akute Pflegesituation ein, haben Beschäftigte das Recht, bis zu zehn Arbeitstage von der Arbeit freigestellt zu werden. Diese Zeit dient dazu, die Pflege eines nahen Angehörigen zu organisieren oder selbst kurzfristig zu übernehmen. Während dieser Phase kann Pflegeunterstützungsgeld als Lohnersatzleistung bei der Pflegekasse des pflegebedürftigen Angehörigen beantragt werden.

    Die kurzzeitige Arbeitsverhinderung ist besonders wertvoll, wenn schnelle Entscheidungen getroffen werden müssen, etwa bei einem plötzlichen Krankenhausaufenthalt oder der Organisation einer dauerhaften Pflege. Sie schafft Raum, um erste Maßnahmen zu planen und eventuell eine langfristige Unterstützung zu sichern.

    Pflegezeit: Langfristige Freistellung für die häusliche Pflege

    Die Pflegezeit ermöglicht es Arbeitnehmern, sich für bis zu sechs Monate vollständig oder teilweise von ihrer beruflichen Tätigkeit freistellen zu lassen, um einen Angehörigen zu Hause zu pflegen. Während dieser Zeit besteht ein besonderer Kündigungsschutz, der die berufliche Sicherheit gewährleistet.

    Obwohl die Pflegezeit unbezahlt ist, können pflegende Angehörige ein zinsloses Darlehen beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) beantragen, um finanzielle Engpässe zu überbrücken. Dies gibt Familien die Möglichkeit, sich intensiv um ihre Angehörigen zu kümmern, ohne die finanzielle Stabilität zu gefährden.

    Familienpflegezeit: Teilzeitmodell für eine längere Pflegephase

    Die Familienpflegezeit ist eine flexible Option, die es Arbeitnehmern ermöglicht, ihre Arbeitszeit über einen Zeitraum von bis zu 24 Monaten auf mindestens 15 Stunden pro Woche zu reduzieren. Dieses Modell richtet sich an Personen, die langfristig Pflege und Beruf miteinander kombinieren möchten.

    Auch bei der Familienpflegezeit kann ein zinsloses Darlehen beantragt werden, um finanzielle Einbußen zu kompensieren. Dadurch wird das Modell besonders für Familien attraktiv, die eine längerfristige Lösung für die Pflege ihrer Angehörigen suchen.

    24h Pflege sichern

    Pflege und Beruf vereinbaren: Flexible Arbeitszeitmodelle und Individuelle Lösungen mit dem Arbeitgeber

    Neben den gesetzlichen Freistellungsregelungen sind flexible Arbeitszeitmodelle eine weitere Möglichkeit, die Pflege von Angehörigen und berufliche Verpflichtungen zu vereinbaren. Zu den häufigsten Modellen gehören Gleitzeit, Homeoffice und individuelle Teilzeitregelungen.

    Diese Modelle erfordern jedoch die Zustimmung des Arbeitgebers. Ein offenes Gespräch über die persönlichen Herausforderungen und mögliche Anpassungen der Arbeitszeiten kann dabei helfen, eine Lösung zu finden, die beiden Seiten gerecht wird. In Situationen, in denen pflegende Angehörige trotz flexibler Arbeitszeiten zusätzliche Unterstützung benötigen, kann die 24-Stunden-Betreuung eine wertvolle Hilfe sein. Sie stellt sicher, dass die pflegebedürftige Person in ihrer gewohnten Umgebung versorgt wird, während die Angehörigen ihrer beruflichen Tätigkeit nachgehen können.

    Fazit

    Die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf erfordert sorgfältige Planung und die Kenntnis aller verfügbaren Möglichkeiten. Freistellungen wie die Pflegezeit und Familienpflegezeit, kombiniert mit flexiblen Arbeitszeitmodellen, können eine erhebliche Entlastung bieten.

    Pflegende Angehörige sollten frühzeitig mit ihrem Arbeitgeber über mögliche Anpassungen sprechen und sich bei Pflegekassen und öffentlichen Stellen über finanzielle Unterstützungsangebote informieren. Mit der Kombination aus individuellen Lösungen und professioneller Betreuung wie der 24-Stunden-Betreuung lässt sich der Pflegealltag für alle Beteiligten einfacher gestalten.

    24h Pflege sichern

    Autor: Promedica24-Redaktion

    Datum: 28. Januar 2025

    Der Beitrag wurde mit besonderer redaktioneller Sorgfalt von der Promedica24-Redaktion verfasst und geprüft.

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