Ursachen für Querschnittslähmung: Auswirkungen auf die Lebensqualität älterer Patienten

Eine Querschnittslähmung, auch Paraparese genannt, tritt auf, wenn das Rückenmark durch Verletzungen oder Erkrankungen beeinträchtigt wird, was zu einer teilweisen oder vollständigen Lähmung unterhalb der betroffenen Stelle führt. Diese beeinträchtigt die Kommunikation zwischen Gehirn und Körperteilen, was zu motorischen und sensorischen Einschränkungen führt.

Im Alter können verschiedene Faktoren zu einer Querschnittslähmung führen. Die häufigsten Ursachen für das erstmalige Auftreten von Lähmungen, finden Sie hier:

Traumatische Verletzungen: Eine der häufigsten Ursachen für Querschnittslähmung sind traumatische Verletzungen, die das Rückenmark beeinträchtigen. Dies kann durch Unfälle wie Autounfälle, Stürze, Sportverletzungen oder Gewalttaten verursacht werden.

Degenerative Erkrankungen: Degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule wie Wirbelsäulenstenose, Bandscheibenvorfälle oder Spondylitis können das Rückenmark komprimieren und sind eine der häufigsten Ursachen einer Querschnittslähmung, insbesondere im Alter, wenn degenerative Veränderungen häufiger auftreten.

Tumore: Tumore im Rückenmark oder umliegenden Gewebe können das Rückenmark komprimieren oder infiltrieren, was zu einer Schädigung und Lähmung führen kann. Diese Tumore können gutartig oder bösartig sein und müssen entsprechend behandelt werden.

Entzündliche Erkrankungen: Entzündliche Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder transverse Myelitis können das Rückenmark angreifen und damit eine Ursache für Querschnittslähmung sein. Diese Erkrankungen können das Immunsystem dazu veranlassen, das Rückenmark anzugreifen und seine Funktion zu beeinträchtigen.

Vaskuläre Ursachen: Schlaganfälle im Rückenmark oder Blutungen können die Blutversorgung des Rückenmarks unterbrechen und zu einer Schädigung führen, die eine Querschnittslähmung verursacht. Diese vaskulären Ereignisse können aufgrund von Gefäßverschlüssen oder Blutungen auftreten.

Infektionen: Infektionen des Rückenmarks oder der umliegenden Strukturen wie Meningitis oder Abszesse können zu einer Entzündung und Schädigung des Rückenmarks führen, was eine Querschnittslähmung verursacht.

Genetische Erkrankungen: Einige seltene genetische Erkrankungen können Ursache einer Querschnittslähmung sein, indem sie die Entwicklung oder Funktion des Rückenmarks beeinträchtigen. Beispiele hierfür sind spinale Muskelatrophien oder angeborene Fehlbildungen der Wirbelsäule.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Ursachen und Krankheiten, die zu einer Querschnittslähmung führen können, vielfältig sind und eine sorgfältige Diagnose und Behandlung erfordern. Die Behandlung und Rehabilitation hängt von der spezifischen Ursache und den individuellen Bedürfnissen des Patienten ab.

Eine Querschnittslähmung kann eine Vielzahl von Symptomen verursachen, die je nach Schweregrad und Lokalisation der Rückenmarksverletzung variieren. Hier sind die wichtigsten Symptome im Detail:

Muskelschwäche oder -lähmungen: Dies ist eines der prominentesten Symptome einer Querschnittslähmung. Je nach Schwere der Schädigung des Rückenmarks können die Muskeln teilweise gelähmt sein (Parese) oder vollständig gelähmt sein (Plegie). Die Auswirkungen können die Beweglichkeit der Arme, Beine und des Rumpfes betreffen.

Taubheitsgefühl: Aufgrund der Schädigung des Rückenmarks kann es zu einem teilweise oder vollständigen Verlust der sensorischen Funktion unterhalb der betroffenen Stelle kommen. Dies führt zu Taubheitsgefühl oder Gefühlsverlust in den betroffenen Bereichen des Körpers.

Eingeschränkte Blasen- und Darmkontrolle: Die Querschnittslähmung kann die normale Funktion der Blase und des Darms beeinträchtigen. Dies kann zu Harn- und Stuhlinkontinenz führen oder die Fähigkeit zur kontrollierten Entleerung beeinträchtigen, was eine kathetergestützte Blasenentleerung oder andere Hilfsmittel erforderlich machen kann.

Sexuelle Dysfunktion: Die sexuelle Funktion kann ebenfalls beeinträchtigt sein, da die Querschnittslähmung die Nerven beeinträchtigen kann, die für die sexuelle Erregung und Funktion verantwortlich sind. Dies kann zu vermindertem sexuellem Verlangen, Erektionsstörungen bei Männern und anderen sexuellen Dysfunktionen führen.

Bei einer Querschnittslähmung können je nach Ursache, Schweregrad und Lokalisation der Läsion des Rückenmarks verschiedene Begleiterscheinungen auftreten, die das Leben des Patienten zusätzlich erschweren.

Man unterscheidet das Querschnittsyndrom, so der moderne Oberbegriff für Querschnittslähmung, nach der Lähmungshöhe (Paraplegie oder Tetraplegie), nach kompletter oder inkompletter Lähmung (Plegie oder Parese) und nach spastischer oder schlaffer Lähmung. So gibt es vier Hauptformen der Querschnittslähmung: Paraparese, Tetraparese, Paraplegie und Tetraplegie, wobei es sich hierbei lediglich um eine grobe Einteilung handelt. Die individuelle Ausprägung kann sehr unterschiedlich ausfallen.

Paraplegie: Bei Paraplegie ist nur die untere Körperhälfte betroffen. Die Lähmung erstreckt sich von der Taille abwärts, was oft bedeutet, dass Betroffene auf einen Rollstuhl angewiesen sind, um sich fortzubewegen.

Tetraplegie: Tetraplegie, auch als Quadriplegie bekannt, betrifft alle vier Extremitäten. Dies bedeutet, dass die Arme, Beine und oft auch die Rumpfmuskulatur beeinträchtigt sind, was zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Bewegungsfähigkeit führt.

Plegie: Dies bezeichnet eine vollständige Lähmung oder den Verlust der motorischen Funktion in einem bestimmten Bereich des Körpers. Bei einer Plegie ist die Muskulatur nicht mehr in der Lage, sich zu bewegen, und es gibt keine willentliche Kontrolle über die betroffenen Muskeln. Zum Beispiel führt eine vollständige Lähmung der Beine bei einer Paraplegie zu einer Plegie der Beine.

Parese: Im Gegensatz dazu bezeichnet Parese eine teilweise Lähmung oder Schwäche der Muskulatur. Bei einer Parese können die Muskeln noch in gewissem Maße bewegt werden, aber ihre Funktion ist beeinträchtigt. Es besteht eine reduzierte Kontrolle und Kraft in den betroffenen Muskeln. Eine Person mit einer Parese kann daher noch einige Bewegungen in dem betroffenen Bereich ausführen, allerdings mit verminderter Kraft und Präzision.

Die Heilung von Querschnittslähmung ist derzeit nicht möglich. Die Behandlung von Querschnittslähmung umfasst medikamentöse Therapien, Physio- und Ergotherapie, chirurgische Eingriffe, Elektrostimulation und Robotik und psychosoziale Unterstützung. Das Hauptziel ist die Verbesserung der Lebensqualität und die Förderung der Unabhängigkeit.

Die Behandlungen konzentrieren sich darauf, die Symptome zu lindern, die Funktionsfähigkeit zu erhalten und Komplikationen zu verhindern. Das Hauptziel besteht darin, die Lebensqualität zu verbessern und die Unabhängigkeit zu fördern. Darum liegt der Fokus auch auf der Behandlung der häufigen Begleiterscheinungen einer Querschnittslähmung.

Menschen mit Querschnittslähmungen haben Anspruch auf einen Behindertengrad, ältere Patienten zudem oft auch auf einen Pflegegrad, der die benötigte Unterstützung bewertet. Die Einstufung erfolgt anhand verschiedener Kriterien, wie der Selbstständigkeit bei alltäglichen Aufgaben, der Mobilität und der Notwendigkeit von medizinischer Versorgung.

Ein Pflegegrad ermöglicht es den Betroffenen, Zugang zu finanziellen Leistungen und Unterstützungsdiensten zu erhalten. Dies kann die Finanzierung von Pflegeleistungen, Hilfsmitteln und Anpassungen des Wohnraums umfassen, was dazu beiträgt, die Selbstständigkeit und Lebensqualität zu verbessern.

Ein barrierefreier Umbau der Wohnung ist entscheidend für die Sicherheit und Unabhängigkeit von Menschen mit Querschnittslähmungen. Dies kann den Einbau von Rampen, breiteren Türen, rollstuhlgerechten Bädern und anderen Anpassungen umfassen, um die Mobilität und den Zugang zu erleichtern. Durch diesen Umbau können Betroffene ihre täglichen Aktivitäten eigenständig und sicher durchführen.

Bei der Auswahl von Pflegeprodukten für Menschen mit Querschnittslähmungen ist es wichtig, deren individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen. Die Produkte sollten bequem und einfach zu nutzen sein. Besonders technische Pflegehilfsmittel sind für die Unabhängigkeit der Patienten förderlich. Dazu gehören spezielle Sitz- und Liegehilfen, orthopädische Matratzen, Hilfsmittel für die persönliche Hygiene sowie Rollstühle und Gehhilfen.

Die Betreuung und Pflege eines querschnittsgelähmten Erwachsenen zu Hause ist meistens rund um die Uhr erforderlich. Damit die Patienten ein hohes Maß an Unabhängigkeit genießen können, ist eine 24-Stunden-Betreuung der beste Weg, das Pflegeheim zu umgehen. Eine geschulte Betreuungskraft kann dabei helfen, die Sicherheit, Hygiene und das Wohlbefinden des Patienten zu gewährleisten. Dies umfasst die Unterstützung bei der Mobilität, der haushälterischen Versorgung, der persönlichen Hygiene und der emotionalen Unterstützung.