Demenzformen: Welche Demenzarten es gibt und was Sie wissen müssen
Wussten Sie, dass es rund 50 verschiedene Demenzformen gibt – nicht nur Alzheimer? Viele Angehörige kennen nur eine oder zwei Arten, dabei zeigen sich Symptome sehr unterschiedlich. Verwirrung, Halluzinationen, Sprachprobleme, verlangsamtes Denken – jede Demenzart hat ihr eigenes Bild.
Das Wichtigste im Überblick
- Es gibt rund 50 Demenzformen, unterteilt in primäre und sekundäre Formen.
- Alzheimer macht mit 60–70 % den größten Anteil aus.
- Frauen sind häufiger betroffen, weil sie länger leben.
- Risikofaktoren: Alter, Bluthochdruck, Schlaganfälle, Alkoholmissbrauch.
- Zu den bekannten Demenzarten zählen Alzheimer, vaskuläre Demenz, Lewy-Körperchen-Demenz, frontotemporale Demenz und Parkinson-Demenz.
- Weniger bekannt sind das Korsakow-Syndrom, CTE oder die Creutzfeld-Jakob-Krankheit.
- Heilbar ist Demenz nicht – Therapien lindern die Symptome.
- Eine gesunde Lebensweise senkt das Risiko für unterschiedliche Demenzformen.
- Unsere 24-Stunden-Betreuung hilft, Betroffene zu Hause sicher zu versorgen.
Wenn die Diagnose im Raum steht
Vielleicht merken Sie bei einem Elternteil erste Veränderungen: Wiederholte Fragen, Probleme mit Orientierung oder ungewöhnliches Verhalten. Der Arzt wirft das Wort Demenz in den Raum. Sofort tauchen Fragen auf: Welche Demenzformen gibt es? Was bedeutet das für den Alltag? Und wie können Sie als Angehöriger reagieren?
Die Verunsicherung ist groß – und das ist verständlich. Denn eine Demenzdiagnose verändert das Leben aller Beteiligten. Genau deshalb lohnt sich ein genauer Blick auf die verschiedenen Demenzarten und ihre Ursachen.
Wie viele Demenzformen gibt es?
Fachleute unterscheiden zwischen rund 50 Demenzformen, die sich in zwei Hauptgruppen aufteilen:
- Primäre Demenzformen: entstehen direkt im Gehirn durch den Abbau von Nervenzellen.
- Sekundäre Demenzformen: entstehen als Folge anderer Krankheiten oder äußerer Einflüsse, etwa durch Alkoholmissbrauch, Vitaminmangel oder Verletzungen.
Etwa 90 % aller Fälle gehören zu den primären Demenzarten. Nur 10 % sind sekundär, dafür aber vielfältiger.
Welche primären Demenzformen treten am häufigsten auf?
Alzheimer-Demenz
- Häufigste Form, 60–70 % aller Fälle.
- Typisch: Vergesslichkeit, Sprachprobleme, Orientierungslosigkeit.
- Ursache: Eiweißablagerungen im Gehirn zerstören Nervenzellen.
Vaskuläre Demenz
- Zweithäufigste Form.
- Entsteht durch Durchblutungsstörungen und kleine Schlaganfälle.
- Typisch: verlangsamtes Denken, Stimmungsschwankungen, aber keine ausgeprägten Gedächtnislücken.
Lewy-Körperchen-Demenz
- Patienten erleben optische Halluzinationen.
- Leistungsfähigkeit schwankt stark.
- Oft mit Parkinson-Symptomen verbunden.
Frontotemporale Demenz
- Betrifft Stirn- und Schläfenlappen.
- Betroffene verändern ihr Verhalten, zeigen Enthemmung oder Sprachprobleme.
- Tritt meist früher auf, oft schon ab 50–65 Jahren.
Demenz bei Morbus Parkinson
- 30–40 % der Parkinson-Patienten entwickeln sie.
- Bewegungen verlangsamen sich stark, Gesicht wirkt maskenhaft.
- Ursache: Absterben von Nervenzellen, die Dopamin herstellen.
Welche sekundären Demenzformen gibt es?
Sie machen nur 10 % der Fälle aus, sind aber für Angehörige besonders wichtig zu kennen, weil sie teils vermeidbar oder behandelbar sind.
- Korsakow-Syndrom: Gedächtnislücken, die mit erfundenen Geschichten gefüllt werden. Ursache oft Alkoholmissbrauch.
- Chronische traumatische Enzephalopathie (CTE): Folge wiederholter Kopfverletzungen, z. B. bei Sportlern.
- Endokrine Demenz: ausgelöst durch Hormonstörungen wie Schilddrüsenunterfunktion.
- Creutzfeld-Jakob-Krankheit: seltene, schnell verlaufende Erkrankung. Pro Jahr ca. 80 Fälle in Deutschland (Quelle: RKI).
Wie werden die unterschiedlichen Demenzformen ausgelöst?
Die Ursachen einer Demenz sind vielfältig und hängen stark von der jeweiligen Demenzform ab. Häufig beginnt der Prozess mit einem allmählichen Abbau von Nervenzellen im Gehirn. Diese Zellen können ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen, wichtige Verbindungen zwischen den Bereichen des Gehirns gehen verloren und die geistige Leistungsfähigkeit nimmt Schritt für Schritt ab.
Bei anderen Demenzarten spielen Durchblutungsstörungen eine entscheidende Rolle. Kleine oder größere Schlaganfälle unterbrechen die Sauerstoffversorgung des Gehirns, Nervengewebe stirbt ab. Je nachdem, wie groß die betroffenen Areale sind, können Sprachprobleme, verlangsamtes Denken oder starke Stimmungsschwankungen die Folge sein.
Manche Demenzformen entstehen auch durch Infektionen oder Stoffwechselkrankheiten. Viren oder Bakterien können Entzündungen im Gehirn auslösen, die die Nervenzellen schädigen. Ein gestörter Stoffwechsel – etwa durch Diabetes oder eine Erkrankung der Schilddrüse – beeinträchtigt ebenfalls die Funktion des Gehirns.
Nicht zu unterschätzen ist der Einfluss von Substanzen, die langfristig Schaden anrichten. Alkoholmissbrauch, Medikamentenabhängigkeit oder auch falsche Dosierungen können zu einer sogenannten sekundären Demenz führen. Das Gehirn wird dauerhaft belastet, bis es seine Aufgaben nicht mehr vollständig erfüllt.
Auch Unfälle gehören zu den möglichen Auslösern. Nach einem Schädel-Hirn-Trauma, etwa durch einen Sturz oder einen Aufprall, kann sich Jahre später eine Demenz entwickeln. Wiederholte Verletzungen – wie sie bei bestimmten Sportarten vorkommen – erhöhen dieses Risiko deutlich.
Diese Vielfalt zeigt: Nicht alle Demenzarten entstehen auf dieselbe Weise. Manche Faktoren lassen sich beeinflussen, andere liegen außerhalb der eigenen Kontrolle. Wer Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes oder Alkoholmissbrauch reduziert, kann das eigene Risiko spürbar senken.
Symptome: Woran erkennen Sie verschiedene Demenzarten?
Wenn Sie bei einem Angehörigen Veränderungen bemerken, stellt sich schnell die Frage: Handelt es sich um normale Alterserscheinungen oder um eine Demenz? Die Symptome unterscheiden sich je nach Demenzform deutlich. Manche beginnen mit kleinen Gedächtnislücken, andere fallen durch auffällige Verhaltensänderungen oder körperliche Einschränkungen auf. Ein genauer Blick auf die Anzeichen hilft, die richtige Demenzart zu erkennen und frühzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
- Alzheimer: Vergesslichkeit, Sprachstörungen, Verwirrung.
- Vaskuläre Demenz: langsames Denken, Stimmungsschwankungen.
- Lewy-Körperchen-Demenz: Halluzinationen, Schwankungen im Alltag, Stürze.
- Frontotemporale Demenz: Persönlichkeitsveränderung, Enthemmung.
- Parkinson-Demenz: Verlangsamte Bewegungen, maskenhaftes Gesicht.
- Korsakow-Syndrom: Gedächtnislücken, die mit Geschichten überdeckt werden.
Behandlungsmöglichkeiten: Was lässt sich tun?
Eine Heilung gibt es bisher nicht. Die Therapien zielen darauf, Symptome zu lindern und den Alltag stabil zu halten.
Medikamente:
- Antidementiva, die geistige Leistungsfähigkeit stützen.
- Blutdrucksenker, wenn Durchblutungsstörungen eine Rolle spielen.
Nicht-medikamentöse Therapien:
- Musik- und Kunsttherapie
- Biografiearbeit
- Bewegungstraining
- Strukturierte Tagesabläufe
Hier kommen auch Angehörige an ihre Grenzen. Unsere 24-Stunden-Betreuung zu Hause bietet Unterstützung: geschulte Betreuungskräfte sorgen dafür, dass Patienten in vertrauter Umgebung bleiben können.
Vorbeugung: Wie senken Sie Ihr Risiko für Demenzformen?
Auch wenn sich eine Demenz nicht vollständig verhindern lässt, können Sie selbst viel dazu beitragen, das Risiko zu verringern. Studien zeigen, dass bestimmte Lebensgewohnheiten das Gehirn schützen und den Ausbruch mancher Demenzformen verzögern können. Entscheidend ist ein Zusammenspiel aus körperlicher Gesundheit, geistiger Aktivität und sozialem Miteinander. So entsteht ein stabiles Fundament, das Ihre geistige Leistungsfähigkeit möglichst lange erhält.
Die 7 wichtigsten Tipps zur Vorbeugung von Demenz
- Halten Sie Ihr Körpergewicht stabil.
- Bewegen Sie sich regelmäßig – am besten täglich.
- Ernähren Sie sich abwechslungsreich mit viel Gemüse und Vollkorn.
- Vermeiden Sie Rauchen und Alkohol.
- Achten Sie auf Blutdruck, Cholesterin und Blutzucker.
- Pflegen Sie soziale Kontakte und Freundschaften.
- Beschäftigen Sie Ihr Gehirn: Lesen, Rätseln, Neues lernen.
(Quelle: Deutsche Alzheimer Gesellschaft)
Was bedeutet eine Demenz für Angehörige?
Pflegende Angehörige stemmen oft einen Alltag voller Belastungen: Einkäufe, Arztbesuche, Medikamente, ständige Aufsicht. Die Sorge, dass Mutter oder Vater nachts das Haus verlässt, raubt Schlaf und Kraft. Viele Angehörige verschieben eigene Bedürfnisse und geraten in Erschöpfung.
Genau hier setzen wir mit unserer häuslichen 24-Stunden-Betreuung an. Sie gewinnen Entlastung, während Ihre Angehörigen in vertrauter Umgebung bleiben. Betreuungskräfte unterstützen bei Körperpflege, Ernährung, Aktivierung und Alltag. So bleibt mehr gemeinsame Zeit – und weniger Sorge.
Fazit: Demenzformen kennen – besser handeln
Es gibt viele Demenzarten, nicht nur Alzheimer. Jede Form hat eigene Ursachen, Symptome und Risiken. Wer die Unterschiede kennt, kann schneller reagieren, passende Therapien nutzen und den Alltag besser organisieren.
Sie müssen diese Herausforderung nicht allein tragen. Unsere 24-Stunden-Betreuung hilft pflegenden Angehörigen, den Alltag zu bewältigen und den Betroffenen Sicherheit im eigenen Zuhause zu geben.
👉 Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns – wir beraten Sie persönlich und finden die passende Betreuungslösung für Ihre Familie.