Pflegebegleitung: Eine emotionale Stütze für pflegende Angehörige

1. Februar 2024 Promedica24-Redaktion

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Wenn Angehörige einen Senioren zu Hause pflegen, ist das auf Dauer oft belastend. Damit pflegende Angehörige nicht unter dieser Belastung zusammenbrechen, gibt es die Pflegebegleitung. In diesem Blogbeitrag sprechen wir darüber, was eine Pflegebegleitung ist, für wen sie sich lohnt und welche Ziele sie verfolgt.

Das Wichtigste im Überblick

Pflegebegleitung: Ein professioneller Service zur Unterstützung pflegender Angehöriger bei der Betreuung von Pflegebedürftigen.
Ziele: Entlastung der Pflegenden, Verbesserung der Lebensqualität der Pflegebedürftigen, Erhalt der Selbstständigkeit der Senioren, Beratung und Bildungsangebote.
Leistungen: psychosoziale und emotionale Unterstützung für privat Pflegende, Vernetzen der lokalen Pflegeanbieter, Alltagsunterstützung und Aktivitätenplanung
Kosten: Die Kosten variieren je nach Anbieter und Dienstleistungsumfang, können jedoch durch den Entlastungsbetrag der Pflegeversicherung, Sozialhilfe oder Privatzahlungen gedeckt werden.
Beantragung: Der Antrag ist bei der Pflegekasse oder dem Sozialhilfeträger zu stellen.
Unterschied zur 24h Betreuung: Pflegebegleitung bietet ein offenes Ohr für pflegende Angehörige, während die 24h Betreuung rund um die Uhr die Pflege und Aufsicht für pflegebedürftige Personen zu Hause bietet.

Was ist eine Pflegebegleitung?

Hinter der Pflegebegleitung steckt ein Angebot der Pflegeversicherung. Die Begleitung zielt darauf ab, pflegende Angehörige bei der Betreuung ihrer pflegebedürftigen Familienmitglieder zu unterstützen. Dieser Dienstleistungsbereich ist in den letzten Jahren stark gewachsen, da die Anforderungen an die häusliche Pflege oft komplexer und anspruchsvoller geworden sind. Eine Pflegebegleitung bietet pflegenden Angehörigen emotionale Unterstützung gegen Überlastung und fachliche Beratung zu Pflegedienstleistungen.

Für wen lohnt sich eine Pflegebegleitung?

Das Angebot richtet sich an alle pflegenden Angehörigen, die zusätzliche Unterstützung benötigen, um die Pflege ihrer geliebten Menschen effektiver und weniger belastend zu gestalten. Dies kann sowohl für Familienmitglieder gelten, die ihre Pflegefähigkeiten verbessern möchten, als auch für diejenigen, die bereits mit der Angehörigenfürsorge überlastet sind und dringend Entlastung benötigen. Je früher eine Pflegebegleitung in Anspruch genommen wird, umso effektiver kann sie helfen.

Leistungen und Ziele der Pflegebegleitung

Die Begleitung verfolgt gleich mehrere wichtige Ziele, um pflegende Angehörige optimal zu unterstützen:

Unterstützung auf emotionaler Ebene: Pflegende Angehörige sollen entlastet werden, um ihre eigene Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu schützen. So sollen Depressionen und Burnout bei Pflegenden Angehörigen bestenfalls vermieden werden.
Verbesserung der Lebensqualität: Die Pflegebegleitung zielt darauf ab, die Lebensqualität der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen durch gezielte Unterstützung zu verbessern.
Erhalt der Selbstständigkeit: Ein weiteres Ziel ist es, die die Angehörigen so zu stärken, dass die Selbstständigkeit der Pflegebedürftigen so lange wie möglich zu erhalten bleibt.
Beratung und Bildung: Pflegende Angehörige sollen durch die Pflegebegleitung auch Informationen und Schulungen erhalten, um ihre Pflegefähigkeiten zu stärken.

Was sind die Unterschiede zur 24h Betreuung?

Es ist wichtig zu verstehen, dass eine Pflegebegleitung und 24h Betreuung vollkommen unterschiedliche Ansätze zur Unterstützung bieten Die Pflegebegleitung konzentriert sich auf die Entlastung der pflegenden Angehörigen und bietet gezielte Unterstützung in verschiedenen Bereichen, um den Alltag zu erleichtern. Er ist flexibler und kann stundenweise in Anspruch genommen werden. Bei der 24 h Betreuung zieht eine Betreuungskraft in das Zuhause des Pflegebedürftigen ein und ist rund um die Uhr verfügbar. Dieser Service eignet sich besonders für Menschen, die rund um die Uhr Pflege und Betreuung benötigen und nicht in ein Pflegeheim ziehen möchten.

Für wen ist eine 24h Betreuung besser geeignet?

Eine 24-Stunden-Betreuung ist vor allem für pflegebedürftige Personen geeignet, die kontinuierliche, intensive Pflege, Betreuung und Aufsicht benötigen. Dazu gehören Menschen mit schweren körperlichen Einschränkungen wie Immobilität, Inkontinenz oder stark eingeschränkter Mobilität. Auch Personen in fortgeschrittenen Stadien von Demenz, die Überwachung und Betreuung rund um die Uhr benötigen, profitieren von einer 24h Betreuung.

Das sind die Kosten einer professionellen Pflegebegleitung

Die Pflegebegleitung wird vielfach ehrenamtlich von speziell weitergebildeten Pflegekräften angeboten. Darüber hinaus gibt es zahlreiche hauptamtliche Pflegebegleiter in Deutschland. Die Kosten für eine Pflegebegleitung können je nach Anbieter und Umfang der nachgefragten Leistungen variieren.

Die gesetzliche Pflegeversicherung hat für die Forderung dieses Entlastungsangebotes den Entlastungsbetrag ins Leben gerufen. Um diesen Betrag zu nutzen, muss der Pflegebedürftige einen anerkannten Pflegegrad haben. Der monatliche Betrag kann für die Bezahlung der Pflegebegleitung eingesetzt werden. Es ist ratsam, sich frühzeitig über den genauen Leistungsumfang der einzelnen Berater zu informieren.

Neben den Kosten sollte die persönliche Komponente bei der Auswahl des Pflegebegleiters eine wichtige Rolle spielen. Da sich das Entlastungsangebot vordergründig an die pflegenden Angehörigen wendet und beratender Natur ist, ist ein vertrauensvoller Umgang wichtig.

Hier finden Sie eine Pflegebegleitung in Ihrer Nähe

Im deutschen Netzwerk Pflegebegleitung sind alle deutschlandweit tätigen Pflegebegleiter gelistet. Über die Suchfunktion erhalten Sie eine Aufstellung aller örtlichen Pflegebegleiter in Ihrer Nähe. Dort finden Sie die Kontaktdaten und erste Informationen zum Leistungsumfang und anfallenden Kosten.

So beantragen Sie eine Pflegebegleitung?

Die Beantragung der Pflegebegleitung bei Ihrer Pflegeversicherung ist abhängig von dem Bundesland, in dem Sie leben. In der Regel müssen Sie sich jedoch an die Pflegekasse oder den örtlichen Sozialhilfeträger wenden und dort einen Antrag auf Pflegebegleitung stellen. Dieser Antrag wird von einem Sachbearbeiter der Pflegeversicherung geprüft, der die Bedürfnisse und den Unterstützungsbedarf Ihrer Familie bewertet. Sobald der Antrag genehmigt ist, können Sie die Kosten für die Pflegebegleitung bei der Versicherung absetzen.